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Vetternwirtschaft beim NDR? Direktorin Rossbach äußert sich zu Vorwürfen


NDR-Affäre
Vetternwirtschaft? NDR-Direktorin äußert sich zu Vorwürfen

Von t-online, EP

Aktualisiert am 05.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 115684263Vergrößern des BildesSabine Rossbach (Archivbild): Nach den Anschuldigungen hat die Redakteurin ihren Urlaub abgebrochen. (Quelle: Eventpress MP via www.imago-images.de)
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Die NDR-Affäre zieht ihre Kreise auch bis nach Hamburg. Dort steht Direktorin Rossbach in der Kritik. Sie bezog nun Stellung zu den Anschuldigungen.

Die Direktorin des Hamburger NDR-Funkhauses Sabine Rossbach hat auf die Vorwürfe der Vetternwirtschaft reagiert. Wie "die Welt" berichtet, habe sie dafür extra ihren Urlaub abgebrochen. Zuvor hatten Medien berichtet, Rossbach habe in die Gestaltung des Programms und die Stellenbesetzungen beim NDR eingegriffen und dabei ihre eigenen Töchter bevorzugt.

Dagegen wehrt sich die Direktorin nun. "Zu keinem Zeitpunkt habe ich Redaktionen aufgefordert, gegen journalistische Standards zu entscheiden", wird sie von "Welt" zitiert. Im täglichen Austausch mit Redaktionen des NDR habe sie regelmäßig Angebote verschiedener Agenturen und Anbieter weitergeleitet.

Darunter seien vereinzelt auch Pressemitteilungen der Agentur ihrer Tochter gewesen. Sollte dadurch den Eindruck entstanden sein, dass sie damit bewirke, Kunden ihrer Tochter bevorzugt zu behandeln, bedaure sie das.

Sender weist Kritik zurück

Auch der Sender selbst hat bereits Stellung zu den Anschuldigungen bezogen – und sie zurückgewiesen. Stellen im NDR würden in einem transparenten Genehmigungsverfahren besetzt werden, bei dem auch die Personalabteilung, der Personalrat und die Gleichstellungsbeauftragten einbezogen werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit den einzelnen Beiträgen der PR-Agentur der älteren Tochter werde sich der Sender noch befassen, heißt es. Im Rahmen einer internen Revision soll geklärt werden, warum die einzelnen Beiträge ins Programm aufgenommen wurden.

Anschuldigungen gegen Funktionäre in Kiel mit Konsequenzen

Zuvor hatte es Vorwürfe gegen redaktionelle Führungskräfte des NDR in Kiel gegeben. Dort war die Rede von einem politischen Filter und der Beeinflussung der Berichterstattung von Journalisten. Dabei ging es beispielsweise um ein Interview, das ein NDR-Journalist habe führen wollen, was seine Vorgesetzten aber abgelehnt hätten. Die NDR-Mitarbeiter fordern lückenlose Aufklärung.

Der unabhängige Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein hat eine Prüfung eingeleitet. Leitende Funktionäre des Funkhauses haben bereits erste Konsequenzen aus den Vorwürfen gezogen. So nimmt der Landesfunkhausdirektor Volker Thormählen für einen Monat unbezahlten Urlaub. NDR-Intendant Joachim Knuth teilte mit: Thormählen habe ihn darum gebeten, "um Abstand zu gewinnen, und um im Sinne des NDR sicherzustellen, dass der Aufklärungsprozess von Personen verantwortet werden kann, die nicht persönlich betroffen sind".

Wie am 25. Oktober 2022 bekannt wurde, entlastet ein Bericht der unabhängigen Anti-Korruptionsbeauftragten Sabine Rossbach. Es konnten keinerlei Korruptionstatbestände durch Handeln oder Unterlassen festgestellt werden, teilte der NDR mit. Rossbach habe allerdings 2012 in einem Fall gegen die Dienstanweisung zum Schutz vor Korruption verstoßen. Die Ergebnisse einer weiteren Untersuchung stehen zudem noch aus.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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