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Backstreet Boys in Hamburg: Band wirft eigene Unterwäsche ins Publikum


Backstreet Boys in Hamburg
„We are going to Party machen like 1999”

  • Beatrice von Braunschweig
Von Beatrice von Braunschweig

25.10.2022Lesedauer: 4 Min.
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Die Backstreet Boys auf der Bühne (Archivbild): In Hamburg stehen zwei Termine auf dem Plan.Vergrößern des Bildes
Die Backstreet Boys auf der Bühne (Archivbild): In Hamburg stehen zwei Termine auf dem Plan. (Quelle: Stefan M. Prager/imago images)

Auch 29 Jahre nach ihrer Gründung sind die Backstreet Boys nicht aus der Mode gekommen. Am Montag traten sie in der ausverkauften Barclays Arena in Hamburg auf.

Aufgrund der sensationellen Ticket-Nachfrage für die "DNA World Tour 2022" gab der Veranstalter kurz nach Verkaufsstart bekannt, dass es fünf Zusatzkonzerte in Deutschland geben werde. Am Montag spielten die Backstreet Boys in Hamburg das erste von zwei Konzerten und luden ihre Fans zu einer musikalischen Reise in die Neunzigerjahre ein. Doch wer glaubt, die BSB ziehen ausschließlich Mittvierziger an, liegt falsch. Das Publikum ist jung, vorwiegend weiblich und vor allem unaufhaltsam.

Julia (36, "Heute 14!“), Jessi (38) und Lilly (14) sind fast eine Stunde vor Einlass an der Barclays Arena angekommen, um ganz vorne in der Schlange zum Einlass zu stehen. Seitdem Julia und Jessi die Backstreet Boys zum ersten Mal gehört haben, sei die US-amerikanische Boyband nicht mehr aus ihrem Leben wegzudenken. "Am Anfang haben wir sie auf dem Schulhof gehört, dann auf sämtlichen Konzerten", kommt Jessi ins Schwärmen und zählt auf: "Mannheim, Hamburg, Köln, Bremen."

Konzerte der Boyband sind für sie zur Routine geworden. Das Besondere heute ist jedoch, dass Jessis Tochter Lilly zum ersten Mal dabei ist. Die Backstreet Boys habe Jessi ihrer Tochter schon im Mutterleib vorgespielt, erzählt sie. Leider habe die Fanliebe der Mutter – trotz Dauerschleife im Auto und beim Kochen – bislang nicht auf die Tochter abgefärbt. Das könnte sich heute ändern.

Backstreet Boys in Hamburg: Boyband trat in der Barclays Arena auf

Am anderen Ende der Arena zieht die Hamburgerin Caro ihre Freundinnen Monica und Alison zum Eingang. Monica und Alison sind aus Norwegen und England angereist. Es ist für sie nichts Ungewöhnliches, für ein Backstreet-Boys-Konzert ins Flugzeug zu steigen. "Wir haben die Backstreet Boys auf jedem Kontinent gesehen – außer Afrika", sagt Monica kichernd, "aber nur, weil sie in Afrika noch nie gespielt haben."

Sie haben nicht gezögert, auch für Hamburg ein Ticket zu kaufen: "Wir haben 300 Euro pro Person bezahlt", erklärt Alison und stellt klar: "Wir wollen schließlich im Circle stehen!" Der Circle ist ein abgegrenzter Bereich sehr nah vor der Bühne, der besonders nahen Kontakt zu den Idolen verspricht. Caro treibt ihre Freundinnen an, den letzten Schluck Sekt aus der Plastikflasche herunterzukippen und die Security-Kontrolle zu passieren.

In der Arena angekommen warten die Fans ungeduldig auf ihre "Boys". Der Vorsänger Levent Geiger, ein 19-jähriger YouTube- und TikTok-Star, versucht vergeblich, die Menge zum Tanzen zu bringen. Erst als die große Leinwand über der Bühne den blonden Backstreet-Boys-Sänger Brian einblendet, beginnt die Menge zu kreischen. Bei dieser Geräuschkulisse geht die Werbung für das neu erschienene Weihnachtsalbum fast unter.

Beim Lied "I want it that way" übernimmt das Publikum im Chor

Alle warten darauf, dass es endlich losgeht. Dann, endlich, kündigt der animierte Goldregen die Boygroup an und der Vorhang gibt den Blick auf die Sänger frei. Die Hits der Backstreet Boys funktionieren noch heute. Beim Lied "I Want It That Way" übernimmt das Publikum im Chor – ein Selbstläufer. Die Show ist perfekt choreografiert. Es bleibt den BSB gerade genug Zeit, die in den Himmel gestreckten Hände der Fans im Vorbeigehen zu streichen. Wie viele genau dabei sind, verrät der Veranstalter nicht – es dürften aber deutlich mehr als 10.000 Menschen gewesen sein.

Zwischen den Songs schmeicheln die Sänger dem Publikum und streuen einige deutsche Floskeln ein: "Hallo, wie geht’s" oder "Ich liebe dich“ geben die US-Amerikaner zum Besten. Es ist das 15. Konzert ihrer Welttournee. Die Band weiß, wie sie ihre Fans um die Finger wickelt: "Germany is our second home." Und: "We are going to celebrate, we are going to Party machen like it’s 1999." Gemeinsam mit ihren Fans schwelgen die Backstreet Boys in alten Erinnerungen und machen sich über ihr Teenager-Aussehen lustig.

Bandmitglieder geben Geschichten aus der alten Zeit zum Besten

Howie Doroughs Brusthaare seien echt gewesen, jedoch habe sich AJ McLean den ersten Bart selbst aufgeklebt – so die Geschichte. Mitten in der Show haben AJ und Kevin Richardson eine Überraschung für ihre Fans: Früher hätten weibliche Fans regelmäßig ihre Unterwäsche auf die Bühne geworfen. Jetzt sei es an der Zeit, sich zu revanchieren. AJ und Kevin verschwinden hinter einem halbhohen Sichtschutz und präsentieren der Menge ihre grauen (AJ) und pinken (Kevin) Boxershorts. Das Publikum tobt, als die Unterwäsche in ihre Richtung fliegt und schließlich im "Circle" landet.

Zum Ende des Abends nimmt die Show eine überraschende Wende. Anstatt nochmals die Neunzigerjahre zu beschwören, erklärt die Band: "Wir haben Familien gegründet, Ihr habt Familien gegründet." Zu fünft stimmen sie das Lied "No Place" aus ihrem Album "DNA" an. Auf der Leinwand sind Kurzfilme mit ihren Frauen und Kindern zu sehen.

Die Sänger sind genauso wie ihre Fans gealtert. Das tut ihrer musikalischen Präsenz jedoch keinen Abbruch. Ein letztes Versprechen haben die Sänger an das Publikum: Die Backstreet Boys haben die vergangenen 29 Jahre existiert – und sie haben nicht vor, damit aufzuhören.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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