Aus dem Fenster geklettert Mann flieht vor Abschiebung und stürzt in die Tiefe
Um seiner Abschiebung zu entgehen, wollte sich ein 19-Jähriger aus dem fünften Stock abseilen. Dann fiel er aus dem Fenster und kam in ein Krankenhaus.
In einer Erstaufnahme-Einrichtung in Hamburg-Harburg hat in der Nacht zu Donnerstag ein 19-jähriger Afghane versucht, vor seiner Abschiebung zu fliehen. Beim Versuch durch das Wohnheim durch das Fenster seines Zimmers zu verlassen, stürzte der junge Mann rund zehn Meter in die Tiefe. Rettungskräfte mussten ihn in ein Krankenhaus bringen.
Gegen 2.45 Uhr sei das Landeskriminalamt mit Unterstützung von Harburger Polizisten, die Amtshilfe im Auftrag des Amts für Migration geleistet habe, in der Harburger Poststraße angerückt, sagte ein Sprecher der Polizei Hamburg t-online. Als die Beamten an der Tür des Mannes klopften, habe dieser jedoch nicht geöffnet.
Hamburg: Flüchtling wollte an Bettlaken hinunterklettern
Wenig später sei festgestellt worden, dass der 19-Jährige aus dem Fenster gefallen und auf einem Vordach der Unterkunft gelandet sei. Mithilfe von zusammen geknoteten Bettlaken habe er wohl versucht, aus dem fünften Stock zu klettern und sei dabei in die Tiefe gestürzt, so der Sprecher weiter.
Die Feuerwehr rückte an und barg den Mann, der ansprechbar gewesen sei, aber über Schmerzen am ganzen Körper geklagt habe. Anschließend sei er in ein Krankenhaus gekommen.
Weitere Vorgehensweise zunächst offen
Wie nun weiter mit dem jungen Afghanen verfahren wird, ist noch unklar. Man müsse zunächst den Ausgang der medizinischen Untersuchung abwarten, sagte Matthias Krumm, Sprecher des Amts für Migration t-online.
Der 19-jährige Afghane habe nach Kroatien abgeschoben werden sollen, da er dort erstmalig registriert und sein Migrationsantrag in Deutschland abgelehnt worden sei (Hier lesen Sie, wie ein Asylverfahren abläuft). Deshalb habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine Rückführung angeordnet.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit Pressestelle der Polizei Hamburg
- Telefonat mit Matthias Krumm, Pressesprecher Amt für Migration in Hamburg