Ohne Scham versuchte er wohl, den Messerangriff von Brokstedt für sich auszunutzen. Die Polizei kam einem mutmaßlichen Betrüger aber schnell zuvor.
Die Polizei in Itzehoe ermittelt gegen einen mutmaßlichen Betrüger, der sich auf unrühmliche Art bereichern wollte. Der Mann soll in Brokstedt Flugblätter verteilt haben, die zum Spenden für die Opfer des Messerangriffs in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg aufrufen. Eine Streife konnte den 22-jährigen Verdächtigen am Mittwoch überprüfen, nachdem sich mehrere Menschen gemeldet hätten, teilte die Polizeidirektion Itzehoe mit.
Der Mann soll in dieser Woche Flugblätter in mehrere Briefkästen in Brokstedt geworfen haben. Darauf sei eine Bankverbindung angegeben worden. Mehrere Zeugen, die den Spendenaufruf für unseriös hielten, hätten sich bei der Polizei gemeldet. Auch als die Beamten den Verdächtigen kontrollierten, habe er "diverse Spendenzettel zur Verteilung" bei sich gehabt.
Brokstedt: Mutmaßlicher Betrüger hat keinen festen Wohnsitz
Den Angaben zufolge soll der Verdächtige ein Mann ohne festen Wohnsitz sein. Er habe auf Nachfrage der Streife nicht erklären können, in wessen Auftrag er die Sammlung durchführe. Eine behördliche Genehmigung habe er nicht besessen.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Die Geschädigten des Messerangriffs vom 25. Januar, bei dem zwei Menschen von Ibrahim A. getötet worden war, stünden in keinem Zusammenhang mit der vermeintlichen Spendensammlung. Auf das genannte Konto solle auf keinen Fall Geld überwiesen werden.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizeidirektion Itzehoe vom 23. Februar 2023