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Charles III. in Hamburg: Warum dieser Gastronom die den König treffen darf


Es ist sein größter Wunsch
Warum dieser Gastronom die Chance bekommt, Charles zu treffen


Aktualisiert am 31.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Jörg Schröder steht am Tresen seines Lokals: Der "Eaton Place Tea Room & Café" in Hamburg könnte genauso gut in London stehen.Vergrößern des Bildes
Jörg Schröder steht am Tresen seines Lokals: Der "Eaton Place Tea Room & Café" in Hamburg könnte genauso gut in London stehen. (Quelle: Gregory Dauber)

Seit Kindestagen ist Jörg Schröder Fan der britischen Krone. Wenn König Charles III. am Freitag in Hamburg ist, könnte für den Cafébesitzer ein Traum wahr werden.

Im Hamburger Stadtteil Ottensen liegt abseits der Touristenströme ein Kleinod für Fans britischer Kultur und des Königshauses: Im "Eaton Place Tearoom & Café" gibt es traditionelles Gebäck wie britische Scones, eine Auswahl feinster Teesorten und jede Menge zu gucken. Schwere, weiße Tischdecken auf den Tischen, klassische Polstermöbel und Monarchie-Deko in jeder freien Ecke. Seine Leidenschaft könnte dem Inhaber Jörg Schröder nun helfen, einen Traum zu erfüllen: Dem britischen König die Hand zu schütteln.

Schröder wurde von der britischen Botschaft eingeladen, beim Empfang im Hamburger Hafen dabei zu sein. Etwa 1.000 Gäste sollen kommen dürfen. Kontakte zur Botschaft in Berlin habe er, weil sich die Backkünste des "Eaton Place" herumgesprochen haben und das Team sogar in die Jury eines Desserts-Wettbewerbes berufen worden war. "Ich mach' mir ein bisschen ins Höschen", sagt Schröder zu t-online. Die Chance zu erhalten, den König zu treffen, sei für ihn "das Größte".

Hamburger Gastronom könnte am Freitag den König treffen

Sein größter Wunsch: "Es wäre ein Traum, wenn mich Charles fragen würde, warum ich da bin. Dann könnte ich von diesem Ort der Begegnung berichten, den wir uns mit dem Café geschaffen haben." So sieht Schröder sein Lokal, als britische Insel in Hamburg, als Treffpunkt für alle Interessierten und Fans der Monarchie – und Freunde guter Backwaren, natürlich. "Ich kenne keinen vergleichbaren Ort in Deutschland außer Luxushotels, wo alles doch recht streng zugeht."

Der anstehende Besuch des Königs ist seit Wochen Thema im "Eaton Place". Sonderveranstaltungen zur Krönung Charles' im Mai waren innerhalb weniger Stunden ausgebucht. "Der Andrang ist enorm, die Wochenenden sind auf mehrere Wochen ausgebucht." Selbst mitten unter der Woche ist das Café schon zur Mittagszeit voll. Laptops sehe man nie, Smartphones würden nur rausgeholt, um Fotos zu machen.

Königliche Jacht Britannia weckte Leidenschaft für Großbritannien

Bevor Schröder 2018 das Café und 2021 einen dazugehörigen Laden eröffnete, war er selbstständiger Unternehmensberater oder arbeitete in Personal- und IT-Abteilungen von Konzernen. Seine Leidenschaft für die britische Monarchie begann aber schon mit einer seiner frühsten Kindheitserinnerungen, erzählt er t-online. "Ich war acht Jahre alt, da kam die königliche Jacht Britannia zu uns nach Kiel." Das Schiff wurde 1997 außer Dienst gestellt – die Faszination ist nie verflogen.

"Monarchie, natürlich nur im demokratischen Rahmen, ist etwas für die Seele. Politik ist bloß Geschacher", sagt Schröder. Für ihn sind Königinnen und Könige Integrationsfiguren, die für die Gemeinschaft einer Nation stehen. "In Deutschland feiern wir nicht mal den Tag der Einheit ordentlich, der eigentlich für etwas Wunderbares steht, hier wird immer nur gedacht." Ihm fehlen die Paraden und Fahnenmeere wie auf der britischen Insel, sagt er.

Viele seiner Stammgäste teilen seine Faszination, erzählt er. "Wer hier arbeiten will, muss schon mitreden können. Die Leute erwarten was: die weißen Tischdecken, den Service, selbstgebackene Kuchen", berichtet Schröder. Eine Flucht aus der Realität könne das sein, "die Freude an eher belanglosen Dingen", sagt Schröder.

Spezielles Outfit mit Knickerbocker für König Charles III.

Am Freitag wird Schröder in einem besonderen Knickerbocker und einem Tweed-Jackett zum König gehen. "Ich trage das immer so und fühle mich nicht verkleidet", sagt er. Ob er dem König in diesem Outfit so nahe kommen wird wie William und Kate bei deren Hamburg-Besuch 2017, ist völlig offen. "Das ist alles streng durchgetaktet." Mit dem Prinzen habe er damals an der Elbphilharmonie kurz sprechen können. "Sehr nett waren die beiden."

Schröder weiß natürlich um die Schattenseiten der Monarchie, die persönlichen Skandale, aber auch das Schicksal, kaum freie Entscheidungen treffen zu dürfen. "Ich idealisiere diese Menschen nicht. Mir geht es um die Institution der Monarchie und das Flair, das sie umgibt: bunt, manchmal etwas drüber, aber immer fröhlich", sagt er. "Mal was anderes als die ständige Gleichmacherei."

Verwendete Quellen
  • Persönliches Treffen mit Jörg Schröder
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