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"Letzte Generation" beschmierte Jacht: Besitzerin ist 85 Jahre alt


Opfer der "Letzten Generation" ist 85
Jacht beschmiert: "Das Boot ist eine Erinnerung an ihren Mann"


Aktualisiert am 26.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Farbanschlag auf Jacht: Ein Video zeigt die Aktion der "Letzten Generation". (Quelle: t-online)

Was passiert mit der von Klimaaktivisten beschmierten Jacht "Lady M"? Ihre 85-jährige Besitzerin hat offenbar einen Plan.

Die Besitzerin der Jacht "Lady M" aus Neustadt in Holstein ist mit dem Handel von Waren reich geworden, die einen Versicherungsschaden haben. Das Boot gehört Hella Mohr aus Bilsen im Kreis Pinneberg. Das berichtet jetzt die "Bild". Ihre beschädigte Jacht könnte sie nun theoretisch selbst weiterverkaufen.

Ihr Boot ist am Dienstag im Hafen von Neustadt in Holstein von Aktivisten der "Letzten Generation" gekapert und mit Farbe beschmiert worden. Die Aktivisten wollten damit gegen den Lebenswandel von Superreichen protestieren, die mit ihrem Verhalten angeblich das Klima schädigen.

Hella Mohr ist 85 Jahre alt und näht nachmittags Gardinen für treue Kunden, so ein Unternehmenssprecher auf t-online-Nachfrage. Reich geworden ist sie aber mit dem Verkauf von B-Ware, belegen t-online-Recherchen.

Hella Mohr ist die Witwe von Wilhelm Mohr, dessen Firma im Umland von Hamburg eine Reihe von Läden betreibt, in denen Waren verkauft werden, die der normale Handel nicht mehr haben möchte. Und das im großen Stil, auf insgesamt 12.000 Quadratmetern Verkaufs- und 10.000 Quadratmetern Lagerfläche. 150 Mitarbeiter verdienen bei "Wilhelm Mohr Versicherungsschäden" ihr Geld.

Theoretisch könnte die Eignerin jetzt ihr eigenes Schiff kaufen

Verkauft wird so ziemlich alles: Dosen, die beim Transport heruntergefallen sind und jetzt eine Delle haben; Heizlüfter, die aus irgendeinem Grund nicht mehr ganz in Schuss sind; Industrieware wie Kunstoffgranulate, Schüttgüter, Düngemittel, Futtermittel. Meist melden sich Versicherungen und Havariebüros und bieten ihre Ware an. "Das macht das Geschäft von Mohr einzigartig", betont ein Unternehmenssprecher gegenüber t-online. Keine andere Firma in der Branche in ganz Europa arbeite ausschließlich mit Versicherungen zusammen.

Theoretisch könnte Mohr deshalb auch ihre eigene "Lady M" im eigenen Laden weiterverkaufen. Wie genau, weiß ein Schiffsversicherer auf t-online-Nachfrage. Er möchte anonym bleiben, mit der "Letzten Generation" nicht in Zusammenhang gebracht werden. Der Fachmann schätzt den Schaden auf eine sechsstellige Summe und bestätigt damit das, was auch Frau Mohr befürchtet. Dem Versicherer zufolge handelt es sich bei der Schmiererei der "Letzten Generation" um einen Vandalismusschaden, für den eine Versicherung tatsächlich aufkommen würde, sollte diese vorher abgeschlossen worden sein. Mohr zufolge ist das der Fall.

Hella Mohr hat sich bereits entschieden

Ist die Schadenssumme allerdings zu hoch, eine komplette Sanierung deshalb unwirtschaftlich, könnte die Versicherung das Schiff auch selber kaufen, statt die komplette Reparatur zu bezahlen. Die 85-jährige Eigentümerin bekäme dann nur den Zeitwert für ihr Boot ausgezahlt. Die Versicherung würde im nächsten Schritt versuchen, ihr Boot wieder loszuwerden. Der Versicherer: "Auch an Mohr, warum nicht?". Die wiederum könnte versuchen, mit ihrem "neuen, alten" Boot noch ein Schnäppchen beim Kunden zu machen. Der Schiffskenner hat aber Zweifel, ob sich das rechnet, das müsse man sehen.

So weit wird es auch nicht kommen. "Wir werden das Boot reparieren lassen", bestätigt der Unternehmenssprecher von Mohr t-online. "Uns ist das Boot wichtig, es ist eine Erinnerung von Hella Mohr an ihren Mann. So etwas verkauft man nicht".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit einem Schiffsversicherer
  • Homepage der Firma Wilhem Bilsen Handels KG
  • Bildzeitung: "Boot gehört einer 85jährigen, die bis heute arbeitet
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