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"Titan"-Unglück – Tante des 19-jährigen Toten: Er hatte Angst vor Expedition


U-Boot-Mission mit fünf Toten
19-jähriger "Titan"-Passagier soll Angst vor der Reise gehabt haben

Von t-online, lw

Aktualisiert am 23.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Paul-Henri Nargeolet: Eine junge Frau filmte den Passagier der "Titan" vom Mutterschiff des Unglücks-U-Bootes aus. (Quelle: t-online)
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Suleman Dawood ist beim U-Boot-Unglück im Atlantik gestorben. Eine Verwandte offenbart nun: Der 19-Jährige soll Angst vor der Expedition gehabt haben.

Suleman Dawood brach am Sonntag mit nur 19 Jahren zu einer außergewöhnlichen Touristenattraktion auf: dem Wrack der "Titanic" in rund 3.800 Metern Meerestiefe. Diese Expedition kostete ihn, seinen Vater Shahzada und drei weitere Menschen das Leben. Die "Titan" implodierte ersten Erkenntnissen zufolge und ließ den Passagieren keine Überlebenschance (hier lesen Sie mehr).

Die Tante des 19-Jährigen, Azmeh Dawood, sagte nun in einem Interview mit dem Sender NBC News, dass ihr Neffe vor dem risikoreichen Ausflug Bedenken geäußert habe. Er habe einem Verwandten gesagt, "keine große Lust" auf die Reise zu haben – und Angst vor dem Tauchgang. Suleman habe sich dann aber seinem Vater zuliebe für die Teilnahme entschieden, sagte Amzeh Dawood. Er habe ihm anlässlich des Vatertags eine Freude machen wollen. Ihr Bruder Shahzada habe sich sehr für die "Titanic" interessiert. Berichten zufolge soll der Vater seinem Sohn die Reise geschenkt haben.

"Es ist eine unwirkliche Situation"

Dawood wurde in dem Interview sehr emotional: "Ich denke an Suleman, der 19 Jahre alt ist und da drin vielleicht nach Luft geschnappt hat ... Es war lähmend, um ehrlich zu sein." Die Tage nach dem Verschwinden des U-Bootes seien für sie sehr quälend gewesen. "Es ist eine unwirkliche Situation. (...) Ich fühle mich wie in einem schlechten Film mit einem Countdown, bei dem man nicht weiß, wohin man steuert." Es falle ihr schwer, zu atmen, wenn sie an ihren Bruder und ihren Neffen denke, sagte sie NBC News.

Azmeh und Shahzada sind Nachkommen einer der bekanntesten Unternehmensdynastien in Pakistan. Das nach der Familie benannte Geschäftsimperium Dawood Hercules Corp. investiert in die Landwirtschaft, den Gesundheitssektor und andere Branchen. Hier lesen Sie mehr dazu.

Dem Bericht zufolge hat sich das Verhältnis zwischen Azmeh und Shahzada Dawood in den vergangenen Jahren verschlechtert. Dennoch sei die Trauer nun groß. "Er war mein kleiner Bruder", sagte sie. "Ich habe ihn hochgehalten, als er geboren wurde."

Sie erinnere sich, dass Shahzada von klein auf "absolut besessen" von der "Titanic" gewesen sei. Als Kinder in Pakistan hätten die Geschwister Dawood ständig den Film "A Night to Remember" aus dem Jahr 1958 geschaut, ein britisches Drama über den Untergang des Kreuzfahrtschiffs.

Nicht überrascht von Teilnahme an Oceangate-Mission

Azmeh sei nicht überrascht gewesen, als sie erfuhr, dass ihr Bruder Tickets für die Oceangate-Mission gekauft hatte. Sie selbst hätte den Tauchgang jedoch nicht gewagt: "Wenn Sie mir eine Million Dollar gegeben hätten", sagte sie, "wäre ich nicht in die 'Titan' eingestiegen."

Die US-Küstenwache hatte am Donnerstag nach tagelanger fieberhafter Suche mitgeteilt, dass in der Nähe des "Titanic"-Wracks Trümmerteile gefunden wurden, die zur verschollenen "Titan" mit fünf Menschen an Bord gehörten. Für die Insassen gibt es damit keine Überlebenschance mehr. Die Behörden gehen von einer Implosion infolge eines Kollapses der Druckkammer aus. Lesen Sie hier mehr zur verunglückten "Titan".

Verwendete Quellen
  • nbcnews.com: "19-year-old Titan passenger was ‘terrified’ before trip, his aunt says" (englisch)
  • Nachrichtenagentur dpa
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