Parken in Hamburg: So viele Parkplätze werden abgebaut

Der Parkraum in Hamburg wird noch knapper. Das zeigen neue Zahlen des Senats. Die CDU fordert einen Stopp der "Parkplatzvernichtung" durch Grüne.

Insgesamt 1.475 Parkplätze werden seit 2022 in Hamburg abgebaut. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der CDU hervor. Grund sind Umbauarbeiten auf Bezirks- und Hauptverkehrsstraßen in der Hansestadt.

Seit 2022 sind demnach bereits 851 Parkplätze weggefallen. Weitere 624 werden nach Fertigstellung der Umbauprojekte in Hamburg fehlen. Diese Zahlen legte die Verkehrsbehörde von Senator Anjes Tjarks (Grüne) nun auf mehrfache Nachfrage der CDU vor.

CDU Hamburg: "Jeden Tag fallen vier Parkplätze weg"

Am meisten ist demnach der Bezirk Wandsbek betroffen: Hier fallen zusammengerechnet 422 Stellplätze weg. Es folgen die Bezirke Mitte mit 349 Parkplätzen, Nord mit 345 und Eimsbüttel mit 244. Am wenigsten Parkplätze wurden in Altona (19), Bergedorf (39) und Harburg (60) abgebaut.

"Jeden Tag fallen faktisch vier Parkplätze weg, der überwiegende Teil davon gegen den Willen der Bürger. Wohin das führt, merken Hunderttausende Bürger jeden Tag – lange Staus und Steuerverschwendung in Millionenhöhe, beispielsweise beim nach wie vor völlig leeren Fahrradparkhaus an der Kellinghusenstraße", sagte Richard Seelmaecker, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, zu den nun veröffentlichten Zahlen.

Senator Tjarks schaffe damit "ganz bewusst die Voraussetzungen für das Verkehrschaos auf Hamburgs Straßen, um dann belehrend und von oben herab dem Bürger klarzumachen, was gut für ihn sei. Die berechtigten Interessen der Handwerker, Senioren, Arbeitnehmer und Familien interessieren ihn dabei überhaupt nicht", so die Vorwürfe der Opposition.

Verkehrsbehörde widerspricht CDU

Die Kritik der CDU, die Grünen würden eine gezielte "Parkplatzvernichtung" betrieben, weist die Verkehrsbehörde gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" zurück. In Hamburg gebe es geschätzt 216.000 Straßenparkplätze, der Wegfall von 851 Parkplätzen im vergangenen Jahr mache also weniger als 0,4 Prozent aus.

Die Gründe für die Reduzierung von Parkplätzen erklärt Tjarks-Sprecher Dennis Heinert gegenüber der Zeitung so: Es handele sich vor allem um Maßnahmen "zum Schutz und Neupflanzung von Straßenbäumen, eine Verbesserung der Fußwege gerade auch für mobilitätseingeschränkte Menschen und die Stärkung der Verkehrssicherheit, beispielsweise durch bauliche abgetrennte Radfahrstreifen." All das seien Punkte, die auch die CDU unter anderem in ihrem jüngst veröffentlichten Verkehrskonzept fordere.