t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

"Letzte Generation" besetzt Rollfeld und feiert – Airport Hamburg gesperrt


"Letzte Generation" in Hamburg
Klimaaktivisten über Aktion: "Wir haben alle unsere Ziele erreicht"


13.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Flughafen Hamburg: Aktivisten der "Letzten Generation" blockieren die Rollbahn. Die Polizei sichert den "Tatort" ab.Vergrößern des Bildes
Flughafen Hamburg: Aktivisten der "Letzten Generation" blockieren die Rollbahn. Die Polizei sichert den "Tatort" ab.

Ein Fahrrad auf dem Rollfeld, Klimaaktivisten sitzen daneben. Die "Letzte Generation" hat den Flughafen Hamburg lahmgelegt und dabei Sinn für Symbole bewiesen.

Das sind Bilder, die die Aktivisten der "Letzten Generation" lieben. Mitten auf dem Rollfeld des Hamburger Flughafens sieht man am Donnerstagmorgen ein rotes Fahrrad. Anfangs steht es noch, dann hat es offenbar jemand umgestoßen.

Gleich daneben sitzen zwei Aktivisten der "Letzten Generation" auf dem Beton. Sie haben am Donnerstagmorgen das Rollfeld des Flughafens Hamburg betreten und sich auf dem Boden festgeklebt. Über Stunden sitzen die Aktivisten so neben dem Rad. Drumherum: offenbar ratlose Sicherheitsleute vom Flughafen und der Bundespolizei.

Das Fahrrad auf dem Rollfeld ist Symbolik

Was immer sie da tun: Befreit werden die Aktivisten nicht, beobachten Reporter vor Ort. Für die "Klimakämpfer" ist das ein Triumph: Solange sie da auf dem Rollfeld sitzen, startet und landet kein Flieger in Hamburg. Genau das war Sinn und Zweck der Aktion am ersten Ferientag in der Hansestadt.

Die "Letzte Generation" will damit gegen das Fliegen an sich protestieren, auf die schlechte Ökobilanz der Flugzeuge und die extrem hohe Belastung der Umwelt durch das Kerosin hinweisen. Deshalb auch das Fahrrad. Das ist ihr Symbol: Fahrräder haben eine großartige Ökobilanz und bringen trotzdem jeden dorthin, wo er will.

Dass es sich bei dem Rad auch noch um ein Stadtrad, das man mieten kann, gehandelt hat, ist aus Ökosicht die Krönung. Es zu produzieren verursacht zwar auch Schadstoffe, aber danach wird es über einen langen Zeitraum und von vielen Menschen genutzt. Für den Alltag, Urlaub und zur Not, um auf das Rollfeld des Flughafens zu kommen.

Wer auf das Rollfeld will, braucht nur normales Werkzeug

Erlaubt ist das natürlich nicht. Sogar streng verboten und gefährlich. Das Rollfeld ist Sicherheitszone. Deshalb wird nun auch hektisch nach dem Loch im Zaun gesucht, der sich kilometerweit um das Areal zieht. Das sieht zwar nach Sicherheit aus, ist es aber offenbar nicht.

Wer in das Areal eindringen will, braucht offenbar nur normales Werkzeug. Das ließen die Eindringlinge dann im Gras zurück. Die Polizei nimmt es später mit, besichtigt auch das Loch, sichert Spuren.

Warum am Flughafen niemand Alarm geschlagen hat, als morgens um 5.45 Uhr plötzlich Menschen mit Fahrrädern auf dem Rollfeld auftauchen, die Klimaaktivisten sogar noch Zeit hatten, sich auf dem Beton gründlich festzukleben, bleibt eine der offenen Fragen an diesem Tag.

Überforderung an Hamburger Airport

Die Pressestelle des Flughafens kann zunächst keine Angaben machen. Der Sicherheitsdienst hat alle Hände voll zu tun, das Leck zu verschließen, nachdem es endlich gefunden ist. Erst mal nur provisorisch, sagt ein Mitarbeiter, der keinesfalls seinen Namen nennen will, weil er eigentlich nicht mit der Presse reden darf.

Die Verzweiflung über die "Attacke" der "Letzten Generation" merkt man ihm an. Das darf natürlich nicht passieren. Zum Schluss bittet er sogar Journalisten um Hilfe, weil der kaputte Zaun nur mit vereinten Kräften hält, ein Kollege aber gerade nicht da ist.

Auf dem Rollfeld bekommt davon niemand etwas mit. Da sitzen die Aktivisten schon fast zwei Stunden neben ihrem Rad, Sicherheitsleute und Polizisten daneben. Solange sich da nichts tut, ruht der Flugverkehr weiter.

Kurz darauf meldet sich die Pressestelle der "Letzten Generation" bei t-online und spricht von einem "wunderbaren Erfolg". "Wir haben in Hamburg alle unsere Ziele erreicht", sagt ein Sprecher.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Telefonat mit der Pressestelle "Letzte Generation"
  • Telefonat Pressestelle Flughafen Hamburg
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website