Drama vor Travemünde: Vermisster Segler trug keine Rettungsweste

Am Sonntag ging ein Mann beim Segeln über Bord, er wird seitdem vermisst. Die Polizei richtet sich nun mit einem Appell an alle Wassersportler.

In der Nähe von Travemünde war am Sonntag ein Jachtsegler über Bord gegangen. Auch nach einer umfangreichen Suchaktion wurde er nicht gefunden. Wie die Polizeidirektion Lübeck nun bekannt gab, trug der Segler keine Rettungsweste. Der Mann, eigentlich ein erfahrener Segler, stürzte demnach aus noch unbekannten Gründen in die Ostsee.

Die Kriminalpolizei Lübeck hat nach einer Befragung der Zeugin weiterhin keinerlei Hinweise auf ein fremdhaftes Verschulden erlangen können und geht von einem Unglücksfall aus. Die 39-jährige Frau war mit dem Mann auf dem Boot, hatte sich während des Sturzes aber unter Deck aufgehalten. Sie hat laut Angaben der "Bild"-Zeitung keine große Segelerfahrung.

Polizei weist auf das Tragen einer Rettungsweste hin

Als die 39-Jährige bemerkte, dass ihr Begleiter über Bord gegangen war, setzte sie einen Notruf ab. In einer von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und der Wasserschutzpolizei koordinierten Großaktion wurde nach dem Mann gesucht. Dabei waren 21 Boote im Einsatz sowie zwei Hubschrauber der Marineflieger und ein Zivilhubschrauber des Bundesinnenministeriums. Von dem Mann fehlt aber weiterhin jede Spur.

Die Polizei weist darauf hin, während der Ausübung des Wassersports unbedingt auf eine einwandfreie Ausrüstung und insbesondere auf das Tragen von Rettungswesten zu achten. "Schätzen Sie Ihre körperlichen Fähigkeiten im Umgang mit dem Wassersportgerät realistisch ein und machen Sie sich mit den Gegebenheiten an Bord sowie dem Zugriff auf Rettungsmittel vertraut", empfehlen die Beamten. Auch der Wetterbericht sollte von Seglern und anderen Wassersportlern verfolgt werden.