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Hamburg: Mieterverein fordert zum Baugipfel mit Scholz bezahlbaren Wohnraum


Hamburgs Mieterverein-Chef
"Mit Wohnraum spekuliert man nicht"

  • Anna Hoffmann
InterviewVon Anna Hoffmann

25.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Interview
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Wohnungen im Hamburg-Eimsbüttel: In diesem und in vielen anderen beliebten Stadtteilen gibt es kaum noch bezahlbaren Wohnraum.Vergrößern des Bildes
Wohnungen in Hamburg-Eimsbüttel (Symbolbild): In diesem und in vielen anderen beliebten Stadtteilen gibt es kaum noch bezahlbaren Wohnraum. (Quelle: Henning Angerer/imago-images-bilder)

Am Montag debattiert die Branche mit Kanzler Scholz über die Wohnungsnot. Auch in Hamburg spitzt sich die Lage zu, sagt der Chef vom hiesigen Mieterverein im Interview.

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bauministerin Klara Geywitz haben Vertreter der Immobilienbranche zu einem Wohnungsbaugipfel eingeladen, um Auswege aus der Wohnungskrise zu diskutieren.

Besonders in Großstädten wie Hamburg explodieren die Mieten: Bis zu 17 Euro kalt pro Quadratmeter kosten besonders große Neubauwohnungen in der Hansestadt, zeigte die Erhebung des Mietenspiegels im Jahr 2021. t-online hat mit dem Chef des Hamburger Mietervereins, Rolf Bosse, gesprochen.

t-online: Herr Bosse, was sind die drängendsten Probleme auf dem Hamburger Wohnungsmarkt?

Rolf Bosse: Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum. Genau wie in allen anderen Ballungsräumen in Deutschland haben wir auch in Hamburg einen enormen Zuzug. Die Menschen schätzen die attraktiven Lebensbedingungen in der Stadt. Die zunehmende Zuwanderung hat die Wohnungskrise verschärft.

Hat die Politik geschlafen?

Vor 20 bis 30 Jahren hat niemand angenommen, dass es zu so einem Druck auf die Ballungsräume kommen könnte. Das hat dazu geführt, dass man damals schon angefangen hat, den Wohnungsbau zu bremsen. Davon hat sich die Bauwirtschaft bislang nicht wieder erholt. Wir müssen jetzt langfristig nach vorne schauen, den Neubau auf ein hohes Niveau bringen und auch halten.

Was kann man noch tun, außer neue Wohnungen zu bauen?

Es hilft nicht, nur neue Wohnungen zu bauen. Wir müssen den bestehenden Wohnraum auch schützen. Wohnraum ist keine Ware und mit Wohnraum spekuliert man nicht. Man muss sich meines Erachtens als Unternehmen klar darüber werden, dass man Teil eines großen Systems ist und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten muss. Die ausgestreckte Hand, die die Politik der Wohnungswirtschaft reicht, soll diese bitte auch annehmen.

Das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, wird in diesem Jahr deutlich verfehlt. Was fordern Sie?

Es braucht verlässliche Signale aus Berlin an die Immobilienwirtschaft. Wir haben immer noch kein klares Bekenntnis der gesamten Bundesregierung in diese Richtung. Bei der FDP haben wir bislang noch nicht feststellen können, dass Koalitionsvereinbarungen im Hinblick auf Mietrecht und Wohnungsbau umgesetzt worden wären. Zwei Beispiele wären die Absenkung der Kappungsgrenze bei Mieterhöhungen auf elf Prozent in drei Jahren und die Einführung einer Wohngemeinnützigkeit.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Rolf Bosse, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender vom Mieterverein Hamburg
  • ndr.de "Mietenspiegel 2021: Mietpreise in Hamburg deutlich gestiegen"
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