Kiel: Erst Gewalttat, dann Unfall? Frau stirbt – Polizei ermittelt

Eine Kollision zweier Autos in Kiel fordert zunächst vier Verletzte. Eine junge Frau stirbt später – ihre Verletzungen stammen jedoch nicht von dem Unfall.

Eine 17-Jährige ist am Mittwoch bei einem Unfall in Kiel verstorben. Bereits vor dem Unfall, bei dem zwei Wagen vor dem Neuen Rathaus kollidierten, soll sie bereits schwer verletzt gewesen sein. Die Polizei vermutet, dass die junge Frau nicht freiwillig in dem Auto saß. Fahrer des Wagens war ein 19-Jähriger, der mit der Verstorbenen nicht verwandt sein soll. Auch er wurde bei dem Unfall verletzt.

Der Unfall ereignete sich gegen 16.40 Uhr auf dem Stresemannplatz. Wie die "Kieler Nachrichten" berichten, raste der 19-jährige Fahrer mit seinem Ford aus Richtung Hauptbahnhof kommend über die Andreas-Gayk-Straße und kollidierte mit einem VW, der aus dem Ziegelteich kam.

Durch den heftigen Aufprall wurde der Ford gegen den Eingangsbereich des Neuen Rathauses geschleudert, wo er sich verkeilte. Die Trümmerteile verteilten sich über den Gehweg. "Es wurden aber glücklicherweise keine weiteren Menschen verletzt", sagte eine Polizeisprecherin der Zeitung.

Kiel: Was geschah vor dem Unfall? Polizei ermittelt

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von rund 40 Einsatzkräften vor Ort und versorgte die Verletzten. Dabei stellten sie fest, dass die Beifahrerin in dem Ford lebensbedrohliche Verletzungen hatte, die nicht von dem Unfall stammten. Die junge Frau wurde unter Reanimationsbedingungen in ein Krankenhaus gebracht. Dort erlag sie später ihren Verletzungen.

Der 19-Jährige wurde leicht verletzt und vorläufig festgenommen. Die Polizei fand laut "Kieler Nachrichten" an dem Auto eine eingeschlagene Seitenscheibe vor. Der junge Mann sei bislang nicht vernehmungsfähig.

Die beiden Insassen des VWs wurden ebenfalls leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. An beiden Autos entstand Totalschaden. Die Polizei sperrte den Unfallort für mehrere Stunden ab und nahm Ermittlungen zum Unfallhergang und zur Gewalttat auf. Die Kripo untersuchte laut "Kieler Nachrichten" auch einen zweiten Tatort, an dem sich die Gewalttat ereignet haben soll.