Sylt: Endlose Baustellen bei Marschbahn – Verkehrsminister erklärt Plan

Baustellen führen zu Verspätungen und Ärger bei Reisenden, die die Marschbahn nach Sylt nutzen. Ein baldiges Ende der Sanierungsarbeiten ist aber nicht in Sicht.

Pendler, die die Marschbahn zwischen Elmshorn und Sylt nutzen, brauchen weiterhin Geduld. Aufgrund zahlreicher Baustellen, die der Modernisierung und Elektrifizierung der Strecke dienen, kommt es immer wieder zu Verspätungen und Ärger bei den Reisenden. Besonders betroffen sei der Streckenabschnitt zwischen Niebüll und Westerland auf Sylt, sagte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen am Freitag.

"Ein Großteil der Marschbahn-Probleme samt schlechter Pünktlichkeitswerte von zuletzt unter 70 Prozent sind auf die jahrzehntelange Vernachlässigung der Strecke zurückzuführen", sagte Madsen. Er fügte hinzu, dass es positiv sei, dass seit einiger Zeit saniert und ausgebaut werde, auch wenn dies den Bahnverkehr zunächst einschränke.

Ziel: Mehr Zuverlässigkeit und Klimaneutralität bis Anfang 2030

Aktuell befinden sich die zweigleisigen Ausbauarbeiten der Abschnitte zwischen Niebüll und Klanxbüll auf dem Festland sowie zwischen Morsum und Tinnum auf Sylt in Vorplanung. Für einen acht Kilometer langen Streckenabschnitt hat das Land bereits drei Millionen Euro bereitgestellt.

Die geplante Elektrifizierung soll den Bahnverkehr an der Westküste stabiler gestalten. Das Ziel sei, bis Anfang 2030 klimaneutral auf dieser Strecke unterwegs zu sein. "Im März soll das neue elektronische Stellwerk in Westerland in Betrieb gehen und die Stabilität und Zuverlässigkeit des Bahnbetriebs auf der Marschbahn erhöhen", benannte Madsen den nächsten Schritt.

Drei Tage Streckensperrung im März

Allerdings wird es wegen dieser Inbetriebnahme nach Angaben der Deutschen Bahn für drei Tage im März keine Auto- oder Personenzüge zwischen dem Festland und Sylt geben. Stattdessen sollen Busse die Regionalzüge ersetzen. Fahrzeuge, die zur Insel transportiert werden müssen, können Fähren nutzen. Hier lesen Sie mehr dazu.

Torsten Reh, Regionalleiter der DB Regio, erklärte, dass zwischen 2018 und 2022 bereits etwa 140 Millionen Euro in die Erneuerung der Gleisanlagen auf der Strecke zwischen Elmshorn und Sylt investiert worden sei. Dabei seien 200 Kilometer Gleise sowie 33 Weichen erneuert und weitere 20 Millionen Euro für Bahnübergänge, Brücken sowie Leit- und Sicherungstechnik modernisiert worden.