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Hamburg: Party-Stimmung auf dem Kiez hat Konsequenzen


Party trotz Corona
Wieder Massenfeier in Szenevierteln – strengere Regeln drohen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 27.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Polizisten kontrollieren den Zugang zur Großen Freiheit: Trotz Corona-Pandemie treffen sich hier viele Menschen zum Feiern.Vergrößern des BildesPolizisten kontrollieren den Zugang zur Großen Freiheit: Trotz Corona-Pandemie treffen sich hier viele Menschen zum Feiern. (Quelle: Jonas Walzberg/dpa-bilder)
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In Hamburg ist die Feierlaune auf dem Kiez trotz Corona und aller Kritik ungebrochen. Nun könnten die angedrohten Alkoholverbote Wirklichkeit werden.

Trotz wieder steigender Corona-Zahlen haben am Wochenende in den Hamburger Ausgehvierteln auf St. Pauli und in der Schanze erneut Tausende abstandslos und ausgelassen gefeiert. Wegen des Andrangs vorwiegend junger Menschen musste die Große Freiheit gleich mehrfach abgesperrt werden, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag sagte. Das wird nicht ohne Konsequenzen bleiben, berichtet der NDR am Montag. Die Hamburger Gesundheitsbehörde plant demnach ein Verkaufsverbot für Alkohol, durch das die Bezirke jederzeit den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol stoppen könnten.

Bereits am Wochenende wurden im Schanzenviertel Außer-Haus-Verkaufsverbote für Alkohol ausgesprochen. Unterdessen stieg die Zahl der in Hamburg nachgewiesenen Neuinfektionen am Samstag und Sonntag erneut jeweils zweistellig. Insgesamt kamen 32 neue Fälle hinzu.

In drei Clubs auf der Großen Freiheit habe es in der Nacht zum Sonntag Beanstandungen gegeben, sagte die Polizeisprecherin. Auch auf der Straße hätten die Feierlustigen im dichten Gedränge den Mindestabstand nicht einhalten können, so dass die Polizei den Zugang wieder mehrfach begrenzen musste. In vier Lokalen und Gewerbebetrieben im Schanzenviertel sei der Außer-Haus-Verkauf von Alkohol untersagt worden, in drei Fällen von der Polizei, ein Mal durch das Bezirksamt Altona.

Insgesamt sei es an den Hotspots der Partyszene in der Nacht zum Sonntag voller gewesen als in der Nacht zuvor, sagte die Polizeisprecherin. Sowohl in der Schanze als auch auf St. Pauli hätten Polizisten und Mitarbeiter der Bezirksämter die Menschen immer wieder auf die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln hingewiesen. "Grundsätzlich kann man sagen, dass die Besucher verständnisvoll reagiert und sich kooperativ gezeigt haben."

"Unsolidarisches Verhalten"

Die Behörden hatten vor dem Wochenende an die Vernunft vor allem der jungen Hamburgerinnen und Hamburger appelliert, die Corona-Regeln einzuhalten. In einem "Abendblatt"-Interview warf Sozialsenatorin Melanie Leonhard dem Partyvolk unsolidarisches Verhalten vor. "Es gibt Menschen, die wegen der Auflagen vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, und es gibt andere Menschen, die diese Auflagen nicht ernst nehmen." Die an den Tag gelegte Sorglosigkeit sei nicht gut. "Die Menschen nehmen in Kauf, nicht nur sich, sondern auch andere zu gefährden", sagte die SPD-Politikerin.

Mit den erneuten Vorfällen am Wochenende wird der Erlass einer Allgemeinverfügung wahrscheinlicher, die den Verkauf von Alkohol an den Hotspots der Partyszene befristet einschränkt. Eine entsprechende Maßnahme hatten Behörden und die Bezirksämter Mitte und Altona in der vergangenen Woche bereits vorbereitet.

In den zurückliegenden sieben Tagen gab es insgesamt 83 Neuinfektionen, das sind 4,6 pro 100.000 Einwohner. Das Infektionsgeschehen in Hamburg liegt damit nach wie vor weit unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, ab dem der Senat über erneute Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beraten müsste.

Verwendete Quellen
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