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Deutlicher Mietenanstieg in Hamburg


Hamburg
Deutlicher Mietenanstieg in Hamburg

Von dpa
13.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Dorothee StapelfeldtVergrößern des BildesDorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung von Hamburg (SPD). (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Allen Bemühungen zum Trotz sind die Mieten auf dem Hamburger Wohnungsmarkt in den vergangenen zwei Jahren deutlich schneller gestiegen als zuvor. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete pro Quadratmeter hat sich seit 2019 um 63 Cent auf 9,29 Euro verteuert. Das entspricht einem Anstieg um 7,3 Prozent, wie aus der am Montag veröffentlichten Neuerhebung des Hamburger Mietenspiegels hervorgeht. Nach Angaben der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen liegt die Hansestadt beim Mietenniveau hinter München, Stuttgart und Frankfurt am Main.

Zum Vergleich: Von 2017 bis 2019 war die Durchschnittsmiete in der Hansestadt um nur 22 Cent (plus 2,6 Prozent) gestiegen. Eine Wiederholung dieses geringen Anstiegs habe man angesichts der hohen Inflation und der stetig steigenden Baukosten nicht erwartet, sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Der Mietenspiegel führe nochmals vor Augen, wie angespannt der Hamburger Wohnungsmarkt weiterhin sei.

Die Stadt Hamburg drückt beim Bau neuer Wohnungen seit Jahren aufs Tempo - notgedrungen, denn die Zahl der Einwohner in Deutschlands zweitgrößter Metropole wächst seit vielen Jahren. Um auch künftig ausreichend Wohnraum zu bezahlbaren Konditionen zu haben, sollen in den kommenden Jahren jährlich mindestens 10.000 neue Wohnungen genehmigt werden. Zudem soll der Anteil der sozial geförderten Wohnungen aufgestockt werden. Darauf hatten sich der rot-grüne Senat und die Wohnungswirtschaft im Frühsommer mit ihrem dritten "Bündnis für das Wohnen" geeinigt.

Neben der weiterhin hohe Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt nannte die Senatorin drei Hauptgründe für den Anstieg: Erstens sei ein relativ hoher Anteil an Neuvertragsmieten in die Erhebung eingeflossen. Ein weiterer Aspekt sei, dass die Modernisierung von Häusern zugenommen habe. Sowohl bei neuen Mietverträgen als auch nach Modernisierungen liegen die Mieten meist höher als zuvor. Außerdem wirken sich den Angaben nach die Preisanstiege bei Neubauten auf die Mieten aus.

"Die aktuellen Zahlen zeigen sehr klar: Wir dürfen nicht nachlassen", sagte die Senatorin. Sie sei überzeugt, dass der Ansatz des stetigen Wohnungsneubaus und die konsequente Nutzung aller Instrumente des Mieterschutzes richtig sei. Der Behörde zufolge wurden seit 2011 fast 114.000 neue Wohnungen auf den Weg gebracht. "Ohne unser Engagement wären wir an einem ganz anderen Punkt."

Kritik kam von der Mieterlobby: "Der extrem starke Mietenanstieg muss für den Senat ein Signal sein, dass die bisherigen Bemühungen, den Wohnungsmarkt in Hamburg zu stabilisieren, offenbar nicht gefruchtet haben", sagte beispielsweise der Geschäftsführer des Hamburger Mietervereins, Rolf Bosse. Nötig seien nun ein verstärkter Bau von bezahlbaren Wohnungen und eine Mietpreisbremse, die den Namen verdiene. Die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Bürgerschaft, Heike Sudmann, sprach von einer "Klatsche" für den rot-grünen Senat.

Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) nannte den Anstieg alarmierend. Hamburg brauche Kontinuität im Neubau und Umsicht bei staatlichen Anforderungen beim Klimaschutz, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner.

Der Mietenspiegel der Hansestadt wird seit 1976 erhoben und erscheint alle zwei Jahre. Die Erhebung bildet nur Wohnungen ab, deren Miete sich in den vergangenen sechs Jahren verändert hat. Nicht enthalten sind Sozialwohnungen mit Mietpreisbindung sowie bestehende Verträge ohne Mietänderung. Der Mietenspiegel basiert auf einer Umfrage unter Mietern und Vermietern. Bei der repräsentativen Stichprobe wurden rund 13.500 Antworten berücksichtigt. Stichtag ist der 1. April 2021.

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