Streik im Bahnverkehr: Welche Züge bleiben in Niedersachsen stehen?

Wieder steht ein Streik an, dieses Mal betrifft er den Nah- und Fernverkehr. Worauf sich Pendler in Niedersachsen einstellen müssen.

Der für Freitag angekündigte Warnstreik im Bahnverkehr wird auch Zugverbindungen in Niedersachsen lahmlegen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat die Beschäftigten von bundesweit rund 50 Eisenbahnunternehmen dazu aufgerufen, am 21. April von 3 bis 11 Uhr die Arbeit niederzulegen.

Laut Deutscher Bahn wird der komplette Fernverkehr deswegen bis 13 Uhr eingestellt. Der Regionalverkehr falle vormittags "weitestgehend" aus. Die Nordwestbahn teilte mit, der Streik könne auch Auswirkungen auf den Betrieb in ihrem Netz haben. Bei Metronom, Enno und Erixx werden laut einer Pressesprecherin "weitreichende Einschränkungen" für die Fahrten am Freitagmorgen erwartet.

Metronom indirekt vom Streik betroffen

Das Fahrpersonal wird hier zwar nicht streiken. Allerdings können die Züge dieser Unternehmen nur dann fahren, wenn die einzelnen Strecken durch die Fahrdienstleiter der DB Netz AG besetzt seien. Durch den Streik könne es zu Verzögerungen, Verspätungen und Ausfällen bis hin zur Einstellung des Zugverkehrs kommen.

Für die Fahrten, die am Freitag entfallen, versucht die Metronom-Eisenbahngesellschaft teilweise, kurzfristig einen Busnotverkehr zu organisieren. "Reisende sollten auf Fahrten an diesem Freitagvormittag verzichten und auch mit Einschränkungen bis in den Abend hinein rechnen", riet die Sprecherin dennoch.

• Die betroffenen Linien der Metronom sind: RE2 Uelzen – Celle – Hannover, RE2 Hannover – Northeim – Göttingen, RE3 + RB31 Hamburg – Lüneburg – Uelzen, RE4 + RB41 Bremen – Rotenburg – Hamburg
• Die betroffenen Enno-Linien sind: RE30 Hannover – Gifhorn – Wolfsburg, RE50 Wolfsburg –Braunschweig-Hildesheim
• Die betroffenen Linien beim Erixx sind: RE10 Hannover – Hildesheim – Bad Harzburg, RB42/43 Bad Harzburg/Goslar – Braunschweig, RB47 Uelzen – Gifhorn – Braunschweig

S-Bahnen könnten Betrieb einstellen

Der Ausfall im Netz der Deutschen Bahn kann auch Auswirkungen auf den S-Bahn-Betrieb haben, so etwa im S-Bahn-Netz Hannover. Nach den Erfahrungen des Streiks am 27. März geht die S-Bahn Hannover davon aus, den Betrieb im Streikzeitraum einstellen zu müssen. Man setze aber alles daran, die Fahrten so weit wie möglich durchzuführen. Zwischen Hannover und Hameln sowie zwischen Hannover-Messe/Laatzen und Hildesheim richtet die S-Bahn am Freitag bis mittags einen Busnotverkehr ein. Weitere Strecken sind den Angaben zufolge in Vorbereitung, allerdings sei die Anzahl verfügbarer Busse von Drittanbietern wegen der Hannover Messe stark eingeschränkt.

Stadtbahnen und Busse von Üstra und Regiobus werden in der Region Hannover wie gewohnt fahren. Die Angestellten dieser Unternehmen sind nicht zum Streik aufgerufen.

Fahrgäste werden gebeten, sich vor Antritt ihrer Fahrt am Freitag über die Websites und Fahrplaner der jeweiligen Verkehrsunternehmen über die aktuelle Lage zu informieren.