In der Heide oder mit Blick aufs Meer Sechs schöne Wanderwege in Niedersachsen

Mächtige Höhenzüge sucht man in Niedersachsen zwar vergebens. Dennoch bietet das Bundesland für Wanderer schöne Möglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Harzer Hexenstieg: Auf literarischen Spuren durchs Mittelgebirge
- Weserbergland-Weg: Von Hann. Münden bis Porta Westfalica
- Heidschnuckenweg: Zwischen violetten Blüten in der Heide
- Terra-Vita: Zwischen Moor, Heide und historischen Spuren
- Langwarder Groden: Wandern mit Blick aufs Meer
- Nordpfade: Flache Strecken mit weitem Blick
Wer auf seiner Wanderung nicht unbedingt steile Anstiege meistern möchte, ist in Niedersachsen gut aufgehoben. Das Bundesland bietet abwechslungsreiche Routen durch Moorlandschaften, entlang idyllischer Flüsse oder durch Mittelgebirge – teils über hunderte Kilometer hinweg. Ein Überblick.
Harzer Hexenstieg: Auf literarischen Spuren durchs Mittelgebirge
Das etwa 150 Kilometer umfassende Wegenetz des Harzer Hexenstiegs ist seit mehr als zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Wanderlandschaft im Harz, der insgesamt mehr als 8.000 Kilometer Wanderwege bietet. Laut Tourismusverband steht diese Route bei vielen Gästen weit oben auf ihrer sogenannten Bucketlist.
Der Hexenstieg beginnt im niedersächsischen Osterode und endet in Thale in Sachsen-Anhalt. Für die komplette Strecke sollten Wanderer fünf Tagesetappen von durchschnittlich 20 Kilometern einplanen. Auf niedersächsischer Seite prägen vor allem der Nationalpark und die Hochmoore des Harzes den Weg. In Sachsen-Anhalt führt die Route durchs romantische Bodetal und schließlich auf den höchsten Gipfel des Mittelgebirges, den 1.141 Meter hohen Brocken, wo einst schon Goethe und Heine unterwegs waren.
Wer den Aufstieg zum Brocken lieber meidet, kann auf die sogenannte "Brockenumgehung" ausweichen. Diese Alternativroute ist mit 34 Kilometern zwar länger, belohnt dafür aber mit Wegen über Holzstege und Baumwurzeln vorbei am historischen Oderteich. Besonders beliebt ist dort ein 4,5 Kilometer langer Rundwanderweg – ideal für Familien.
Weserbergland-Weg: Von Hann. Münden bis Porta Westfalica
Im Süden Niedersachsens startet der Weserbergland-Weg dort, wo Werra und Fulda zur Weser zusammenfließen. Von Hann. Münden aus folgt er dem Flusslauf über 225 Kilometer bis nach Porta Westfalica, wo die Weser am sogenannten westfälischen Tor das Wiehengebirge durchbricht.
Der Weg zählt laut Weserbergland Tourismus zu den besten Fernwanderwegen Deutschlands. Er führt durch urige Wälder, geheimnisvolle Schluchten und weite Täler und eröffnet immer wieder eindrucksvolle Blicke auf eine nahezu unberührte Natur. Unterwegs wird auch die Solling-Vogler-Region mit ihren rund 1.000 Kilometern Wanderwegen gestreift. Zu den Highlights gehören die Fachwerkhäuser in Hann. Münden ebenso wie das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica.
Heidschnuckenweg: Zwischen violetten Blüten in der Heide
In der Lüneburger Heide wartet der Heidschnuckenweg. Auf 223 Kilometern zieht sich der Fernwanderweg durch die berühmte Heidelandschaft, von der Hamburger Stadtgrenze bis nach Celle. Die Tourismusagentur listet auf ihrer Website 23 Etappen auf, wobei die letzte mit 27 Kilometern die längste ist.
Wer nicht so weit wandern möchte, kann auf die sogenannten Heideschleifen zurückgreifen. Diese seit einigen Jahren ausgewiesenen Rundwege sind zwischen 1,4 und 20,9 Kilometer lang und richten sich an Gäste, die die Heide auch bei einem kürzeren Aufenthalt erleben wollen. So lässt sich die Region entdecken, während man in Gasthäusern am Weg lokale Spezialitäten genießt. Da es sich um Rundwege handelt, sind sie zudem bequem mit dem Auto erreichbar.
Terra-Vita: Zwischen Moor, Heide und historischen Spuren
Rund um Osnabrück liegt der Naturpark Terra-Vita, einst bekannt als nördlicher Teutoburger Wald. Mittlerweile erstreckt sich das mehr als 700 Kilometer lange Wanderwegenetz bis nach Bielefeld in den Teutoburger Wald und ins Wiehengebirge bis Rinteln und Bückeburg. Unter dem Namen "Terra-Tracks" wurden seit 2014 insgesamt 81 Wege mit Längen zwischen 3 und 19 Kilometern angelegt.
Als erster Naturpark Deutschlands trägt die Region zusätzlich die Auszeichnung Geopark. Die Landschaft ist geprägt von Moor- und Heideflächen, Flusslandschaften, Quellen, Wäldern und kleineren Höhenzügen. Wanderer stoßen hier aber auch auf archäologische Überreste und beeindruckende Geotope wie Felsformationen und alte Steinbrüche.
Langwarder Groden: Wandern mit Blick aufs Meer
Zwischen Bremerhaven und Wilhelmshaven, in Butjadingen, lockt der Langwarder Groden mit einer sechs Kilometer langen Strecke – perfekt für einen Tagesausflug. Laut Butjadinger Tourismusagentur ist es der "beste Ort zur Vogelbeobachtung". Mehrere Stege und eine Brücke, die auf den Vordeich führt, bieten zudem beste Aussichten auf das stetige Spiel von Ebbe und Flut.
Nordpfade: Flache Strecken mit weitem Blick
Östlich von Bremen, im Landkreis Rotenburg, finden Wanderer die Nordpfade. Auf einigen der Strecken überwinden sie kaum mehr als 25 Höhenmeter. Insgesamt umfasst das Netz 24 Wanderwege, die zusammen etwa 360 Kilometer ergeben und sich gut für Tagestouren eignen.
Sie führen zum Beispiel durchs Dört Moor oder am Vörder See entlang. Die Tourismusagentur beschreibt sie als "flach und weit und einzigartig". Große Orientierungskünste oder ein Smartphone braucht man dort kaum: "Die Rundwanderwege sind praktisch unverlaufbar beschildert", heißt es.
- Nachrichtenagentur dpa
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