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VW-Nutzfahrzeuge treiben Automatisierung: ID.Buzz vor Start


Hannover
VW-Nutzfahrzeuge treiben Automatisierung: ID.Buzz vor Start

Von dpa
01.10.2021Lesedauer: 3 Min.
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Das Hauptwerk der Volkswagen-Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover übernimmt im weltweiten Fabriknetz des Autokonzerns eine Schlüsselrolle bei der Automatisierung und gleichzeitigen Weiterqualifikation der Beschäftigten. Dies lasse sich zum aktuellen Start der jüngsten Ausgabe des VW-Busses - des T7 Multivan - und in den letzten Vorbereitungen für den vollelektrischen ID.Buzz im kommenden Jahr beobachten, sagte Produktionsvorstand Josef Baumert am Freitag. "Es ist ein Riesensprung für die Kollegen - aber eben auch ein Rationalisierungsschub, der bisher seinesgleichen sucht."

Bis 2029 gibt es an dem Standort grundsätzlich eine Jobgarantie. So gut wie alle über Ruhestand oder Altersteilzeit ausscheidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden jedoch durch Roboter und Software ersetzt. Die Grundstruktur aus Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage bleibt bei VWN zwar erhalten. "Aber der Wandel durch Digitalisierung und Vernetzung ist groß", betonte der Produktionschef. Während der Grad der Automatisierung beim T6 etwa noch bei gut 77 Prozent lag, sind es beim T7 Multivan bereits 93 Prozent. Derzeit arbeiten am Stammsitz Hannover etwa 13.000 Menschen.

Bei einer Führung erklärte der Manager die Umbauprozesse in Fertigung und Logistik. In Hannover startete kürzlich die T7-Serienproduktion. "Es waren schwere Zeiten mit Halbleitermangel und Corona-Krise", so Baumert. "Aber wir haben unseren Anlauf pünktlich ins Ziel gebracht."

2022 setzt Volkswagen hier mit dem ID.Buzz, der gerade in der letzten Vorserie durchläuft, seine neue Reihe reiner Stromer fort. Der E-Bus wird auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des autonomen Fahrens spielen und dessen Funktionen konzernweit zuerst anbieten.

VW rüstet das Werk Hannover schrittweise auf die ausschließliche Produktion von E-Autos um, so wie Zwickau oder Emden. Spätestens 2025 sollen mehrere Varianten eines Oberklasse-SUV mit eigener Software hinzukommen. Mit dem Gemeinschaftsprojekt, in das Audi, Porsche und Bentley eingebunden sind, will der Konzern vor allem Tesla angreifen.

Für die Belegschaft in dem seit 1956 betriebenen Werk in der niedersächsischen Landeshauptstadt hat der Umbau gravierende Folgen. In einigen Hallen sind bereits autonom fahrende Schlepper im Einsatz. Nachbestellungen in der Teilelogistik laufen über Software-Bots. Bei Defekten "rufen" die Anlagen die Mitarbeiter via Smart Watch hinzu.

Art und Umfang der Arbeit ändern sich erheblich. Während beim T6 gut 250 Beschäftigte pro Schicht im Karosseriebau eingesetzt waren, sind es beim T7 weniger als ein Fünftel. Auch das Lackieren ist weitgehend automatisch, nur an kritischen Stellen wird manuell nachgebessert.

"Wir automatisieren nach Demografie", erklärte Baumert. Es sei vereinbart, dass VWN bis Ende des Jahrzehnts rund 5000 Mitarbeiter weniger haben werde. Es soll aber keine betriebsbedingten Kündigungen geben - die Transformation läuft, neben freiwilligem Ausscheiden, über interne Weiterqualifikation. Eine Chance für viele sei, dass immergleiche Handgriffe durch "kreative Kopfarbeit" abgelöst würden, meinte die VWN-Personalleiterin in Deutschland, Nassia Zdravkova.

Besonders gefragt seien nun Qualifikationsprofile wie Datenanalyse, Softwareentwicklung oder höhere Mechatronik. In diesem Jahr hätten über 1700 Beschäftigte an Veranstaltungen zur Transformation teilgenommen. Und in der Corona-Krise habe sich gezeigt, dass auch flexibles Arbeiten von zu Hause wichtiger werde. "Sonst hätten wir den Anlauf des T7 hier nicht in den Griff bekommen", meinte Baumert.

2020 hatte VWN infolge der Pandemie Verluste geschrieben. In diesem Jahr hofft die Marke auf ein deutlich besseres Geschäft. Insgesamt würden mit dem T6 (bis 2024), dem auch als Plug-in-Hybrid angebotenen T7 und demnächst dem ID.Buzz drei Modelle mit drei Antriebsformen auf drei Systemplattformen hergestellt, erklärte Baumert.

Die Einführung der neuen Wagen läuft während des regulären Betriebs. "Wir müssen so auch alte Anlagen bei vollem Lauf ersetzen." Das solle ein Maßstab auch für andere Werke von Europas größtem Autobauer sein, der in wenigen Wochen den zehnmillionsten "Bulli" fertigstellen will.

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