Landvolk: Ampel-Ziele für Ökolandbau "sehr ambitioniert"

Der niedersächsische Bauernverband sieht die Ausbauziele der geplanten Ampelkoalition im Bund für den Ökolandbau mit Zurückhaltung. Das Vorhaben, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Agrarfläche bis 2030 von 10 auf 30 Prozent zu steigern, halte er für "sehr ambitioniert", sagte Landvolk-Präsident Holger Hennies dem Bremer "Weser-Kurier" (Montag). "Wir werden es nicht schaffen, den Ökolandbau gegen den Markt zu subventionieren. Das geht nicht mit der Brechstange."

Hennies erklärte, die Erträge seien im Ökolandbau geringer als in der konventionellen Landwirtschaft. "Das heißt, dass wir 15 Prozent weniger Lebensmittel erzeugen würden. Wollen wir die importieren?"

Dem mutmaßlichen künftigen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) gegenüber zeigte sich Hennies offen. "Wir sind optimistisch, dass wir gut mit ihm reden können und er sich stets alle Seiten anhört und nicht nach Gefühls- oder allgemeiner Stimmungslage im Land entscheidet." In den vergangenen Jahren unter Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) seien hingegen Fehler gemacht worden, etwa bei der Düngeschutzverordnung und dem Insektenschutzgesetz. "Das war für viele Landwirte schon vor zwei Jahren der Impuls, um auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren, oder jetzt, anders zu wählen."