Bürgermeister: Telekommunikation auf Hiddensee ausgefallen

Die Ostseeinsel Hiddensee ist nach der Beschädigung eines Seekabels bei Bauarbeiten vom Telekommunikationsnetz weitgehend abgeschnitten worden. Wie Bürgermeister Thomas Gens (Hiddenseepartei) am Donnerstag mitteilte, hatte das Schiff, dass die neue Breitbandleitung nach Hiddensee verlegt, das bestehende Seekabel am Mittwoch durchtrennt. Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Ärzte und Einsatzkräfte auf der Insel haben demnach nun keine Kontaktmöglichkeiten mehr. Die Inselverwaltung behalf sich den Angaben zufolge zunächst mit einer vom Festland versorgten Funkverbindung per Hotspot.

Auch der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (ZWAR) - der die Baufirma beauftragt hatte - bestätigte den Schaden. Geschäftsführer Axel Rödinger zufolge war eine Fehlinformation der Deutschen Telekom zur Lage bestehender Kabel Ursache für den Unfall. Die Baufirma sei ihrer Pflicht nachgekommen und habe umgehend die Telekom - als Eigentümerin des Kabels - und die Insellogistik Hiddensee informiert.

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald ist nach Angaben einer Sprecherin als Mittler an der Behebung des Problems beteiligt. Man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung, noch sei aber nicht abzusehen, wann dies gelinge. Von Landrat Stefan Kerth (SPD) hieß es: "Der Kreis tut alles, um bei der Beseitigung des Problems zu helfen und um die Gefahrenabwehr auch übergangsweise zu gewährleisten." Er habe sich heute persönlich um das Thema gekümmert.

Bürgermeister Gens zeigte sich am Nachmittag frustriert, nachdem eine bis 13.00 Uhr angekündigte provisorische Lösung durch die Telekom den Angaben zufolge nicht eingerichtet werden konnte. Er forderte die Politik auf, vom Landkreis bis zum Digitalministerium, schnell eine Lösung zu finden. Er selbst hatte am Mittwoch von dem Unfall erfahren, während er außerhalb der Insel auf einem Termin unterwegs war und darauf versucht, die Bevölkerung über seine private Facebook-Seite in Kenntnis zu setzen.

Am Donnerstag sollte eigentlich Digitalminister Christian Pegel (SPD) den Breitbandausbau in Augenschein nehmen. Der Besuch musste jedoch dem Ministerium zufolge krankheitsbedingt ausfallen. Laut Aussage des ZWAR-Geschäftsführers laufen die Arbeiten an dem neuen Kabel ohne Unterbrechung weiter.