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Polizei fahndet mit Fotos: Betrüger schleifen Mann zu Tode


Polizei veröffentlicht Bilder der Verdächtigen
Betrüger schleifen Mann zu Tode – Fotofahndung

Von t-online, mtt

31.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Tatort in Kerkrade: Zunächst nahm die Polizei einen Unfall an, jetzt geht sie von einem aus dem Ruder gelaufenen Betrug aus.Vergrößern des BildesDer Tatort in Kerkrade: Die Polizei geht von einem aus dem Ruder gelaufenen Betrug aus. (Quelle: Jungmann/ANC-NEWS)
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Tobias E. aus dem Raum Köln wollte ein Haus verkaufen. Zwei Betrüger nahmen ihm 100.000 Euro ab – und schleiften ihn dann zu Tode.

Die niederländische Polizei ist sich sicher: Ein Betrüger-Duo hat in der an der deutschen Grenze liegenden Provinz Limburg systematisch Opfern viel Geld abgenommen – und zwar in fünf Fällen von März bis Juni 2022 insgesamt eine halbe Million Euro. Die Geschädigten kamen allesamt aus Deutschland.

Der sechste Coup endete tödlich: Tobias E. aus dem Raum Köln starb am 23. Juni, als er sein Geld gegen das Duo verteidigen wollte.

Jetzt veröffentlichten die Beamten Details zur Masche der Gangster – und zeigten in der TV-Sendung "Opsporing Verzocht" Bilder der mutmaßlichen Verbrecher. "Opsporing Verzocht" ist die niederländische Version von "Aktenzeichen XY…ungelöst".

Wahrscheinlich seien in allen Fällen immer dieselben beiden Männer die Täter gewesen, teilte die Polizei mit. Sie hätten sich als Geschäftsleute einer luxemburgischen Investmentgesellschaft ausgegeben, ihre deutschen Opfer in die Provinz Limburg gelockt und dann dort abgezockt.

Unternehmer aus Kölner Raum sollte 100.000 Euro wechseln

Das Vorgehen sei stets ähnlich wie im Fall von Tobias E. gewesen. Der 33-Jährige hatte im Internet für rund eine Million Euro ein Haus zum Verkauf angeboten. Die Betrüger kamen auf ihn zu und zeigten sich interessiert. Sie überzeugten E. unter anderem mit einer Fake-Webseite von ihrer Seriosität, verabredeten dann für den 23. Juni ein Treffen in Kerkrade.

Sie behaupteten, 250.000 Euro anzahlen zu wollen – und schoben anschließend noch eine Bitte nach: Ob E. ebenfalls einen Geldkoffer mitbringen könne? Ihr internationales Unternehmen sitze auf sehr vielen 200-Euro-Scheine, die sie nicht loswürden, weil die großen Scheine nicht überall in Europa akzeptiert würden. Sie hätten daher gerne, dass E. ihnen 100.000 Euro in kleinere Scheine wechsle.

Überwachungsaufnahmen zeigen, wie sich E. ans Auto hängte

Der deutsche Unternehmer willigte ein. Nun veröffentlichte Aufnahmen aus Überwachungskameras zeigen, wie er an jenem Donnerstag am Stadion von Kerkrade gemeinsam mit seinem Onkel einen Rollkoffer mit dem Geld neben sich herschiebt.

Kurz darauf trafen E. und sein Onkel die Betrüger. Doch statt die versprochene Anzahlung und plus die 100.000 Euro extra auszuhändigen, entrissen die Verbrecher E. dessen Koffer und rasten mit ihrem Mercedes davon. E. versuchte, das Auto aufzuhalten – und klammerte sich an der geöffneten Beifahrertür fest.

Dieselbe Kamera, die E. kurz zuvor auf dem Weg zum Treffpunkt filmte, hielt nun fest, wie E. mit gezogen wird, dann unters Auto gerät und überrollt wird. Der 33-Jährige starb noch vor Ort an seinen schweren Verletzungen.

Polizei setzt 15.000 Euro Belohnung aus

Die Betrüger entkamen unterdessen. Laut Polizei ist einer von ihnen um die 60 Jahre alt. Er spreche Deutsch, sein Niederländisch sei nicht so gut. Der andere sei jünger, groß und kräftig. Möglicherweise habe sich das Duo mit Brille und Perücke verkleidet.

Die beiden würden oft teure Autos mit gefälschten Nummernschildern fahren, in einigen Fällen scheine aber auch ein schwarz-grauer Smart verwendet worden zu sein. Die bisherigen Ermittlungen hätten ergeben, dass die Täter nach ihren Verbrechen oft nach Belgien gefahren seien. Nun bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe: Zur Aufklärung der Betrugsserie wurde eine Belohnung in Höhe von 15.000 Euro ausgesetzt.

Verwendete Quellen
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