Köln | Camorra-Geldwäsche: Polizei zerschlägt mutmaßlichen Mafia-Ring

Die Polizei Köln geht gegen Mafia-Strukturen in Deutschland vor. Bei Durchsuchungen werden mehrere vollstreckt. Auch in Italien gab es Festnahmen.

Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens des Zollfahndungsamtes Stuttgart und der Staatsanwaltschaft Köln hat die Polizei Köln am Donnerstagmorgen sieben Wohn- und Geschäftsräume im Großraum Köln durchsucht. Das teilte das Polizeipräsidium Köln am Donnerstag mit.

Dabei wurden drei europäische Haftbefehle sowie Arrestbeschlüsse in Höhe von rund 724.000 Euro vollstreckt. Die Beschuldigten im Alter von 29, 63 und 65 Jahren stehen im Verdacht, als Bande Gelder aus illegalen Drogengeschäften der Camorra gewaschen zu haben.

Konkret sollen die Beschuldigten seit 2015 in Deutschland mit den Geldern aus kriminellen Aktivitäten hochpreisige Luxusfahrzeuge erworben haben, um diese ihren Auftraggebern aus dem Umfeld der Camorra zur Verfügung zu stellen.

Illegale Gelder für Luxusfahrzeuge

Die fingierten Mietverträge sollten die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse verschleiern und ebenfalls mit illegalen Geldern bedient worden sein. Bei den Fahrzeugen handelte es sich um Modelle der Marken Audi, Ferrari, Mercedes, BMW, Range Rover, VW und Yamaha.

Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe der deutschen und italienischen Behörden arbeitete eng zusammen und wurde von Eurojust koordiniert. Die Vollstreckung der Beschlüsse erfolgte in Abstimmung mit den deutschen und italienischen Justizbehörden sowie der Guardia di Finanza in Cagliari und Neapel.

Die italienischen Ermittlungsbehörden vollstreckten zudem weitere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse im Rahmen der Operation "Olympia" in Cagliari (Sardinien) und der Operation "Easy Leasing" im Raum Neapel.