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1. FC Köln: Feiert der FC am Sonntag die siebte Bundesliga-Rückkehr?


Sechs Aufstiege
Feiert der FC am Sonntag die siebte Bundesliga-Rückkehr?


17.05.2025 - 14:05 UhrLesedauer: 5 Min.
Wollen am kommenden Sonntag gemeinsam den Aufstieg feiern: Die Spieler und Fans des 1. FC Köln.Vergrößern des Bildes
Wollen am kommenden Sonntag gemeinsam den Aufstieg feiern: Die Spieler und Fans des 1. FC Köln. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler)
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Der 1. FC Köln war 35 Jahre ein fester Teil der Bundesliga. Dann verkam der FC zum Fahrstuhl-Club. Gelingt nun der siebte Aufstieg der Vereinsgeschichte?

Gründungsmitglied, erster Deutscher Meister, Double-Sieger, Bundesliga-Dino: Der 1. FC Köln war seit der Saison 1963/64 eine prägende Figur im deutschen Profi-Fußball. Dann begann der Verfall, und mit ihm kamen die Abstiege. Nicht einer, sondern vier innerhalb von neun Jahren.

Es waren triste Jahre. Jahre, denen man anschließend geglaubt hatte, entkommen zu sein. Doch jedes Mal, wenn der FC wieder auf dem Weg nach oben schien, ging es doch wieder in die 2. Bundesliga. Ein Blick zurück auf die Ab- und Aufstiege der Geißböcke. Schließlich will der FC am Sonntag (18. Mai) gegen den 1. FC Kaiserslautern zum siebten Mal aufsteigen.

Der erste Abstieg 1998

Der FC gehörte immer zu den Top-Teams der Bundesliga. Nur vier Mal in 30 Bundesliga-Jahren war der FC nicht in die Top Ten gekommen. Dann aber kamen die 1990er Jahre. Nach der skandalösen Entlassung von Erfolgstrainer Christoph Daum im Sommer 1990 ging es bergab. Morten Olsen konnte den Erfolg früherer Jahre nicht zurückbringen. Mit Peter Neururer wurde es noch schlechter – und schließlich stieg der FC 1998 unter Lorenz-Günther Köstner erstmals aus der Bundesliga ab.

1998 bis 2000: Der schwere Weg zurück

Die erste Zweitliga-Saison war ein Schock für den FC. Nur Platz zehn, Bernd Schuster als Trainer überfordert, der FC nicht bereit für die Liga. Erst Ewald Lienen, Kult-Trainer in einem blauen Hemd, brachte den Erfolg zurück. Ein großer Kader-Umbruch half, und im Mai 2000 feierte der FC dank eines spektakulären 5:3-Sieges in Hannover die umjubelte Bundesliga-Rückkehr.

2000 bis 2002: Ab in den Fahrstuhl

Doch der FC hielt sich nicht lange in der Bundesliga. Zwar gelang unter Lienen eine starke Saison als Aufsteiger auf Rang zehn. Danach aber vergriff sich der FC komplett auf dem Transfermarkt. Marco Reich gilt bis heute als einer der größten Fehlgriffe der Vereinsgeschichte. Dazu kam Lilian Laslandes (Spitzname: Laslandesliga). Selbst Friedhelm Funkel konnte den FC nicht retten. Ja, genau der Funkel, der 23 Jahre später den FC in die Bundesliga zurückführen soll.

2002 bis 2006: Rauf, runter, rauf, runter

Funkel stieg zwar nur ein Jahr später wieder auf. Matthias Scherz (18 Tore) und Dirk Lottner (13 Tore) schossen die Geißböcke zurück in die Bundesliga. Doch da war der FC komplett überfordert. Mit 23 Punkten aus 34 Spielen spielte der FC die bis dato schlechteste Saison der Vereinsgeschichte und es ging sofort wieder in Liga zwei.

Es folgte ein Trainerwechsel auf den nächsten. Marcel Koller entdeckte zwar Lukas Podolski und Lukas Sinkiewicz, dann aber übernahm Huub Stevens und führte den FC zurück in die Bundesliga. Der Holländer machte aber nicht weiter, und so durfte Uwe Rapolder in der Saison 2005/06 krachend scheitern, was auch Hans-Peter Latour nicht mehr korrigieren konnte.

2006 bis 2012: Die vermeintliche Rückkehr

Der Schweizer musste nach dem Abstieg 2006 und einem verpatzten Saisonstart in Liga zwei den Platz räumen, denn dann kam der Messias zurück: Christoph Daum, nach einer legendären Pressekonferenz aus dem Krankenhaus, übernahm die Geißböcke erneut, küsste Kinder im Stadion auf die Stirn wie der Papst bei einer Messe, und tatsächlich durchbrach der Trainer-Star den Fahrstuhl-Albtraum. Der FC kehrte 2008 in die Bundesliga zurück – und blieb dort.

Mit dem Rückkehrer Daum hielt sich in der Liga. Und obwohl Daum dann ging, kam der nächste Messias zurück. Mit Rückkehrer Podolski blieb der FC weiter in der Bundesliga. Drei – wenn auch meist triste – Jahre: erst unter Zvonimir Soldo, dann unter Frank Schaefer und später unter Stale Solbakken. Doch es war Solbakken, der zusammen mit Sportchef Volker Finke alles falsch machte, sodass es 2012 wieder in die 2. Liga ging.

2012 bis 2014: Der große Umbruch

Es begann die Phase des vielleicht größten Umbruchs in der FC-Geschichte. Holger Stanislawski übernahm, der Kader wurde mit über 40 Transferbewegungen im Sommer 2012 umgebaut. Der sofortige Wiederaufstieg misslang, doch dafür kamen im Sommer 2013 nicht nur Peter Stöger und Jörg Schmadtke als neues Erfolgs-Duo auf der Brücke, sondern auch Patrick Helmes, Marcel Risse und das Gefühl eines neuen FC. Dieser neue FC stieg 2014 als Meister in die Bundesliga auf – und es schien, als ob jetzt alles gut werden würde.

2014 bis 2018: Der Höhenflug und die Bruchlandung

Stöger und Schmadtke hatten den FC im Griff. Nach zwei Jahrzehnten der Tristesse wirkte der FC wieder stabil. Platz zwölf und Platz neun waren schon große Erfolge, und als der FC im Sommer 2017 in die Europa League einzog (erstmals seit 25 Jahren) und Anthony Modeste für 28 Millionen Euro nach China verkaufte, schien dem Club die Welt offen zu stehen. Was folgte, war die peinlichste Saison der Vereinsgeschichte. 22 Punkte, Platz 18 – Stöger weg, Schmadtke weg und aller Aufschwung zerstört.

2018 bis 2019: Der erkaufte Aufstieg

Der FC ging mit all seinen Stars in die 2. Liga. Timo Horn und Jonas Hector, Marco Höger und Marcel Risse, Simon Terodde und Jhon Cordoba, sogar Modeste kam im Herbst 2018 zurück. Markus Anfang ließ Maximal-Fußball spielen, der FC schon in der Saison 84 Tore, Armin Veh als Sportchef durfte das Geld für neue Spieler mit beiden Händen zum Fenster hinauswerfen.

Was fast an Wettbewerbsverzerrung grenzte, führte unweigerlich zum Wiederaufstieg, obwohl Anfang der Saison nicht einmal als Trainer überlebte und kurz vor Schluss entlassen wurde. Immerhin: Finanziell war der Aufstieg zwar auf Sand gebaut, was der Club erst einige Jahre später merken sollte. Doch der Kader war gut genug für die Bundesliga.

2019 bis 2024: Fünf Jahre Bundesliga

Seit dem ersten Abstieg 1998 hatte es der FC nicht mehr geschafft, fünf Jahre in Folge in der Bundesliga zu bleiben. Nun sollte es gelingen. Markus Gisdol rettete den FC 2020 vor dem Abstieg, war dann aber der Falsche, um weitermachen zu dürfen. Es folgte der ewige Funkel, der dem FC über eine dramatische Relegation in Kiel die Klasse hielt. Und dann natürlich Steffen Baumgart.

Der Trainer-Vulkan, der die gesamte Stadt, den gesamten Club und eine Mannschaft aufweckte, die vergessen hatte, dass sie sehr wohl Fußball spielen kann. Und tatsächlich: Der hemdsärmelige Trainer mit Schiebermütze brüllte den FC wieder nach Europa. Doch was 2017 dem Club schon nicht gut getan hatte, war auch 2022 so. Alle glaubten, schon wieder die Größten zu sein – und dann brach wieder alles zusammen. Transfersperre, Baumgart-Aus, Abstieg 2024.

Seit 2024: Der siebte Aufstieg?

Die Saison 2024/25 sollte in Teilen an die Spielzeit 2018/19 erinnern. Der FC konnte zwar nicht investieren, behielt aber wegen der Transfersperre fast die gesamte Mannschaft beisammen. Gerhard Struber als neuer Trainer sollte Offensivfußball spielen, hatte damit aber keinen Erfolg. Stattdessen versuchte er es mit Pragmatismus – und stand plötzlich ganz oben. Das Problem: Wie schon bei Anfang hatte sein Standing früh gelitten, und als dann auch noch Sportchef Christian Keller nicht einsehen wollte, was es kurz vor Saisonende brauchte, musste das Duo gehen.

Die logische Folge war die Rückkehr des Trainer-Routiniers: Funkel übernahm erneut und soll nicht nur den siebten Aufstieg des 1. FC Köln perfekt machen, sondern auch seinen persönlichen siebten Aufstieg als Trainer. Kein Trainer war in der 2. Bundesliga erfolgreicher als Funkel, und so soll sich am 34. Spieltag für den FC genauso wie für den 71-Jährigen ein Kreis schließen.

Verwendete Quellen
  • Geissblog
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