Nach Angriff auf Wahlkreisbüro Lauterbach: Anfeindungen haben zugenommen

Nach einem erneuten Angriff auf das Wahlkreisbüro von Karl Lauterbach in Köln sucht die Polizei nun Zeugen. Mittlerweile hat sich der Gesundheitsminister auch persönlich zu den Angriffen auf sich geäußert.
Wegen der Beschädigung der Scheibe am Kölner Wahlkreisbüro von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sucht die Polizei weiterhin nach Zeugen. Es werde in dem Fall noch in alle Richtungen ermittelt, sagte ein Sprecher am Montag.
Vieles sei noch ungewiss. Zeugen hätten sich bislang noch nicht gemeldet, zudem gebe es keine Videoaufzeichnungen von dem Vorfall. Ein Täter sei noch nicht identifiziert worden, sagte der Sprecher am Morgen. Unterdessen äußerte sich Lauterbach gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zu der Tat und anderen Anfeindungen von Gegnern: Diese Gruppe sei "radikal und realitätsfern", sagte er dem Blatt.
Täglich bekomme er Schreiben, in denen etwa Impfungen mit dem Holocaust verglichen würden. Seit seiner Ernennung zum Bundesgesundheitsminister hätten die Anfeindungen zudem "sicherlich zugenommen". Auch seine Wohnung in Köln sei betroffen, diese werde regelmäßig mit Pamphleten beworfen.
Steinwurf auf Wahlkreisbüro: Lauterbach vermutet radikale Impfgegner als Täter
Die Scheibe am Wahlkreisbüro im Kölner Stadtteil Mülheim war nach Polizeiangaben in der Silvesternacht beschädigt worden. Der Staatsschutz nahm Ermittlungen auf. Lauterbach hatte erklärt, er gehe auch hier von einer Attacke aus den Reihen radikalisierter Impfgegner und Corona-Leugner heraus aus. Trotz der Angriffe sehe sich der Minister aber gut geschützt. "Man darf auch nicht in Selbstmitleid verfallen", so Lauterbach weiter.
Zuvor war sein Wahlkreisbüro bereits am 10. Dezember attackiert worden, als mehrere Parolen an die Außenwand geschmiert wurden. Das Auto des SPD-Politikers war ebenfalls bereits mit Farbe attackiert worden.
Hinweise zur Sachbeschädigung in der Silvesternacht nehmen die Ermittler der Kölner Polizei per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de oder per Telefon unter 0221 229-0 entgegen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Lauterbach über Anfeindungen und Attacken"
- Polizei Köln: Pressemitteilung vom 1. Januar 2022