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Halbierte Gagen wegen Corona: "Die Pandemie ist spürbarer denn je"


Halbierte Gagen wegen Corona
"Die Pandemie ist in der Branche spürbarer denn je"

Von t-online
04.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Sarah Lesch bei einem Konzert in Potsdam (Archivbild): Die Künstlerin sagt, viele Musikerinnen und Musiker würden gerade jetzt besonders große Schwierigkeiten haben.Vergrößern des BildesSarah Lesch bei einem Konzert in Potsdam (Archivbild): Die Künstlerin sagt, viele Musikerinnen und Musiker würden gerade jetzt besonders große Schwierigkeiten haben. (Quelle: Martin Müller/imago-images-bilder)
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Die Großen überleben, die Kleinen kämpfen. Die Leipziger Sängerin Sarah Lesch gibt Einblicke, wie hart die Musikbranche gerade strampeln muss: "Wenn das hier vorbei ist, werden einige nicht mehr da sein."

Sarah Lesch hat mit ihrem Lied "Testament" 2016 den Protestsongcontest in Wien gewonnen, mittlerweile vier Studioalben veröffentlicht und eine breite Fangemeinde, von der sie verehrt wird. Aber die Auswirkungen der Coronapandemie machen auch ihr zu schaffen.

Bei Facebook hat die Sängerin aus Leipzig jetzt eindrücklich geschildert, mit welchen Schwierigkeiten Künstler gerade zu kämpfen haben. "Die Pandemie ist in der Branche spürbarer denn je", heißt es in dem Beitrag. Viele Nachwirkungen würden gerade zu Tage treten, im Augenblick knicke "die ein oder andere Person und Firma unter dem schweren Ballast ein".

Gagen sind oft halbiert, viele leisten Umsonstarbeit

Um einen Einblick zu geben listet Lesch auf, wo die Probleme liegen. Das Publikum sei verunsichert und kaufe nur zurückhaltend Karten, weil schon so viele Konzerte verschoben wurden. Eine Folge: "Die Gagen für alle Beteiligten sind oft halbiert und es muss viel Personal gespart werden."

Wegen der Coronaregeln hätten aber alle mehr zu tun, schreibt Lesch. Ihre Bookingagentur habe beispielsweise "einen Haufen" Umsonstarbeit geleistet, um alles zu schaffen.

Leipziger Sängerin: "Es sieht ganz doll düster aus"

Lesch: "Alle kleinen Labels, Veranstalter*innen, Verlage, Techniker*innen, Bookingagenturen, Tourbusunternehmen, Kulturkneipen und kleine Venues und Musiker*innen kämpfen hier gerade auf dem letzten Riemen." Der Slogan "Ohne uns wird's still" sei keine Überdramatisierung, sondern bitterer Ernst. "Wenn das hier vorbei ist, werden einige nicht mehr da sein."

Ihr Fazit: "Es sieht ganz doll düster aus." Damit nicht nur die Marktriesen überleben, komme es jetzt auf die Fans an: "Wenn ihr irgendwie könnt, lasst Spenden da, bestellt was im Shop, schaut und bezahlt Streamingkonzerte oder kauft Karten für Live- Abende. Das ist mehr als nur ein wackliger Ausgeh-Abend in eurem Herbst, es ist eine solidarische Unterstützung für die Kulturszene."

Künstlerkollegin: Habe schlaflose Nächte

Andere Musiker steuern in den Kommentaren ihre eigenen Erfahrungen bei: "Ja, Sarah hat so Recht", schreibt die Künstlerin Christina Lux. "Wir brauchen Euch, sonst wird es noch weitere Schließungen geben und Kulturschaffende, die aufgeben. Es sind zum Teil die Regeln und zum Teil auch die schlichte Entwöhnung, wie mir viele berichten. Erst Urlaub, dann Fußball, dann Vereine, dann große Events und dann kommt die kleine bis mittelgroße Kultur."

Die Singer-Songwriterin Sarah Straub berichtet, sie habe schlaflose Nächte, weil sie nicht wisse, wie sie ihr Team bezahlen solle. Und Liedermacher-Kollege Christoph Weiherer ergänzt, er verstehe jeden, der momentan nicht auf ein Konzert gehen wolle: Manche hätten schlicht kein Geld, die Karten seien "auch nicht gerade billiger geworden", stundenlanges Masketragen sei nicht jedermanns Sache und viele hätten zudem noch eine Menge uneingelöste Konzertkarten zu Hause rumliegen.

Aber wirtschaftlich sei das für die Kulturszene katastrophal: "Drum liebe Leute, hört auf Sarah Lesch und unterstützt eure Lieblingskünstler gerne wann und wo ihr nur könnt. Kultur braucht Publikum – und hoffentlich auch umgekehrt!"

Verwendete Quellen
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