Verdi-Streik in München: Hier bleiben die Straßen an Fasching dreckig

An Fasching bleibt der Müll in München auf der Straße liegen – die Straßenreinigung streikt am Dienstag und Mittwoch. Danach gehen ihre Tarifverhandlungen weiter.

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Münchner Straßenreinigung am Faschingsdienstag und am Aschermittwoch zu einem zweitägigen Warnstreik auf. "Mit dem Streik am Faschingshöhepunkt wird sichtbar werden, was es bedeuten würde, wenn es die Straßenreinigung der Stadt München nicht gäbe", heißt es in einer Pressemitteilung.

Dabei dürften Massen an Müll liegenbleiben – auch wenn München nicht gerade eine Faschingshochburg ist. Events finden trotzdem statt, unter anderem Partys am Münchner Stachus und am Marienplatz, bei der auch Mallorca-Star Mickie Krause am Faschingsdienstag auftritt.

Mehr Gehalt für "wertvolle" Arbeit

Hintergrund des Streiks ist die Forderung nach einer besseren Bezahlung. Viele Mitarbeiter der Straßenreinigung seien in den untersten Einkommensgruppen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst eingegliedert, heißt es in der Mitteilung. "Deren wertvolle Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger wird im Alltag kaum wahrgenommen." Dabei würden sie für die Stadthygiene sorgen und die Ausbreitung von Ungeziefer verhindern.

Das bisherige Signal des Arbeitgeberverbandes sei enttäuschend gewesen. "Die Mittelschicht darf aus sozialen und ökonomischen Gründen nicht abgewatscht bzw. abgeschafft werden", sagt Ole Wakulat, Verdi-Vertrauensleutesprecher der Straßenreinigung.

Streik könnte ausgeweitet werden

"Ich erwarte von Arbeitgeberseite, dass sie ein substantielles Angebot auf den Tisch legen, mit dem die Menschen im teuren Ballungsraum München über die Runden kommen können", ergänzt Heinrich Birner, Geschäftsführer von Verdi München und Region. Andernfalls werde der Streik ausgeweitet.

Die Streikenden versammeln sich am Aschermittwoch um 09:30 Uhr auf dem Marienplatz. Die Tarifverhandlungen sollen schon am selben Tag fortgeführt werden.