Streit um Musik Umstrittene Oktoberfest-Kapelle darf wieder auftreten
Die meistdiskutierte Kapelle des vergangenen Oktoberfests plant ein Comeback. Im vergangenen Jahr wurde sie noch als "schlechteste Wiesn-Kapelle aller Zeiten" beschimpft.
Eigentlich sind sie eine kleine Truppe, doch die Kapelle Josef Menzl war beim vergangenen Oktoberfest eines der größten Gesprächsthemen. Die Wiesn-Kapelle trötete im Bräurosl-Zelt ihre traditionelle Blasmusik – während die dortigen Gäste sich lieber Party- und Schlagermusik mit Gesang gewünscht hätten.
Auf Facebook und Google hatten sich Besucher des Bräurosl-Zelts beschwert, dass die traditionell bayerische Musik spielende Kapelle auf Partyhits verzichten würde.
Die Empörung war so groß, dass sich sogar die Stadt München mit der Causa auseinandersetzen musste: Der Bräurosl-Wirt wurde einberufen, schließlich fand sich ein fast schon salomonischer Kompromiss: Tagsüber traditionelle Blasmusik, am frühen Abend übernahmen dann "Erwin und die Heckflossen" – damit das Wiesn-Volk auch im Bräurosl seine Party-Lust gesättigt sieht.
So soll es in diesem Jahr wieder sein, kündigte die Kapelle nun auf ihrer Website an. Versprochen wird dort "täglich von Mittags bis in den frühen Abend das volle Menzl-Programm". Seit diesem Dienstag kann man sich Karten für das Bräurosl reservieren.
Kapelle hat seit Shitstorm große Fangemeinde
Der Wirbel um die "schlechteste Wiesn-Kapelle aller Zeiten", so ein anonymer Kritiker im vergangenen Jahr, hat der Truppe seit der Wiesn eine ganz neue Fangemeinde beschert: Hinter ihr haben sich Anhänger der traditionellen bayerischen Musik versammelt.
Die Truppe nutzte die teils negative Aufmerksamkeit im vergangenen Jahr für eine Image-Kampagne. So heißt es auf der Website nun etwa, man sei "bekannt trotz Funk und Fernsehen". Auf Instagram folgen der Kapelle rund 21.000 Nutzer, deutlich mehr als anderen vergleichbaren Kapellen.
Das Oktoberfest beginnt in diesem Jahr am 16. September: Auch wenn die Kapelle Josef Menzl erhalten bleibt, gibt es doch auch Neuerungen. So soll das Festgelände unter der Woche erst eine Stunde später, um 10 Uhr öffnen. Am Wochenende und an Feiertagen bleibt es bei 9 Uhr.
Eine Änderung gibt es auch bei einem anderen wichtigen Detail: Das Reservieren von Wiesn-Tischen soll einfacher werden. Was sich auf der Wiesn 2023 noch alles ändert – und was bleibt, erfahren Sie hier.
- Beitrag auf der Website der Kapelle Josef Menzel
- Eigene Recherchen