Polizei-Hubschrauber: Bayern investiert 145 Millionen Euro

Die bayerische Polizei wird mit neuen, hochmodernen Hubschraubern ausgerüstet. Die Maschinen sollen nicht nur die Suche nach Vermissten erleichtern.

Die bayerische Polizei rüstet auf: Acht neue Helikopter werden ab 2025 im täglichen Einsatz sein. Kostenpunkt: 145 Millionen Euro. Das Innenministerium spricht von einem "technologischen Quantensprung".

Offiziell vorgestellt wurden die neuen Modelle am Dienstag in München. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) seien die neuen Helikopter um ein Vielfaches leistungsfähiger als die bisherigen acht und könnten mehr Menschen transportieren. Er sprach bei der Vorstellung der Maschinen am Dienstag in München vom "modernsten Polizeihubschrauber der Welt".

Die Helikopter vom Typ Airbus H145 sind mit Tageslicht- und Wärmebildkameras, Suchscheinwerfern und Lasthaken für Löschbehältern ausgerüstet. Außerdem können sie rund 1000 Liter Löschwasser transportieren - mehr als doppelt so viel wie die jetzigen Hubschraubermodelle der bayerischen Polizei.

Markus Söder ist zufrieden mit der Investition

Zur Präsentation des neuen Hubschrauber-Modells erschien auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Der CSU-Politiker ist über die Investition erfreut: "Sie sind schneller, fliegen länger und fliegen weiter", sagt Söder. Er nennt den neuen Hubschrauber-Typ ein "Vier-Tonnen-Kraftpaket für die bayerische Polizei".

Bis zum Ende des ersten Halbjahrs 2025 sollen alle acht Maschinen in Betrieb gehen. Die Piloten der Hubschrauberstaffel werden nach Angaben Herrmanns bereits jetzt ausgebildet und geschult.

Airbus H145: Neue Helikopter sind vielseitig einsetzbar

Hauptsächlich sollen die neuen Hubschraubermodelle bei der Suche nach Vermissten eingesetzt werden. Dies würde laut Hermann rund 30 Prozent der Flüge umfassen. Allein im vergangenen Jahr seien 110 Vermisste lebend von Polizeihubschraubern gefunden worden.

Darüber hinaus sollen die Polizeihubschrauber aber auch den Spezialeinsatzkommandos (SEK) zur Verfügung stehen. Bis zu acht SEK-Kräfte können laut Herrmann mitfliegen - doppelt so viele wie bisher.

Eine große Rolle spielen sollen die Modelle außerdem bei der Bekämpfung von Bränden und zur medizinischen Rettung. "Bayern ist das flächenmäßig größte Bundesland mit topografisch vielfältigen Regionen wie den Alpen und großen Gewässern. Das macht Hubschrauber als Einsatzmittel für die bayerische Polizei unverzichtbar", sagte Herrmann.

Die neuen Hubschrauber können bis zu 245 Kilometer in der Stunde (bislang 220) schnell fliegen und so "nahezu jeden Ort in Bayern in kurzer Zeit erreichen". "Das ist für alle Fahndungs-, Katastrophen- und Rettungseinsätze sowie für die Transporte von Spezialeinheiten und bei der Vermisstensuche von erheblicher Bedeutung."

Auch die Polizeigewerkschaften begrüßten die Neuzugänge: "Für die genannten Einsatzbereiche braucht es schlichtweg modernste Technik, weshalb wir die Anschaffung der neuen Hubschrauber begrüßen und für den absolut richtigen Schritt im Bereich der Investitionen in die Innere Sicherheit halten", teilte die Gewerkschaft der Polizei mit.

Und Jürgen Köhnlein, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft Bayern, sah noch einen weiteren Vorteil: "Auch für das fliegende Personal wird es am Arbeitsplatz Hubschrauber Verbesserungen bei der Gesundheitsvorsorge geben, denn durch die neue 5-Blatt-Rotor-Technik werden die Vibrationen wesentlich reduziert und das Flugverhalten ruhiger."

2021 hatte Airbus Helicopters den Zuschlag für die Produktion der acht Hubschrauber bekommen, die nach Angaben Herrmanns eine Laufzeit von 15 bis 20 Jahren haben. Die vielen Millionen seien darum "gut angelegtes Geld".