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Klimawandel in Bayern: Beunruhigendes Phänomen am Tennsee beobachtet


Seltsames Naturphänomen
Ganzer See auf einmal weg: "Das habe ich noch nie erlebt"

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 18.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Im Herbst verschwindet der Tennsee immer (Archivbild): Es gab 2022 jetzt allerdings das erste Jahr, in dem er erst gar nicht erschien.Vergrößern des BildesIm Herbst verschwindet der Tennsee immer (Archivbild aus dem Jahr 2019): 2022 war allerdings das erste Jahr, in dem er gar nicht erst erschien. (Quelle: Siepmann/imago images)
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Es sind viele Phänomene, an denen man den Klimawandel erkennen kann. Eines lässt sich am Tennsee in Oberbayern beobachten.

Im Sommer spiegelten sich hier Wolken und Sonne in der Wasseroberfläche, bei Wind kräuselte sich der Tennsee. Besucher des Campingplatzes genossen das Panorama, manche badeten. Berge ragten hinter dem Schilf auf, frische Luft zog den Menschen in die Nase.

Jetzt ist der Tennsee weg. Nur noch ein ausgetrocknetes Becken ist übrig, braun liegt es in der ansonsten noch grünen Landschaft. Wenn die Besucher des bis Anfang November geöffneten Campingplatzes blaues Wasser sehen wollen, müssen sie ein bisschen wandern. Bis zum benachbarten Barmsee zum Beispiel oder bis zum Isarstausee Krün.

"Zum Herbst geht er immer"

Mal ist er da, mal ist er weg: Die Menschen am Tennsee in Krün bei Garmisch-Partenkirchen kennen das. Der See kommt und geht mit den Jahreszeiten, er gehört zu den sogenannten periodischen Gewässern.

"Zum Herbst geht er immer", zitiert der "Merkur" Andreas Zick, den Betreiber des Alpen-Caravanparks am Rande des Tennsees.

Tennsee war 2022 zum ersten Mal ein komplettes Jahr weg

Was allerdings neu ist: Die Anwohner müssen fürchten, dass der See eines Tages für immer verschwindet. Ein komplettes Jahr war er schon einmal fort, 2022 ließ er sich kein einziges Mal blicken. "Das habe ich in all den Jahren noch nie erlebt", sagt Campingplatz-Betreiber Zick t-online.

Die Ursache hängt mit dem Klimawandel zusammen: Der Tennsee braucht Schnee und Regen, um im Frühjahr zu entstehen: Der See läuft bei der Schneeschmelze im Frühling voll und im Laufe des darauffolgenden Sommers versickert das Wasser langsam. Zick zufolge sinkt der Wasserpegel täglich um etwa fünf Zentimeter.

"Man kann den Klimawandel an unserem See ablesen"

Gibt es im Frühjahr allerdings nicht ausreichend Schnee, der schmelzen könnte, und fällt zudem kaum Regen, bildet sich – wie 2022 – erst gar kein Tennsee.

Doch auch abseits von diesem Extremjahr beobachtet Zick an seinem Campingplatz die Folgen der globalen Erwärmung. Der See füllt sich nicht mehr so üppig wie früher, die Trockenphasen werden länger. "Das war in den vergangenen Jahren tendenziell so", sagt Zick. "Man kann den Klimawandel an unserem See ablesen. Und es wird wohl so kommen, dass es immer mehr Jahre ganz ohne Tennsee geben wird."

Schade sei das, sagt Zick. Auch für die Besucher seines Campingplatzes. Viele Menschen würden im Urlaub gerne dorthin fahren, wo Wasser ist.

Bademöglichkeiten gebe es zwar mit den anderen Seen in der Umgebung weiterhin und den meisten Gästen sei ohnehin klar, dass der Tennsee ein Biotop auf dem Rückzug ist. Aber, glaubt Zick: Er werde in Zukunft wohl doch häufiger erklären müssen, wieso sein Platz einen See im Namen trägt, den es gar nicht gibt.

Verwendete Quellen
  • merkur.de: "Naturphänomen Tennsee wie vom Erdboden verschluckt"
  • Telefonat mit Andreas Zick vom Alpen-Caravanpark Tennsee
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