GDL-Streik in München: So kommt man trotzdem ans Ziel – mit MVG und S-Bahn

Ein tagelanger Bahnstreik soll München lahmlegen. Doch wer den Notfallplan gut kennt, kommt auch trotzdem mit Bahn, Bus und U-Bahn durch die Stadt. Der Überblick.

Der dreitägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL dürfte die Reisenden in München schwer treffen. Doch auch, wenn ein Großteil der Züge in und um die Isar-Metropole nicht fahren werden, gibt es Ausnahmen. Denn die Deutsche Bahn setzt auf einen Notbetrieb, der es Pendlern in München trotz des GDL-Streiks ermöglichen soll, an ihr Ziel zu kommen.

Zumindest in der Theorie, in der Praxis bittet die Bahn ihre Kunden: "Bitte verschieben Sie Ihre Reise." Wer das aber nicht kann, sollte den Notbetrieb der Bahn kennen – hier der Überblick:

GDL-Streik von Mittwoch bis Samstag: So fährt die S-Bahn in München

Im Raum Markt-Schwaben und Dachau verkehrt die S2 alle 20 bis 40 Minuten, während sie auf den weiteren Streckenabschnitten nur stündlich fährt. Ebenfalls einen stündlichen Takt haben die Linien S3, S4, S6 und S7. Die S1 bietet zwischen dem Ostbahnhof und Neufahrn einen 20-Minuten-Takt und fährt dann stündlich weiter bis Freising und zurück.

Die S-Bahn-Fahrt zum Flughafen erfolgt alle 20 bis 40 Minuten. Alternativ gibt es auch den Lufthansa-Bus, der alle 45 Minuten vom Hauptbahnhof und alle 25 Minuten vom Nordfriedhof aus Richtung Airport losfährt.

Auf der Strecke zwischen Ostbahnhof und Pasing fährt die S8 alle 20 Minuten, zwischen Pasing und Germering alle 20 bis 40 Minuten und zwischen Germering und Herrsching im Stundentakt. Aufgrund von Bauarbeiten wird am Mittwoch auf dem Abschnitt zwischen Ostbahnhof und Ismaning ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Zwischen Ismaning und dem Flughafen gibt es von 6 bis 21 Uhr einen S-Bahn-Pendelverkehr im Stundentakt. Die Linie S20 wird nicht verkehren.

Was ist mit dem Nahverkehr von MVV und MVG?

Dieser fährt ganz normal: Wer also in München von Mittwoch bis Samstag einen Bus, eine U-Bahn oder eine Tram nutzen will, kann sich am Fahrplan des Öffentlichen Nahverkehrs orientieren. Ein MVG-Sprecher sagte der "Tz", dass nicht geplant sei, Verstärkerzüge oder Extra-Busse einzusetzen. Der Grund: Es fehlt an Busfahrern – und für den Einsatz von Verstärkerzügen habe schlichtweg die Zeit gefehlt.

Regionale Bahnbetreiber von Streik ebenfalls betroffen

Auch regionale Bahnbetreiber wie Agilis, Go-Ahead und Länderbahn könnten durch den Streik beeinträchtigt werden, obwohl sie nicht direkt betroffen sind. Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg äußerte dazu: "Unsere Lokführer streiken nicht". Er führte aber weiter aus: "Aber wir fahren auf dem Netz der DB, und wenn bei der GDL organisierte Fahrdienstleiter der DB streiken, sind auch wir betroffen." Es könnte auch vorkommen, dass eigene Mitarbeiter infolge bestreikter Verbindungen ihren Einsatzort verspätet erreichen.

Die Bayerische Regiobahn (BRB), deren Züge von München Richtung Tegernsee, Rosenheim und Salzburg fahren, wird ebenfalls vom Streik betroffen sein. Allerdings erwarte man keine großen Probleme da, laut BRB-Sprecherin Annette Luckner, "nur sehr wenige Mitarbeitende" Mitglieder dieser Gewerkschaft sind.