Handball-EM in München | Tausende Fans: So erleben Island-Stars die Stimmung

Am Sonntag steht für das Team aus Island das zweite Gruppenspiel an. Bereits zum Auftakt sorgten mehrere Tausend Fans für große Emotionen – auch bei den Spielern auf dem Feld.

Die Handball-EM ist in vollem Gange, auch in der Münchner Olympiahalle. Die erste Heim-Europameisterschaft auf deutschem Boden machen dabei nicht nur die hiesigen Fans zu einem ganz besonderen Erlebnis – sondern auch die mitgereisten Anhänger der Teams. Besonders hervor sticht dabei der Support der Isländer. Zu Tausenden waren sie bereits zum Auftaktspiel am Freitag ins Stadion geströmt, um mit vollem Herzblut und Siegeswillen ihre Nordmänner zu bejubeln.

Doch bekommt man auf dem Feld von dem Fanaufgebot um sich herum überhaupt etwas mit? t-online hat bei den isländischen Topspielern und Trainer Snorri Guðjónsson nachgefragt.

Island-Stars über Fans: "Jeder kennt hier jeden"

"Es ist unfassbar", sagt Abwehrchef Aron Pálmarsson nach dem Punktgewinn gegen Serbien über die Stimmung in der Halle. "Es ist so laut auf dem Feld, das ist wirklich toll. Von allen Spielern sind auch Verwandte und Bekannte angereist. Es ist wie eine große Familie, wirklich jeder kennt hier jeden", freut sich der 33-Jährige über die Unterstützung.

War es für die Island-Stars eine Überraschung, dass so viele Fans vom Flughafen Reykjavík aus in Richtung München abgehoben sind? Nein. "Wir hatten schon im Vorfeld davon gehört, dass ganze viele Isländer kommen werden. Offenbar gibt es bei uns auf der Insel für die Menschen nicht allzu viel zu tun – deswegen sind jetzt alle hier in der Olympiahalle", scherzt Pálmarsson über die hohe Anzahl der Heim-Fans.

Star Bjarki Már Elísson hat 30 Leute mitgebracht

Im Mittelpunkt des isländischen Teams steht vor allem Top-Scorer Bjarki Már Elísson. Auch der ehemalige Füchse-Berlin-Spieler ist von der Kulisse beeindruckt: "Die Olympiahalle ist eine geile Handballhalle. Es ist eine unglaubliche Atmosphäre hier", freut sich der 33-Jährige. "Schade eigentlich, dass hier nicht häufiger Handball-Matches steigen", findet Elísson.

Unterstützung bekommt der Linksaußen vor Ort von seinen Liebsten aus der Heimat. Angereist sind nicht nur sein Vater und Bruder, sondern insgesamt mehr als 30 Freunde und Verwandte. Und die hatten schon im ersten Spiel ordentlich Grund zu jubeln: In der Partie gegen Serbien erzielte Elísson nicht nur sieben Tore, sondern wurde auch zum "Player of the Match" gekürt.

Trainer Guðjónsson: "Wir sind sehr stolz auf unsere Fans"

Auch wenn Trainer Snorri Guðjónsson mit der sportlichen Leistung seiner Mannschaft bislang nicht ganz glücklich ist, zeigt er sich umso zufriedener mit der Unterstützung aus der Heimat. "Es ist einfach unglaublich. Seit Jahren zeigt sich diese Entwicklung, dass immer mehr Fans auch auswärts dabei sind. Trotzdem kann man sich einfach nicht an diese Atmosphäre gewöhnen", sagt der Isländer einer t-online-Reporterin vor Ort. "Wir sind sehr stolz auf unsere Fans."

Nicht zuletzt deswegen freue man sich im isländischen Team nun ganz besonders auf die beiden bevorstehenden Partien. Am Sonntag steht das Match gegen Montenegro an, am Dienstag dann das letzte Gruppenspiel gegen Ungarn. Aus dem ersten Spiel gegen Serbien konnten die Nordmänner nach einem 27:27 lediglich einen Punkt mitnehmen.