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Handball-EM in München: Duell zwischen Serbien und Montenegro friedlich


Handball-EM in München
"Anders als beim Fußball": Balkan-Duell bleibt friedlich

  • Sven Sartison
Von Sven Sartison

Aktualisiert am 16.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Polizisten stehen vor der Olympiahalle (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Polizisten stehen vor der Olympiahalle (Archivbild). Am Ende war ihr Einsatz wie erwartet nicht gefragt. (Quelle: Frank Hoermann/SVEN SIMON /imago images)

Bei der Handball-EM kommt es in München zum Aufeinandertreffen von Serbien und Montenegro. Ein Duell mit viel Zündstoff, das aber friedlich bleibt.

Das brisante Balkan-Duell zwischen Serbien und Montenegro bei der Handball-Europameisterschaft in München ist wie erwartet friedlich vonstattengegangen. Beide Teams hatten sich zum Abschluss der Gruppenphase in der Olympiahalle gegenübergestanden. Am Ende mit dem besseren Ende für die zuvor noch punktlosen Montenegriner. Diese setzten sich nach einem Last-Second-Treffer von Nemanja Grbović mit 30:29 durch.

Was folgte, war grenzenloser Jubel bei den Spielern und Fans von Montenegro sowie dem Anhang Islands. Denn durch die Niederlage Serbiens machten die Wikinger bereits vor ihrer abschließenden Partie gegen Ungarn den Einzug in die Hauptrunde perfekt.

Beide Länder haben gemeinsame Vergangenheit

Die Brisanz des Duells fußt auf der gemeinsamen Vergangenheit von Serbien und Montenegro. Diese bildeten als Nachfolger der Bundesrepublik Jugoslawien Anfang der 2000er drei Jahre einen Bundesstaat, ehe sich Montenegro im Jahr 2006 für unabhängig erklärte.

Das Verhältnis beider Länder ist seitdem angespannt, immer wieder flammten Konflikte auf. Es geht unter anderem um Religion und die Unabhängigkeit des Kosovo. Immerhin: Montenegros neuer Präsident Jakov Milatović arbeitet seit seinem Amtsantritt im Mai 2023 an einer besseren Beziehung der Ex-Partner.

Münchner Polizei vor Duell gelassen

Bei der Münchner Polizei hatte man dem Duell im Vorfeld dennoch gelassen entgegengeblickt. Man gehe von einer "störungsarmen Veranstaltung" aus, erklärte ein Sprecher auf Nachfrage von t-online: "Das genannte Spiel wird nach aktuellem Stand nicht als Hochrisikospiel eingestuft." Konkrete Hinweise auf eine erhöhte Gefährdungslage würden nicht vorliegen.

Eine Einschätzung, die sich in der Olympiahalle als richtig erweisen sollte. "Wir haben die Situation natürlich im Blick", betonte ein Polizeisprecher rund eine halbe Stunde vor Anpfiff noch einmal vor Ort im Gespräch mit t-online. Bislang sei es aber eine superfriedliche Veranstaltung. "Ganz anders als beim Fußball."

Aus sportlicher Sicht hatte die Begegnung in der Gruppe C nur noch für Serbien Bedeutung. Um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben, wäre allerdings ein Sieg für das Team von Trainer Antoni Gerona zwingend Pflicht gewesen. Für Montenegro war es hingegen nur noch um die Ehre gegangen.

Spieler wollen Bedeutung nicht zu hoch hängen

"Wir haben in jeder Partie bis zum Ende gekämpft und unser Herz auf dem Spielfeld gelassen. Wir wollen nicht ohne Sieg nach Hause fahren", sagte Torwart Nebojša Simić im Anschluss zu t-online. Der 30-Jährige von Bundesligist MT Melsungen war Anfang der zweiten Hälfte bei einem weiten Pass aus seinem Tor gekommen und mit Dragan Pechmalbec zusammengeprallt. Von den Schiedsrichtern sah er dafür die Rote Karte. Die restlichen Minuten musste er von der Tribüne aus verfolgen.

Nach dem Abpfiff machte er sich schließlich im Vollsprint auf den Weg zu seinen feiernden Mitspielern auf dem Feld. Eine besondere Bedeutung wollte er dem Erfolg aufgrund des Gegners aber nicht zuschreiben. "Ich habe wirklich jeden Punkt und jeden Sieg bei einer Meisterschaft gefeiert, als wäre es mein letzter." Es sei grundsätzlich immer ein unbeschreibliches Gefühl, zu gewinnen. "Egal ob gegen Serbien oder Deutschland. Das ist mir egal."

Ähnlich sah es auch Mijajlo Marsenić auf der Gegenseite. "Es ist natürlich ein Derby", betonte der für die Füchse Berlin spielende Serbe: "Aber für mich ist jede Niederlage eine Katastrophe. Egal, gegen wen wir spielen." Die nächsten Tage müsse er nun in Ruhe überlegen, ob er in der nächsten Zeit für die Nationalmannschaft zur Verfügung stehen werde.

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