Aktuelle ADAC-Umfrage München schneidet bei Pendlern überraschend gut ab
Erstaunlich gut schneidet München bei Pendlern ab. Besonders bei einer bestimmten Gruppe. Doch es gibt große Unterschiede.
München schneidet in der Gunst der Pendler überraschend gut ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative ADAC-Umfrage in Deutschland. Die bayerische Landeshauptstadt konnte sich den dritten Platz im diesjährigen ADAC-Monitor "Mobil in der Stadt" sichern.
Bewertet wurde dabei die Zufriedenheit mit der örtlichen Mobilitätssituation unter Einwohnern, Pendlern und Besuchern von 15 deutschen Großstädten. 2017 fiel die Zufriedenheit in München insgesamt allerdings noch höher aus.
Ergebnis nicht unbedingt zu erwarten
"Der dritte Platz im Städteranking ist ein Ergebnis, das man so nicht unbedingt erwarten konnte", sagte Alexander Kreipl, Verkehrs- und Umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern. Die Umfrageergebnisse zeigen insbesondere bei Radfahrern und Fußgängern eine hohe Zufriedenheit mit der Mobilitätssituation in München.
Autofahrer und Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in München bewerten die Verkehrslage laut ADAC dagegen deutlich schlechter. Hier reicht es nur für den sechsten beziehungsweise achten Platz.
Unterschied zwischen Einwohnern und Pendlern
"Gerade in diesen Teilbereichen macht sich in München ein großer Unterschied zwischen Einwohnern und Pendlern deutlich", erklärte Kreipl. "Wer in der Stadt wohnt, empfindet die Fortbewegung mit dem Pkw beispielsweise als nicht ganz so schlimm wie die vielen Pendler."
ADAC Monitor 2024: "Mobil in der Stadt"
Wie zufrieden sind die Menschen mit dem Mobilitätsangebot in den 15 größten deutschen Städten? Dieser Frage ist der ADAC nachgegangen und hat dazu mehr als 9.000 Interviews zu 66 Einzelaspekten der persönlichen Mobilität geführt. Im Fokus standen dabei die Angebote für Pkw-Fahrer, ÖPNV-Nutzer, Radfahrer und Fußgänger. Befragt wurden Pendler in Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart, die im Durchschnitt an mindestens zwei Tagen pro Woche Wege in der jeweiligen Stadt zurücklegen.
Auch bei der Nutzung des ÖPNV drückt die Einschätzung der Pendler und Besucher das Gesamtergebnis. Keine allzu erfreuliche Tatsache, immerhin ist München die Pendlerhauptstadt der Nation. Keine andere Großstadt zieht so viele Pendler täglich an. Deren Meinung falle hier besonders ins Gewicht, so der ADAC.
Verschlechterungen sollten ernst genommen werden
Noch besser als München schnitten Dresden (Platz 1) und Leipzig (Platz 2) ab. Ernüchternd ist das Ergebnis etwa für Nordrhein-Westfalen. Von den fünf untersuchten NRW-Städten schaffte es keine Metropole unter die Top 5. Der ADAC-Indexwert gibt an, ob und um wie viel Prozentpunkte die zufriedenen Verkehrsteilnehmer die unzufriedenen überwiegen.
Bei einem Wert von 0 wären gleich viele Einwohner und Pendler/Besucher mit der Mobilität in einer Stadt zufrieden beziehungsweise unzufrieden. Hier der Index, der Wert in den Klammern zeigt den Vergleich zum Jahr 2017.
1. Dresden: + 26 (2017: + 30)
2. Leipzig: + 16 (+ 30)
3. München: + 15 (+ 22)
4. Nürnberg: + 14 (+ 20)
5. Hannover: + 12 (+ 25)
6. Berlin: + 11 (+ 11)
7. Frankfurt a. M.: + 8 (+ 19)
8. Düsseldorf: + 7 (+ 17)
9. Bremen: + 6 (+ 23)
10. Hamburg: + 6 (+ 15)
11. Dortmund: + 6 (+ 20)
12. Essen: + 5 (+ 16)
13. Stuttgart: + 2 (+ 13)
14. Köln: - 4 (+ 8)
15. Duisburg: - 8 (+ 9)
Trotz des guten Abschneidens im Ranking sollten die Verschlechterungen in einzelnen Bereichen laut ADAC München ernst genommen werden, um eine Verbesserung der Mobilität für alle Nutzer zu erreichen. Kreipl betonte dabei die Bedeutung eines effizienten Parkraummanagements sowie einer guten Taktung und Zuverlässigkeit des ÖPNV, um eine zuverlässige und sichere urbane Mobilität zu gewährleisten.
- Pressemitteilung des ADAC München vom 30.1.2024