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Oktoberfest München: Mehr Vergewaltigungen auf der Wiesn als gedacht


Statistik der Staatsanwaltschaft
Mehr Vergewaltigungen auf der Wiesn als angenommen

Von t-online, son

28.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Polizisten laufen über das Oktoberfest (Archivbild): Nicht immer können die Beamten Straftaten auf der Wiesn verhindern.Vergrößern des BildesPolizisten laufen über das Oktoberfest (Archivbild): Nicht immer können die Beamten Straftaten auf der Wiesn verhindern. (Quelle: IMAGO)
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Schon unmittelbar nach dem Oktoberfest ist klar, dass die Zahl an Sexualdelikten 2023 zugenommen hat. Doch eine neue Auswertung zeigt Erschreckendes auf.

Auf dem Oktoberfest 2023 ist es zu mehr Fällen von Vergewaltigungen gekommen, als nach Ende der Wiesn zunächst angenommen. In ihrer Abschlussbilanz hatte die Polizei im Oktober von insgesamt sechs Taten – und damit doppelt so vielen wie in den beiden Vorjahren – gesprochen. Eine Zahl, die Pressesprecherin Anne Leiding von der Staatsanwaltschaft München I nun allerdings nach oben korrigieren musste.

Auf Nachfrage von t-online erklärte sie, dass beim zuständigen Fachkommissariat im Zusammenhang mit dem letztjährigen Oktoberfest insgesamt 15 Vergewaltigungen registriert wurden. Davon hätten acht Taten direkt auf der Wiesn selbst und im angrenzenden Bavariapark stattgefunden. Die übrigen sieben Fälle ereigneten sich demnach auf dem Heimweg beziehungsweise nach "After Wiesn"-Besuchen.

Anklage in einem Fall bereits erhoben

Sieben Fälle seien inzwischen bei der Staatsanwaltschaft anhängig, erklärte Leidig. In einem wurde bereits Anklage erhoben, in den anderen sechs gegen bekannte Täter laufen die Ermittlungen noch. Diese würden insbesondere deshalb andauern, da bei Sexualdelikten in der Regel von der Staatsanwaltschaft Videovernehmungen der Opfer angeordnet werden. Durch diese solle den Geschädigten "soweit möglich" eine persönliche Vernehmung in Gegenwart der Täter vor Gericht erspart bleiben.

Die große Differenz zwischen der ursprünglich angegebenen Anzahl von sechs und der inzwischen ermittelten Zahl von 15 Vergewaltigungen lasse sich laut Leidig auf zwei Gründe zurückführen. Zum einen würden sich die Opfer nicht immer unmittelbar nach der Tat an die Polizei wenden. Zum anderen ergebe sich manchmal auch erst aufgrund weiterer Vernehmung in anderen Verfahren der Verdacht eines Sexualdelikts oder einer Vergewaltigung anstelle einer sexuellen Belästigung.

Mann wegen Po-Grapscher zu Geldstrafe verurteilt

Wann das angeklagte Verfahren terminiert und verhandelt wird, lasse sich derzeit nicht abschätzen, sagte die Oberstaatsanwältin. Erst in der vergangenen Woche war ein Mann vom Amtsgericht München verurteilt worden, der einer 21-Jährigen im vergangenen Jahr auf dem Oktoberfest zweimal in den Po gekniffen hatte. Wegen sexueller Belästigung muss der 49-Jährige eine Geldstrafe in Höhe von 6.400 Euro bezahlen.

Wie die Polizei Anfang Oktober in ihrer Bilanz mitgeteilt hatte, konnte im Bereich der Sexualdelikte auf der Wiesn eine Sensibilisierung im Bereich Anzeigenbereitschaft festgestellt werden. Insgesamt verzeichneten die Beamten damals 73 Delikte.

Verwendete Quellen
  • Schriftliche Anfrage an die Pressestelle der Staatsanwaltschaft München I
  • Polizeipräsidium München: Sonderbeilage zur Pressekonferenz Wiesn-Abschlussbilanz der Münchner Polizei vom 3. Oktober 2023
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