Empfehlung für Allergiker aus Bayern: Bad Aibling erstmals mit Gütesiegel

In Bad Aibling können Allergiker aufatmen, denn die Stadt bietet spezielle Dienstleistungen an. Das bayerische Moorheilbad wurde dafür sogar ausgezeichnet.

Die einen freuen sich über die milderen Temperaturen nach einem langen Winter. Den anderen ist der Frühling ein Graus. Nach Schätzungen sind in Bayern derzeit etwa 3,5 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 79 Jahren von Allergien betroffen, rund 1,4 Millionen davon leiden an Heuschnupfen. Bei Betroffenen können durch Pollenflug Atemwegsbeschwerden bis hin zu Asthma-Symptomen auftreten, teilte das Bayerische Gesundheitsministerium jüngst mit.

Doch Hilfe für Pollenallergiker ist in Sicht, um zumindest eine Aussicht auf besseres Durchatmen zu haben. Urlaub von der Allergie: Der bayerische Kurort Bad Aibling hat sich auf die besonderen Bedürfnisse von Allergikern spezialisiert und bietet einzigartige "allergikerfreundliche" Dienstleistungen an.

Bad Aibling: Am Fuße der Chiemgauer Alpen

Bad Aibling liegt am Fuße der Chiemgauer Alpen, rund 50 Kilometer südlich von München, und überzeugt mit pollenarmer Luft. Ein Paradies für Pollenallergiker, denn im Frühling und Sommer kann hier der Urlaub ohne ständiges Schniefen und Niesen genossen werden. Immer mehr Menschen suchen solche Erholungsorte auf, um ihre Allergiebeschwerden zu lindern. Die günstigen Naturverhältnisse sind sogar amtlich bestätigt. Die Stadt wurde 2017 erstmals vom Bayerischen Heilbäder-Verband e.V. mit dem Gütesiegel "Für Allergiker qualitätsgeprüft" ausgezeichnet.

Dazu müssen strenge Kriterien erfüllt sein: Neben pollenarmer Luft finden Besucher auch zertifizierte Unterkünfte, gastronomische Betriebe und entsprechende Einzelhandelsgeschäfte, die sich auf die Bedürfnisse der Übernachtungsgäste mit besonderen Bedürfnissen eingestellt haben.

Pollenkonzentration für Allergiker über App ablesbar

Ein Blick auf die App "ePIN-Pollenflug Bayern" zeigt: In Bad Aibling ist die Pollenkonzentration geringer als in den meisten anderen Regionen Bayerns. Die App liefert tagesaktuelle Informationen zum Pollenflug aus Messungen in der Region und wird vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit betrieben.

Bei Neuanpflanzungen im öffentlichen Raum, vor allem im Kurpark, werden allergenarme Pflanzen bevorzugt. Auch bei den Unterkünften wird auf allergikerfreundliche Bedingungen geachtet: Wischbare Böden, intensive Reinigung der Allergikerzimmer sowie teils eingebaute Luftfilteranlagen sorgen für eine pollenarme Umgebung. Hausstauballergiker können außerdem von milbendichten Matratzenbezügen und Allergiker-Bettwäsche profitieren.

Salzhaltiges Aerosol – ähnlich wie am Meer

Die salzhaltige Atmosphäre im Gradierwerk der Therme Bad Aibling wirkt sich zudem positiv auf belastete Atemwege aus. "Durch diese Vernebelung entsteht ein Mikroklima wie am Meer. Die salzhaltige, feuchte Luft wirkt abschwellend, desinfizierend, schleimlösend und beruhigt die strapazierten Atemwege", erklärt der Bayerische Heilbäder-Verband. "Wenn Sole über Schlehenzweige rieselt, entsteht ein salzhaltiges Aerosol", unterstreicht ein Stadtsprecher. Dies wirke abschwellend, desinfizierend, schleimlösend und beruhige die strapazierten Atemwege.

Doch nicht nur die frische Luft macht Bad Aibling zu einem idealen Ort für Allergiker. Die Stadt setzt auch auf allergikergerechte Gastronomie. Ob laktosefreie Milch, glutenfreie, milchfreie und nussfreie Produkte oder eine schonende Zubereitung – die gastronomischen Betriebe in Bad Aibling haben sich auf ihre besonderen Gäste längst eingestellt. Das geschulte Personal kann jederzeit Auskunft geben und auf individuelle Allergien eingehen.

TÜV Rheinland überprüft regelmäßig die Standards

Der Bayerische Heilbäder-Verband schult alle Betriebe, die das Gütesiegel tragen. Der TÜV Rheinland prüft regelmäßig die Einhaltung der Standards. So könnten Allergiker bei ihrem Urlaub in Bad Aibling sicher sein, dass sie bestmöglich betreut werden.

Bad Aibling gilt übrigens auch als ältestes Moorheilbad. Bereits 1845 wurde hier das erste bayerische Sole- und Moorschlammbadeanstalt gegründet. Mit seinen mehr als 250 verschiedenen Hormonen und Mineralstoffen soll das Bad Aiblinger Moor entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken – gerade auch für Allergiker.