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Astrazeneca-Lieferprobleme: Weiter Hausarzt-Impfstrategie


München
Astrazeneca-Lieferprobleme: Weiter Hausarzt-Impfstrategie

Von dpa
13.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona-Impfstoff von AstrazenecaVergrößern des BildesAuf einem Tisch stehen Ampullen mit dem Covid-19 Impfstoff von AstraZeneca. (Quelle: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Nach Bekanntwerden drastischer Lieferprobleme des Corona-Impfstoffs Astrazeneca will Bayern dennoch wie geplant am 1. April mit dem Impfen durch die Hausärzte vor allem in den Grenzregionen starten. "Wichtig ist, dass der Impfstoff, der für Anfang April angekündigt ist, kommt und auf allen Ebenen schnell ausgeliefert wird", sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der "Bild am Sonntag".

Holetschek kritisierte die Reduzierung der Impfstofflieferungen durch den Hersteller Astrazeneca scharf. Sie sei "absolut inakzeptabel" und zerstöre massiv Vertrauen, sagte der CSU-Politiker.

Astrazeneca hatte am Freitag angekündigt, statt der zuletzt anvisierten 220 Millionen Dosen nur noch 100 Millionen bis zur Jahresmitte an die EU-Staaten zu liefern.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern hatte die Lieferengpässe unter anderem mit den Exportbeschränkungen anderer Länder begründet. "Es kann doch nicht sein, dass Exportbeschränkungen zu Lasten der Menschen gehen. Es reicht langsam", sagte Holetschek.

Ein Ministeriumssprecher hatte zuvor mitgeteilt, Bayern werde "die genauen Auswirkungen sorgfältig prüfen". Für die kommende Woche solle sich erstmal nichts ändern: "Die Auslieferungen von Impfstoff an die Impfzentren in der kommenden Woche laufen wie geplant."

Thüringen hatte die Vergabe von Impfterminen nach Bekanntwerden der Lieferschwierigkeiten gestoppt und den geplanten Start von Impfungen beim Hausarzt verschoben.

Holetschek hatte erst Freitag bekanntgegeben, dass die bayerischen Hausärzte schon am 1. April und damit früher als anderswo in Deutschland mit dem Impfen starten sollen. Er meldete außerdem einen Rekord bei Corona-Impfungen in Bayern. Wie sein Ministerium am Samstag mitteilte, wurden am vergangenen Donnerstag knapp 47 000 Menschen geimpft - so viele wie noch nie zuvor an einem Tag. "Wir haben einen neuen Impfrekord. Am Donnerstag haben wir 46 813 Impfungen im Freistaat verabreicht", betonte Holetschek.

In gut zweieinhalb Monaten wurde demnach in Bayern bislang (Stand 12. März) 1 504 039 Mal geimpft. 1 026 999 davon waren Erst- und 477 040 Zweitimpfungen. Im Verhältnis zur Bevölkerung liege Bayern damit im Vergleich der Bundesländer auf Platz drei, sagte Holetschek.

Seit Beginn der Corona-Impfungen Ende Dezember 2020 hat Bayern nach Ministeriumsangaben vom Bund 1 934 850 Impfdosen geliefert bekommen. Den Unterschied von gut 400 000 Dosen erklärt Holetschek mit einem festgelegten Lieferplan und damit, dass Bayern Reserven zurückhält, "um bei möglichen Lieferengpässen weiterhin Zweitimpfungen garantieren zu können".

Bayern arbeite mit dem Impfstoffhersteller Biontech zusammen für eine Software, die Lieferwahrscheinlichkeiten - unabhängig vom Hersteller - präzise berechnen soll.

"Damit wollen wir auch frühzeitig erkennen, ob Kapazitätsengpässe drohen", sagte Holetschek. "So können wir flexibel reagieren und bei Bedarf aufstocken. Die neue Software wird unsere Impflogistik einen großen Schritt nach vorne bringen."

Weniger gut als in der Impf-Rangliste schneidet Bayern bei der Corona-Inzidenz ab. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag im Freistaat auch am Sonntag deutlich über dem Bundesschnitt. Das Robert Koch-Institut gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Samstag mit 86,0 im Landesdurchschnitt an. Vor etwa einem Monat lag der Wert in Bayern noch bei knapp über 50.

Insgesamt wurden nun binnen 24 Stunden 1828 Neuinfektionen in Bayern gezählt, acht registrierte Todesfälle kamen hinzu. Die höchste Inzidenz zeigte am Sonntag die Stadt Hof mit 320,8. Über der 200er Grenze lagen auch der Landkreis Kulmbach mit 265,5, der Landkreis Wunsiedel (220,2) sowie die Landkreise Kronach (205,3) und Tirschenreuth (204,0).

Nur noch drei Kreise lagen unter der Marke von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen: Spitzenreiter ist der Landkreis Kitzingen mit einer Inzidenz von nur 12,1 - gefolgt von den Landkreisen Eichstätt (22,6) und Weißenburg-Gunzenhausen (28,5).

In zahlreichen Städten und Landkreisen in Bayern herrschen inzwischen wieder nächtliche Ausgangsbeschränkungen, weil sie die Sieben-Tage-Inzidenz-Marke von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner geknackt haben. Wo die Beschränkungen gelten, soll täglich auf der Homepage des bayerischen Innenministeriums veröffentlicht werden. Von der Zahl 100 hängt auch ab, in welchen Regionen auch weiterführende Schulen vom Fern- wieder in den Wechselunterricht übergehen dürfen. Denn das ist nur in Städten und Kreisen erlaubt, in denen die Inzidenz unter 100 liegt.

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