Erneut ZusammenstöĂe bei Corona-Protesten in MĂŒnchen
Wieder ist es bei Corona-Demonstrationen in MĂŒnchen zu ZusammenstöĂen mit der Polizei gekommen. Teilnehmer ignorierten Absperrungen. Die Proteste waren nicht angemeldet.
In der Innenstadt von MĂŒnchen haben mehrere tausend Menschen am Mittwochabend gegen die staatlichen Corona-MaĂnahmen protestiert. Der Polizei zufolge blieb die Lage weitgehend friedlich. Es sei aber auch zu Versuchen gekommen, Absperrungen zu durchbrechen.
Die Beamten setzten dabei Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Zwei Polizisten und drei Protestierende wurden demnach verletzt. Rund 1.200 Menschen wurden angezeigt, gegen 35 wurden Strafanzeigen wegen Beleidigung oder Angriffs auf Beamte gestellt.
MĂŒnchen: Polizeikette stoppt Protestzug
Die Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers waren unangemeldet schĂ€tzungsweise etwa 3.000 Menschen in der Innenstadt unterwegs, um gegen die Corona-MaĂnahmen zu protestieren. Diese hĂ€tten immer wieder versucht, sich in Gruppen zu formieren. Nach Angaben der Polizei gab es auch angemeldete Versammlungen mit wenigen hunderten Menschen und Gegendemos mit rund 400 Teilnehmern. Diese verliefen demnach störungsfrei.
Die Polizei sperrte nach Angaben eines Sprechers zwischenzeitlich den Ăbergang vom Marienplatz zur KaufingerstraĂe ab. Mehrere Gruppen von Protestiererenden hĂ€tten gemeinsam vom Marienplatz durch die FuĂgĂ€ngerzone zum Karlsplatz/Stachus laufen wollen. Das sei mittels einer Kette aus Polizeibeamten verhindert worden. Dem Sprecher zufolge gab es den einen oder anderen Versuch, die Kette zu durchbrechen. Die Polizei habe "unmittelbaren Zwang" anwenden mĂŒssen, also Schieben und DrĂŒcken unter Zuhilfenahme eines Schlagstocks.
Corona-Proteste auch in anderen bayerischen Kommunen
Die Beamten hĂ€tten per Lautsprecherdurchsagen auf die geltende AllgemeinverfĂŒgung der Stadt MĂŒnchen hingewiesen, nach der nicht angemeldete Demonstrationen im Zusammenhang mit sogenannten Corona-SpaziergĂ€ngen untersagt sind. Die Polizei forderte den Angaben zufolge die Menschen auf, den Ort zu verlassen. Sie nahm die Personalien von denjenigen auf, die dem nicht nachkamen. Diese erwarten Anzeigen wegen VerstoĂes gegen die AllgemeinverfĂŒgung.
Nicht nur in der Landeshauptstadt, auch in anderen bayerischen Kommunen hatten Gegner der Corona-MaĂnahmen zu sogenannten SpaziergĂ€ngen zum Zeichen des Protests aufgerufen. Viele StĂ€dte haben nicht ortsfeste Kundgebungen verboten und den Teilnehmern von nicht angemeldeten Demonstrationen BuĂgelder angedroht.
Hunderte Demonstrierende in WĂŒrzburg und FĂŒrth
In der Innenstadt von WĂŒrzburg gab es zeitlich parallel angemeldete Versammlungen von Corona-MaĂnahmenkritikern und der GrĂŒnen Jugend. Die rund 400 versammelten Corona-Protestler hĂ€tten die BeschrĂ€nkung der Stadt, die Versammlung stationĂ€r zu halten, eingehalten, teilte die Polizei mit. Bei der Gegendemonstration der GrĂŒnen Jugend habe es rund 120 Teilnehmer gegeben. "Mit Blick auf die Zukunft appelliert die Polizei weiterhin an alle Versammlungsteilnehmer, friedlich von ihrem Grundrecht Gebrauch zu machen und Versammlungen bei den Versammlungsbehörden anzuzeigen", hieĂ es.
In FĂŒrth kamen laut Polizei rund 1.000 Personen zu einer angemeldeten Versammlung unter dem Motto "Gesundheit in eigener Verantwortung" zusammen. Sicherheitsstörungen hĂ€tten die EinsatzkrĂ€fte nicht registriert. Der angeordnete Mindestabstand zwischen den Teilnehmern sei weitestgehend eingehalten worden, VerstöĂe seien nicht zur Anzeige gebracht worden.