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Nächster Prozess steht an: Justiz arbeitet Drogen-Skandal bei Münchner Polizei auf


Nächster Beamter vor Gericht
Justiz arbeitet Drogen-Skandal bei Münchner Polizei auf

dpa, Von Britta Schultejans

13.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Akten liegen im Gerichtssaal beim Auftakt im Prozess gegen einen Polizisten, der in den Drogenskandal im Münchner Polizeipräsidium verwickelt sein soll (Archivbild): In dem Fall wurden sechs Anklagen erhoben.Vergrößern des BildesAkten liegen im Gerichtssaal beim Auftakt im Prozess gegen einen Polizisten, der in den Drogenskandal im Münchner Polizeipräsidium verwickelt sein soll (Archivbild): In dem Fall wurden sechs Anklagen erhoben. (Quelle: Felix Hörhager/dpa-bilder)
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Polizisten-Rabatte auf Koks und ein Dealer, der über Kunden in Uniform auspackt

Die juristische Aufarbeitung des Drogenskandals bei der Polizei geht in München weiter. Am Dienstag beginnt ein weiterer Prozess gegen einen Polizisten, der darin verwickelt sein soll. Die Vorwürfe: unerlaubter Erwerb und Besitz von Betäubungs- und Dopingmitteln, sowie Verwahrungsbruch. Der 1994 geborene Polizist soll im Dienst beschlagnahmtes Marihuana selbst genommen haben.

Der Prozess ist das zweite Verfahren in dem Kokain-Skandal, der das Münchner Präsidium 2020 erschütterte, das derzeit am Münchner Amtsgericht läuft. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Prozess gegen einen 28-Jährigen begonnen, der seine Verstrickungen unter Tränen gestanden hatte. In der Sache könnte das Urteil am Mittwoch fallen. In dem neu beginnenden Verfahren sind nach Gerichtsangaben drei Verhandlungstage angesetzt.

Prozess in München: Kronzeuge machte Polizei-Skandal öffentlich

Im Mittelpunkt der Geschichte um koksende Polizeibeamte steht ein Drogendealer, der die Ermittlungen ins Rollen brachte, nachdem er als Kronzeuge über seine uniformierten Kunden ausgepackt und von Polizisten-Rabatten auf Kokain berichtet hatte. Jahrelang hatte die sogenannte "Soko Nightlife" in der Sache ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft führte 39 Ermittlungsverfahren gegen 37 Polizeibeamte und erhob sechs Anklagen. 15 Verfahren wurden eingestellt, in zwölf Fällen wurde nach Angaben von Sprecherin Anne Leiding ein Strafbefehl beantragt – auch wenn es dabei um sehr hohe Geldbeträge ging. Die Gründe dafür nach Angaben der Staatsanwaltschaft: Corona und der Wunsch, das Ansehen der Polizei durch öffentliche Hauptverhandlungen in der Sache nicht noch weiter zu beschädigen.

Innenminister Herrmann: "Das ist kriminelle Sauerei"

In einem ersten Urteil war ein Polizist im Oktober 2021 verwarnt und unter Vorbehalt zu einer Geldstrafe von 2.250 Euro verurteilt worden, weil das Amtsgericht München es als erwiesen ansah, dass er Dopingmittel gekauft hatte. Anfang November wurde ein weiterer Angeklagter nach Angaben einer Amtsgerichtssprecherin freigesprochen. In dem Fall war es zur Hauptverhandlung gekommen, weil der Polizist Einspruch gegen einen Strafbefehl eingelegt hatte.

Als das Ausmaß des Skandals im Oktober 2020 öffentlich wurde, fand Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) deutliche Worte: "Das ist klare kriminelle Sauerei".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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