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Nürnberg: 77-fache Vergewaltigung in Asylheim – Security-Mann angeklagt


"Unerträglich und beschämend"
Asylheim-Mitarbeiter wegen 77-facher Vergewaltigung angeklagt

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 27.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Zimmer in einer Unterkunft für Geflüchtete (Symbolbild): In Nürnberg sollen Frauen jahrelang in Angst vor einem Security-Mitarbeiter gelebt haben.Vergrößern des BildesZimmer in einer Unterkunft für Geflüchtete (Symbolbild): In Nürnberg sollen Frauen jahrelang in Angst vor einem Security-Mitarbeiter gelebt haben. (Quelle: Dittrich/imago images)
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Die Vorwürfe wiegen schwer: In einem Flüchtlingsheim für Frauen soll ein Security-Mitarbeiter wieder und wieder über Bewohnerinnen hergefallen sein.

Hier sollten sich die Frauen sicher fühlen – aber ausgerechnet der, der für ihre Sicherheit sorgen sollte, könnte sich jetzt als Vergewaltiger herausstellen: Einem ehemaligen Security-Mitarbeiter einer Flüchtlingsunterkunft in Nürnberg wird vorgeworfen, zwei geflüchtete Frauen mindestens 77 Mal vergewaltigt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft gab am Dienstag bekannt, den 54-jährigen Familienvater wegen der Taten anzuklagen. Die Vergewaltigungen soll er in der Zeit zwischen 2018 und 2022 begangen haben, wie Behördensprecherin Heike Klotzbücher mitteilte. Seit Januar 2023 befindet sich der Mann in U-Haft.

Ermittlungen gegen zweiten Security-Mitarbeiter

Außerdem soll der Mann eine dritte Bewohnerin sexuell belästigt haben. Der Beschuldigte habe die Vorwürfe bestritten, hieß es von der Anklagebehörde. Die "Nürnberger Nachrichten/Nürnberger Zeitung" hatten zuerst über den Fall berichtet. Das Landgericht in Nürnberg muss nun entscheiden, ob es zu einem Prozess kommt.

Gegen einen zweiten früheren Security-Mitarbeiter der Unterkunft ermittle die Staatsanwaltschaft zudem wegen sexueller Belästigung einer vierten Frau in einem Fall, sagte Klotzbücher. Dieser befinde sich aber nicht in Untersuchungshaft.

"Es ist unerträglich und beschämend"

In der Asylbewerberunterkunft am Rande des Nürnberger Tiergartens sind ausschließlich Frauen und Kinder untergebracht, insgesamt 84 Menschen aus Uganda, Nigeria, Benin, Irak, Iran, Kuba, Türkei, Syrien, Äthiopien, Belarus, Somalia und einzelnen anderen Ländern. Sie leben in den Räumen des ehemaligen Tiergartenhotels. Mitten im Wald würden sie sich isoliert fühlen, hatten Bewohnerinnen vor Jahren berichtet. Geschäfte, Schulen und Kitas seien weit weg. Es sei ein Leben "wie auf dem Abstellgleis" oder "wie im Gefängnis".

Aber wenigstens seien sie hier vor Gewalt sicher, hieß es in einem Bericht des Portals "Nordbayern.de" aus dem Jahr 2020. Nun scheint sich gerade diese Annahme als falsch herauszustellen. Canan Candemir von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in der SPD sagte den "Nürnberger Nachrichten": "Es ist unerträglich und beschämend, dass diesen Frauen ausgerechnet an ihrem Zufluchtsort von den Männern, die für ihren Schutz verantwortlich waren, sexuelle Gewalt angetan wurde."

Seit drei Monaten nur noch weibliches Sicherheitspersonal

Elisabeth Schwemmer vom Trägerverein des Nürnberger Frauenhauses sprach von "gravierenden strukturellen Mängeln in der Unterbringungssituation von Geflüchteten".

Laut der Regierung von Mittelfranken haben sich die Bewohnerinnen wegen der Vorfälle nicht an die Verwaltung des Heimes gewandt. Die Vorwürfe gegen die früheren Mitarbeiter hätten nunmehr dazu geführt, dass seit knapp drei Monaten nur noch weibliches Sicherheitspersonal in der Unterkunft eingesetzt werde, berichtete ein Sprecher der Behörde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • nn.de: "Nürnberger Security-Mann wegen 77-facher Vergewaltigung in Asyl-Unterkunft angeklagt"
  • nordbayern.de: "'Wie im Gefängnis': Geflüchtete Frauen hadern mit Unterkunft"
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