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Ministerin: Corona noch ohne Folgen für Opernsanierung


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Ministerin: Corona noch ohne Folgen für Opernsanierung

Von dpa
13.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Theresia BauerVergrößern des BildesTheresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen), Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg, spricht. (Quelle: Marijan Murat/dpa/dpa-bilder)
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Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, da legte Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) Zahlen und Zeitplan zur Stuttgarter Opernsanierung vor. Damals war allerdings noch nicht klar, wie stark die Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben aus den Angeln heben würde, wie sehr auch Unternehmen und die Kultur unter dem Virus ächzen würden. Dennoch ist sich Bauer heute sicher: Durch die Pandemie wird sich die kostspielige und langwierige Sanierung des denkmalgeschützten Staatstheaters nicht wesentlich verzögern. Auch die Kostenschätzung müsse bislang nicht angepasst werden, zeigte sie sich im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) überzeugt.

Mit dem Zeitplan unter anderem für den Architektenwettbewerb und die Planungen für die Interimsspielstätte sei man nicht in Verzug. "Deshalb gibt es derzeit auch keine Anhaltspunkte dafür, dass der Kostenrahmen, den wir uns gesetzt haben, nicht trägt", sagte Bauer. Zudem hätten sich Pandemie und Lockdown bei der Oper vor allem auf den Publikumsbetrieb ausgewirkt. Verwaltung und auch die technischen Mitarbeiter hätten hingegen weiterarbeiten können.

Nach einer ersten detaillierten und im November 2019 veröffentlichten Schätzung könnte das Vorhaben mehr als eine Milliarde Euro kosten - im ungünstigsten Fall. Dabei werden die reinen Baukosten auf 550 Millionen Euro geschätzt, es kommen zudem unter anderem ein Risikozuschlag und die zu erwartenden Baupreissteigerungen für zehn Jahre hinzu. Die Bauarbeiten sollen nach bisheriger Planung fünf bis sieben Jahre dauern. Erst 2027 soll die Interimsspielstätte fertig sein - frühestens 2037 dann die neue Oper im sogenannten Littmann-Bau.

Ohne Zweifel muss das gut 100 Jahre alte Opernhaus generalsaniert werden, es platzt zudem aus allen Nähten. Unter anderem soll eine moderne sogenannte Kreuzbühne schnellere und einfachere Bühnenbildwechsel möglich machen, außerdem wird mehr Platz zum Beispiel für Proberäume benötigt, das Dach aus dem Jahr 1911 ist marode und die Gastronomie nicht mehr zeitgemäß. Die Intendanz hat zudem eine größere Nutzfläche angemeldet.

In den vergangenen Monaten war aber lange und lautstark weniger über Sinn und Nutzen des Projekts gestritten worden, als vielmehr über Größe und Aufwand. Nicht nur der Bund der Steuerzahler fordert eine preiswertere Lösung für das Großprojekt und einen Bürgerentscheid. Auch die FDP verlangte am Montag mit Blick auf den angespannten Landeshaushalt, die Kosten auf den Prüfstand zu stellen und über mögliche Einsparungen zu diskutieren. "Gerade bei möglichen Kosten von einer Milliarde Euro wäre eine Bürgerbeteiligung geboten, wenn die "Politik der Gehörtwerdens" keine leere Floskel bleiben soll", sagte der kulturpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Stephen Brauer, weiter.

Ministerin Bauer bezweifelt aber, dass die hohen Ausgaben im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Akzeptanz für die kostspielige Sanierung einer Kultureinrichtung geschmälert haben könnte. "Corona hat uns gelehrt, wie wichtig es ist, dass wir in unserer Gesellschaft Orte haben, an denen wir real zusammenkommen, an denen wir miteinander ins Gespräch kommen, uns inspirieren lassen, gemeinsame Kulturerlebnisse genießen, die uns ein bisschen aus dem Alltag und dem Klein-Klein herausholen", sagte sie. Die Menschen wollten kein Leben führen, das sie auf Kommunikation über Kacheln im Videochat reduziere. "Deshalb bin ich überzeugt, dass die Pandemie die Akzeptanz für ein solches Projekt eher gesteigert als gebremst hat", sagte Bauer der dpa.

Martin Rivoir, Kulturexperte der SPD-Fraktion, zeigt zwar Verständnis für die dringend notwendige Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Opernhaus. "Dennoch erwarte ich, dass alle Beteiligten am Projekt Opernsanierung, zu jedem Zeitpunkt eine strengste Kostenkontrolle sicherstellen", sagte er.

Neben Stuttgart sind auch in Karlsruhe und dem größten kommunalen Dreispartenhaus in Mannheim kostspielige Umbauten und Sanierungen geplant oder bereits im Gange.

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