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"Fahrrad Monitor": Hessen wollen mehr Radwege


Wiesbaden
"Fahrrad Monitor": Hessen wollen mehr Radwege

Von dpa
16.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-WazirVergrößern des BildesTarek Al-Wazir (Bündnis90/Die Grünen), Wirtschaftsminister von Hessen, sitzt im Landtag. (Quelle: Andreas Arnold/dpa/dpa-bilder)
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Die Hessen wollen mehr Radwege sowie im Verkehr eine gute Trennung zwischen Autos, Fahrrädern und Fußgängern. Weitere dringliche Forderungen an die hessische Politik beim Thema Radverkehr sind nach dem am Mittwoch veröffentlichten "Fahrrad Monitor Hessen 2021" die Einrichtung von mehr Radfahrstreifen, sichere Abstellanlagen und mehr Fahrradstraßen. Für die überwiegende Mehrheit der Befragten ist demnach auch die Mitnahme des Fahrrads in Nah- und Regionalverkehrszügen wichtig.

Mit dem "Fahrrad Monitor" legt Hessen zum zweiten Mal eine regional gegliederte und repräsentative Umfrage zum Thema Fahrradfahren im Land vor. Dafür wurden im Mai und Juni vergangenen Jahres 1004 in Hessen lebende Menschen zwischen 14 und 69 Jahren befragt.

Das Sicherheitsgefühl der hessischen Radfahrer und Radfahrerinnen auf den Straßen und Wegen im Land wächst nach den Antworten der Teilnehmer am "Fahrrad Monitor". 66 Prozent der Befragten hätten angegeben, sich im hessischen Straßenverkehr zumindest meistens sicher zu fühlen, hieß es. Bei der Erhebung vor zwei Jahren lag der Wert noch bei 56 Prozent.

"Das ist sicherlich auch ein Ergebnis der intensiven Bemühungen des Landes und vieler Kommunen um gute und sichere Radwege", erklärte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) anlässlich der Veröffentlichung. "Allein in diesem Jahr stellen Bund und Land zusammen mit den Eigenanteilen der Kommunen 85 Millionen Euro für Investitionen in die Radwegeinfrastruktur in Hessen bereit."

Drei von vier Hessen fahren laut der Befragung Fahrrad. Das Fahrrad und das Pedelec wollen dabei 42 Prozent der Befragten in Zukunft häufiger nutzen. Als wichtigste Argumente für die Nutzung wurden in der Befragung die Umweltfreundlichkeit, die Gesundheit und das Thema Kosten genannt. Mehr als die Hälfte der Radfahrer und Radfahrerinnen gaben zudem an, immer oder meistens einen Helm zu tragen.

33 Prozent der Radfahrenden in Hessen nutzen ihr Rad nach der Befragung intensiv mit mehr als 30 Fahrkilometern pro Woche. 44 Prozent der Kinder bis 15 Jahre würden mindestens mehrmals pro Woche mit dem Fahrrad fahren. 20 Prozent der Berufstätigen nutzten das Rad regelmäßig auf dem Weg zu Arbeit. Weitere Resultate: 36 Prozent der Berufspendler, die derzeit nicht das Fahrrad nutzen, würden umsteigen, wenn es Radschnellwege auf ihrem Weg zum Arbeitsplatz gäbe. 79 Prozent der Rad-Pendler würden das Rad häufiger nutzen.

"Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserer Nahmobilitätspolitik auf dem richtigen Weg sind", betonte der Minister. "Das Fahrrad etabliert sich als Alltagsverkehrsmittel; dafür schaffen wir die erforderliche Infrastruktur." Entscheidend sei dabei die Umsetzung in den Städten, Gemeinden und Landkreisen. Darum unterstütze das Land diese nicht nur mit mehr Fördermitteln für Planung und Bau von Infrastruktur, sondern auch mit Planungshilfen, zu denen auch die regionale Erhebung des "Fahrrad Monitors" zähle.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Hessen forderte von der Landesregierung, die vorhandenen Gelder für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur im Land bedarfsgerechter einzusetzen. Von den hunderten Kilometern vorgesehener Radschnellverbindungen seien weiterhin erst wenige Kilometer tatsächlich befahrbar, sagte Landesgeschäftsführer Norbert Sanden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Auch gebe es keinen verbindlichen Zeitplan für die Fertigstellung des Radschnellwege-Netzes.

Der ADFC machte sich zudem für ein Sonderinfrastrukturprogramm für die Umsetzung des Rad-Hauptnetzes in Hessen stark. Dieses Programm sollte in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden aufgelegt werden und eine zehnjährige Laufzeit von 2023 bis 2033 haben. Das Rad-Hauptnetz ist ein Zielnetz, das das Verkehrsministerium gemeinsam mit Kommunen und regionalen Institutionen entwickelt hat. Es soll dazu dienen, die Planung der Radnetze in Hessen zu systematisieren und auf eine landesweit einheitliche Grundlage zu stellen.

Die mittelhessische Uni-Stadt Marburg verwies auf ein System, nach dem Ampeln in der Stadt auf eine Handy-App reagieren. Radfahrer, die die Anwendung auf ihrem Smartphone installiert und dabei haben, können damit automatisch "Grün" anfordern. Mittlerweile gibt es 21 Ampeln, die mit dem System ausgestattet sind, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Zwei weitere sollen bald folgen. Das System laufe zuverlässig und beschleunige die Nutzer spürbar auf ihrem Weg durch die Stadt.

Wie viele radelnde Menschen in Marburg die App benutzen, kann nicht genau gesagt werden - eine Auswertung für die Stadt allein sei nicht möglich. Zwischen April und Oktober 2021 sei die App nach Herstellerangaben deutschlandweit 587 Mal heruntergeladen worden, erklärte die Stadt. "Da Marburg bundesweit aber über das größte System verfügt, dürften die meisten Downloads hier erfolgt sein."

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