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Kay Bernstein (†43): Letztes Interview vor seinem Tod aufgetaucht


"Es ist der größte Traum"
Das sagte Bernstein noch kurz vor seinem Tod

Von t-online, wl

Aktualisiert am 17.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Kay BernsteinVergrößern des BildesKay Bernstein, Präsident von Zweitligist Hertha BSC, ist unerwartet gestorben. (Quelle: Soeren Stache/dpa/dpa-bilder)
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Hertha-Präsident Kay Bernstein ist tot. Noch vor wenigen Tagen gab er ein Interview, sprach über die Wünsche für seinen Verein und wie er die Zukunft mit der Familie plant.

Die Nachricht traf Fußball-Deutschland wie ein Schlag: Kay Bernstein ist tot. Der Hertha-Präsident verstarb am Dienstag völlig überraschend. Bernstein wurde nur 43 Jahre alt, hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. Die Todesursache bleibt weiter unklar.

Noch am Wochenende weilte Zweitligist Hertha BSC im Trainingslager im spanischen La Manga. Auch Kay Bernstein war vor Ort. Mit der "Sport Bild" führte er eines seiner letzten Interviews und sprach über die Zukunft seines Vereins.

Auf die Frage, was ihm lieber wäre, im Endspiel des DFB-Pokals zu stehen oder mit Hertha aufzusteigen, entgegnete Bernstein: "Das Pokalfinale! Es ist der größte Traum. Möglicherweise kommt der Aufstieg einen Tick zu früh, um nachhaltig bundesligareif zu sein. Einen Pokalsieg könnte uns aber keiner mehr nehmen."

Der verstorbene Präsident betonte, dass sein Team in diesem Jahr noch nicht in die Bundesliga zurückkehren müsse. "Aber wir können und wollen aufsteigen", so Bernstein. "Im nächsten Jahr wäre es genauso. Im dritten Jahr sollten wir aufsteigen."

Dreifaches Nein zu Fabian Reese

Über die schwierige finanzielle Lage beim Hauptstadtklub gab Bernstein ebenfalls Auskunft. Dass Hertha sich ein teures Trainingslager in Spanien erlauben konnte, erklärte er so: "Um professionell arbeiten zu können, muss das möglich sein. Aber wir haben es anders gemacht als früher." So habe der Klub keine Agentur für die Buchung beauftragt, sondern alles selbst in die Hand genommen und Linienflüge für die Reise gewählt. "Es ist der Spagat zwischen bestmöglichen Rahmenbedingungen, ohne das Geld zum Fenster rauszuwerfen", so Bernstein.

Herthas Lizenz würde derweil nicht wie im vergangenen Sommer wackeln. Ein Verkauf von Star Fabian Reese stehe nicht zur Debatte. Bernstein hätte den Angreifer nicht für fünf, zehn oder zwanzig Millionen Euro ziehen lassen. Alle drei Preisfragen beantwortete er mit "Nein". Denn: "Wir haben uns mit der Sanierung erarbeitet, eine entstehende Mannschaft nicht auseinanderreißen zu müssen."

Familie sollte über Zukunft entscheiden

Im Herbst hätte Bernstein erneut zur Präsidentschaftswahl bei Hertha antreten können. Eine Entscheidung, die er mit seiner Familie besprochen hätte. "Es gab eine erste Sondierung. Der Familienrat aus meiner Frau und mir kommt im April noch einmal zusammen. Dann gibt es eine Entscheidung, die wir auf der Mitgliederversammlung im Mai verkünden", sagte er.

Video | Fans trauern um Hertha-Präsident: "An Kay kommt keiner ran"
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Quelle: t-online

Den Fokus auf seine Liebsten wollte er nicht verlieren. "Das ist entscheidend", so Bernstein. "Wir schauen auf die Familie, auf unsere Töchter, aber auch auf unsere gemeinsame Firma, die von meiner Frau geführt wird und uns unser Leben ermöglicht."

Bei einem Aufstieg seines Vereins hätte er sein Amt aber nicht niedergelegt. "Nein", betonte er. "Es geht schließlich um Nachhaltigkeit und Verantwortung – und es geht um Hertha BSC."

Der Traum vom eigenen Stadion

Bernstein, der selbst früher als aktiver Fan in der Ostkurve stand, berichtete zudem über den Abend, an dem Herthas Rivale Union in der Champions League im Berliner Olympiastadion spielte. "Habe ich gar nicht mitbekommen, weil wir an dem Abend unsere Weihnachtsfeier hatten", witzelte er. "Im Ernst: Es war natürlich nicht schön, morgens zur Geschäftsstelle zu fahren und die rot-weißen Fahnen auf unserem Wohnzimmer zu sehen. Aber sie haben es sich erarbeitet."

Dass Hertha in fünf Jahren wieder vor Union stehen könnte, hielt Bernstein zudem nicht für undenkbar. "Wenn wir alles richtig machen und Union nicht, kann sich die Lage in Berlin wieder drehen", erklärte er. Den Wunsch nach einem eigenen Hertha-Stadion in den nächsten Jahren betrachtete er als realistisch. "Wir haben Rückenwind aus der Politik, dass wir unseren Traum vom Stadion auf dem Olympiagelände umsetzen können", so Bernstein.

Seine Träume vom Pokalfinale, dem Aufstieg und dem eigenen Stadion werden für ihn persönlich nun nicht mehr in Erfüllung gehen.

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