Lügengeflecht geht in Rauch auf Mann zündet eigenes Haus an – bizarrer Grund

Ein Mann stalkt seine Kollegin über Wochen, klebt Fotos am Arbeitsplatz auf, bestellt Sexspielzeug. Doch als er seinem Ziel nicht näher kommt, fasst er einen radikalen Entschluss.
Dramatisches Ende eines kriminellen Stalking-Falls in Österreich: Wie die Polizei Niederösterreich mitteilte, wurde ein 43-Jähriger festgenommen – er hatte Ende Juni sein eigenes Haus im Bezirk St. Pölten in Brand gesetzt.
Die Geschichte begann bereits Anfang März: Der Mann hatte offenbar seine Arbeitskollegin massiv gestalkt, berichtet die "Kronen-Zeitung". Laut Polizei soll der – damals noch unbekannte – 43-Jährige GPS-Tracker an mehreren Autos platziert haben. In einem Fall soll er Reifen mit Nägeln zerstochen haben.
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Stalker verteilt Sex-Fotos am Arbeitsplatz
Doch damit nicht genug: Plötzlich hingen am Arbeitsplatz der verfolgten Kollegin Fotos. Das mit künstlicher Intelligenz erstellte Motiv: verschiedene Sexualdarstellungen. Auch die Telefonnummern und Adressen der Kollegin wurden veröffentlicht. Der damals unbekannte Täter bestellte auf den Namen der Gestalkten Sexspielzeug und Unterwäsche. Wie die Polizei schilderte, wurde die Frau in ihrer "Lebensführung massiv beeinträchtigt".
Im Mai dieses Jahres – das Stalking wurde immer schlimmer – übernahm schließlich das Landeskriminalamt die Ermittlungen. Doch der Täter wurde immer aggressiver: Ende Juni drohte er laut Polizei anonym per Mail mit der Verübung von Brandanschlägen. Und tatsächlich: Am 29. Juni brannte es im Haus des 43-Jährigen. Ein Nebengebäude sowie ein Wintergarten brannten vollständig aus.
IT-Spezialist wollte offenbar das Herz seiner Kollegin erobern
Der Täter kündigte weitere Brandanschläge an – doch da waren die Ermittler dem 43-Jährigen bereits auf der Spur. Am 4. Juli klickten die Handschellen und die Beamten stellten Beweismaterial sicher. Demnach soll der 43-Jährige den Brand inszeniert haben, um sich als Opfer darzustellen.
Laut "Kronen-Zeitung" handelt es sich bei dem 43-Jährigen um einen IT-Spezialisten, der das Herz seiner Kollegin habe erobern wollen. Der mutmaßlich von ihm gelegte Brand hat demnach mehr als 160 Feuerwehrleute beschäftigt. Straßen wurden gesperrt, Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Der 43-Jährige wurde laut Polizei in ein Gefängnis gebracht. Gegen ihn laufen jetzt Ermittlungen.
- polizei.gv.at: Brandstiftung geklärt - Festnahme
- krone.at: Stalker wollte Mitleid und zündete eigenes Haus an