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Insolvenz: Solarglashersteller GMB steht vor dem Aus


Billigkonkurrenz aus China
Deutscher Solarglashersteller GMB rutscht in die Insolvenz

Von afp, dpa, t-online
07.07.2025 - 17:34 UhrLesedauer: 2 Min.
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Windkraftanlagen und Sonnenkollektoren in Deutschland. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Jens Ickler/imago)
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Der Solarmarkt kriselt. Nun trifft es ein weiteres Unternehmen: Der Solarglasproduzent Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) ist insolvent.

Die Krise der Solarindustrie in Deutschland hält an: Der Solarglasproduzent Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) in Tschernitz nahe Dresden hat Insolvenz angemeldet. Das teilte der Geschäftsführer des Unternehmens, Nico Succolowsky, dem Sender rbb am Montag mit. Betroffen sind fast 250 Beschäftigte.

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"Die schwierige wirtschaftliche Lage in der europäischen Solarindustrie hat bislang trotz intensiver Bemühungen und Investitionen des Unternehmens und des Mehrheitsgesellschafters eine Restrukturierungslösung verhindert", sagte Geschäftsführer Succolowsky.

Wachsende Kokurrenz aus China

Neben hohen Energiepreisen macht der Soldarindustrie im Land vor allem die stark subventionierte Konkurrenz aus China Probleme. Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) sind inzwischen etwa 107,5 Gigawatt an Leistung installiert, bis 2030 sollen es 215 Gigawatt werden. Doch kamen fast 86 Prozent der nach Deutschland importierten Anlagen kamen laut Statistischem Bundesamt 2024 aus China.

Der Importwert von Photovoltaikanlagen war demnach mehr als dreimal so hoch wie die Exporte aus Deutschland, die im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 510 Millionen Euro einbrachen. Sie gingen meist in europäische Nachbarländer.

Produktion in Deutschland geht zurück

Die Produktion von Solarmodulen in Deutschland sank ebenfalls stark. 2024 fiel sie um gut 56 Prozent auf rund 1,5 Millionen. Im ersten Quartal setzte sich der Abwärtstrend in ähnlich rasantem Tempo fort. Das spürt die Branche: Erst in jüngerer Vergangenheit haben beispielsweise die deutschen Töchter des Schweizer Solarherstellers Meyer Burger Insolvenz beantragt. Betroffen sind rund 600 Beschäftigte in Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Nun trifft es GMB. Das Unternehmen ist einer der größten Arbeitgeber in der Region. Noch zu Jahresbeginn hatte sich der Landrat des Landkreises Spree-Neiße, Harald Altekrüger, mit einem Brandbrief an die Landes- und Bundesregierung gewandt und darin die Rettung der regionalen Glasproduktion gefordert. Altekrüger teilte mit: "Das ist für die Beschäftigten und die ganze Region ein schwerer Schlag. Wir werden mit allen Akteuren zusammenarbeiten, um die Betroffenen in dieser schwierigen Phase zu unterstützen."

Auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) zeigte sich enttäuscht. Er erklärte: "Ich bedauere die Entscheidung der GMB sehr. Es sind letztlich die Rahmenbedingungen in Europa, die dazu führen, dass der letzte europäische Solarglashersteller Insolvenz beantragt hat."

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hatte sich zuvor bei der schwarz-roten Bundesregierung für eine Stärkung der deutschen Solarindustrie starkgemacht. In einer Studie stellten die Fraunhofer-Forscher fest: "Während Deutschland in den frühen 2000er-Jahren eine führende Rolle in der Solarindustrie einnahm, hat eine gezielte chinesische Industriepolitik dazu geführt, dass deutsche Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette massiv Marktanteile verloren haben. Die deutsche Solarindustrie hat die führende Rolle bei der fortschreitenden Energiewende verloren."

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