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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gala von Bayern-Star Kane gegen Bochum "Das war typisch"
Der Engländer führt den FC Bayern mit einer überragenden Leistung zum Sieg gegen Bochum. Das Spiel war seine große Show. Das Protokoll.
Er wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Schließlich ist es ein Andenken an sein bisher bestes Spiel im Trikot des FC Bayern München – und das in einer Reihe ohnehin schon starker Auftritte. Auch deshalb schnappte sich Harry Kane nach dem Spiel der Bayern am Samstagnachmittag gegen den VfL Bochum den Ball – und gab ihn nicht wieder her.
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Das berauschende 7:0 gegen den Revierklub geriet schließlich zur Gala des Engländers: Drei Tore und zwei Vorlagen steuerte der 100-Millionen-Euro-Neuzugang bei, war Dreh- und Angelpunkt in der Offensive des deutschen Rekordmeisters.
Das Protokoll der Kane-Show:
- 12. Minute: Kane steht im Bochumer Strafraum völlig frei – und goldrichtig, als VfL-Verteidiger Ordets einen Ball von Alphonso Davies unglücklich zu ihm verlängert. Aus 14 Metern schiebt der Angreifer locker ein. Saisontor Nummer fünf.
- 38. Minute: Kane spielt einen herrlichen öffnenden Pass von der Mittelline aus – genau in den Lauf von Leroy Sané, der in der löchrigen Bochumer Abwehr frei durch ist, vor VfL-Torwart Manuel Riemann cool bleibt und links in die Ecke trifft. Ein Pass wie von einem Mittelfeldlenker. Saisonassist Nummer zwei.
- 54. Minute: Elfmeter in der Allianz Arena – erneut ist Bochums Ordets im Mittelpunkt, der einen Schuss von Eric Maxim Choupo-Moting mit der Hand abblockt. Kane tritt zum Strafstoß an, verlädt Riemann und trifft sicher links unten. Saisontor Nummer sechs.
- 81. Minute: Kane nutzt einen katastrophalen Fehlpass von Bochums Bernardo, der ihm am eigenen Strafraum den Ball genau vor die Füße spielt, und leitet direkt zu Mathys Tel weiter. Aus elf Metern trifft der Franzose mit einem Schlenzer ins rechte Eck. Saisonassist Nummer drei.
- 88. Minute: Der Dreierpack ist perfekt. Noussair Mazraoui setzt sich auf Rechts durch, spielt flach in den Bochumer Fünfmeterraum. Dort läuft Kane zum kurzen Pfosten ein, hält den Fuß hin und vollbringt das Kunststück, so doch irgendwie zu treffen. Saisontor Nummer sieben.
Bayern-Geschichte, Bayern-Rekord. Denn kein Stürmer der an großen Stürmern nicht armen Vereinshistorie hatte in seinen ersten fünf Bundesligaspielen gleich sieben Mal zu treffen vermocht. Die bisherige Bestmarke: Fünf Treffer, jeweils aufgestellt von Gerd Müller (1965), Miroslav Klose (2007) und Mario Mandžukić (2012). t-online-Reporter Julian Buhl gab dem Angreifer für seine Gala gegen Bochum die Note 1 (mehr dazu lesen Sie hier).
"Wir waren alle scharf"
"Ich bin sehr froh, wenn ich meinen Teil mit Toren beitragen kann und hoffe, dass noch viele folgen werden", sagte Kane danach mit einem zurückhaltenden Lächeln bei Sky: "So weit so gut." Mehr noch: Der 30-Jährige lobte die "Mentalität" der Mannschaft: "Wir haben es einfach aussehen lassen. Es hätte wirklich schwierig werden können, aber alle waren scharf und wir haben unsere Geschwindigkeit auf den Flügeln ausgenutzt. Es war ein wunderbares Spiel, alle waren an ihrem Leistungslimit."
Vor allem auch Kane selbst. Der Rekordtransfer "scheint sich immer mehr zu amortisieren", erklärte Bayern-Präsident Herbert Hainer nach dem Spiel auf Nachfrage von t-online. "Man sieht seine Qualitäten. Nicht nur, dass er die Tore macht, er bindet auch Gegenspieler, sodass die Außenspieler mehr Freiräume haben. Und gerade das letzte Tor, das er gemacht hat – das war eine typische Torjägerqualität. Er steht genau da, wo er stehen muss."
Und konnte dann nach dem Spiel auch den Ball mitnehmen. Als Erinnerung an sein bestes Bayern-Spiel – bisher.
- Eigene Beobachtungen
- Aussagen von Herbert Hainer auf Nachfrage von t-online in der Allianz Arena