Statt Jérôme Boateng Der FC Bayern könnte auch einen anderen Weltmeister holen
Es läuft alles auf einen Wechsel von Jérôme Boateng zum FC Bayern hinaus. Allerdings hätten die Bayern auch noch andere Optionen. t-online hat sich umgeschaut.
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus äußerte sich am Sonntag über die Personalie Boateng: "Den Namen in der Verbindung zu lesen, war sehr überraschend für mich", sagte er bei "Sky". "Bayern gesteht sich damit einen Fehler ein: Man hat die Hausaufgaben in der Verteidigung nicht so erledigt, wie man es hätte tun sollen, sonst hätte man einen vierten gelernten Innenverteidiger gehabt."
Jérôme Boateng trainierte am Sonntag das erste Mal an der Säbener Straße mit und soll das auch in den kommenden Tagen tun. Danach soll über eine Verpflichtung entschieden werden. Was Matthäus genau meint: Schon im Sommer hatte Trainer Thomas Tuchel des Öfteren betont, dass der Kader der Bayern eventuell zu dünn für die großen Ansprüche des Klubs ist.
- Boateng zurück in der Bundesliga: Was für ein Irrsinn
Als dann im Pokalspiel gegen Münster die komplette Innenverteidigung ausfiel, war klar, dass es in den kommenden Wochen eng werden könnte. Daher rührte wohl auch die Idee, mit Boateng einen ablösefreien Spieler zu verpflichten, um mehr Möglichkeiten zu haben und bei Ausfällen reagieren zu können.
Eine mögliche Verpflichtung des Weltmeisters von 2014 wird aber auch kritisch gesehen. Matthäus weiter: "In der Vergangenheit hat Bayern zudem Aussagen getätigt, die nicht dazu passen würden, Jérôme zurückzuholen." Es "stellt sich für mich die Frage, wo der Plan vor zwei Jahren war", sagte dagegen mit Holger Badstuber ein weiterer Ex-Spieler des Rekordmeisters, der an der Seite von Boateng sogar noch spielte. "Jetzt Jérôme zurückzuholen, nachdem man öffentlich verlauten ließ, dass man froh wäre, dass er weg war, wirkt für mich komisch und ein bisschen auch planlos."
Doch hätten die Bayern einen Plan B? t-online mit einer kleinen Übersicht, welche drei anderen vertragslosen Spiele für die Bayern noch infrage kämen
- Phil Jones: Der Innenverteidiger gehörte über zwölf Jahre zum Stammkader bei Manchester United. Jones gewann die englische Meisterschaft, die Europa League und mehrere Pokale mit ManUnited. Seit Sommer ist er allerdings ohne Klub, sein Vertrag wurde nicht verlängert. Phil Jones gilt als robuster Innenverteidiger und wäre wohl eine Soforthilfe für die Bayern. Anders als Boateng, der wenig bis kaum in der jüngeren Vergangenheit gespielt hat.
- Shkodran Mustafi: Der Weltmeister von 2014 ist seit Sommer ohne Verein, spielte zuletzt in Spanien bei UD Levante. Seit dem WM-Titel mit der deutschen Mannschaft hat er eine wahre Klub-Odyssee hinter sich, spielte in neun Jahren bei vier Klubs. Seine erfolgreichste Zeit hatte er dabei wohl beim FC Arsenal. Sein Intermezzo bei Schalke war dagegen nicht von Erfolg gekrönt. Im Sommer sagte Mustafi: "Ich habe einfach Bock, noch ein paar Jahre zu spielen. Ich bin erst 31 und werde es natürlich versuchen."
- Salif Sané: Von allen bisher genannten Spielern hätte er wohl die größte Bundesliga-Erfahrung vorzuweisen: Für Schalke und Hannover absolvierte er 159 Spiele, traf 14-mal. Allerdings ist Sané sogar schon seit Sommer 2022 ohne Verein und zudem in der Vergangenheit öfters angeeckt.
Drei Spieler, über die die Bayern zumindest auch nachdenken könnten. Allerdings scheint die Entscheidung bereits für Boateng gefallen zu sein – zumindest wenn er jetzt unter der Woche einen guten Eindruck im Training hinterlässt.
- Eigene Recherche
- Transfermarkt-Profil Shkodran Mustafi
- Transfermarkt-Profil Salif Sané
- Transfermarkt-Profil Phil Jones