Kai Pflaume über Boateng: "Ich halte Jérôme für einen supernetten Typen"

Als Promifan unterstützt Moderator Kai Pflaume den FC Bayern auf der Champions-League-Reise in Kopenhagen. Bei t-online spricht er darüber und macht sich für eine Rückkehr von Jérôme Boateng stark.

Aus Kopenhagen berichtet Julian Buhl vom FC Bayern

Dass Kai Pflaume mit an Bord sein würde, hatte sich bereits bis zur Crew herumgesprochen. "Da vorne kommt er", sagte eine der beiden Flugbegleiterinnen, die den bekannten Moderator ein paar Augenblicke danach an Bord der Maschine in Empfang nahm. Der 56-Jährige begrüßte auch noch schnell den Piloten persönlich, bevor er im Passagierraum Platz nahm und am Montagvormittag um 10.30 Uhr dann mit dem Flug LH2440 abhob und knapp anderthalb Stunden später um 12.05 in Kopenhagen landete.

Der Grund seiner Reise: Lieblingsverein FC Bayern beim ersten Auswärtsspiel in dieser Champions-League-Saison unterstützen. "Wann immer es geht, versuche ich bei den Spielen des FC Bayern dabei zu sein. Kopenhagen ist eine schöne Stadt. Ich freue mich sehr darauf", erklärt Pflaume im Gespräch mit t-online.

Der Promifan hofft natürlich darauf, "dass die Bayern ihre Siegesserie fortführen" – und er dementsprechend mit einem Erfolg des Rekordmeisters im Gepäck wieder zurück nach München reisen wird. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren den Bayern in der Gruppenphase der Champions League sechs Siege in sechs Spielen gelungen.

Diesem Klub drückt Pflaume nach Bayern die Daumen

Zudem gibt Pflaume der gelungene Saisonstart Grund für seinen Optimismus. "Der war ja nicht so schlecht", findet er. Am Samstag hatten sich die Münchner im Topspiel bei RB Leipzig nach einem 0:2-Pausenrückstand noch ein 2:2 erkämpft und setzten ihren positiven Lauf damit weiter fort und konnten nach dem 0:3 im Supercup zumindest eine weitere Pleite gegen RB noch abwenden. Für Pflaume, der lange in Leipzig lebte, mittlerweile aber im Münchner Nobelvorort Grünwald zu Hause ist, ist das Aufeinandertreffen der beiden Klubs immer noch etwas ganz Spezielles.

"Leipzig war lange meine Heimat. Ich drücke ihnen schon immer die Daumen – wenn es nicht gerade gegen Bayern geht", sagte er. "Aber ich bin schon so lange Bayern-Fan, deshalb bleibt Bayern auch weiterhin meine Nummer eins." Ob es am Ende im Kampf um die Meisterschaft auf ein Duell zwischen Bayern und Leipzig hinauslaufen werde? Um das beurteilen zu können, sei es noch zu früh, findet Pflaume.

Auf eine ausgeglichene Bundesligasaison hofft aber auch er. "Ein bisschen Spannung wäre gut für die Liga und auch gut für den FC Bayern", sagte er, "weil man die Liga dann nicht nur so runterspielt, sondern auch am Ende noch richtig Zug drin ist. Das wäre sicher auch gut für die anderen Wettbewerbe."

Und Pflaume hat schließlich die große Hoffnung, dass die Reise auch in der Champions League für den FC Bayern in dieser Saison mal wieder ganz weit gehen könnte – am liebsten bis nach Wembley, wo am 1. Juni das Finale stattfinden wird. "Die Hoffnung habe ich immer", sagte er zu den möglichen Titelchancen der Münchner. "Bayern ist immer noch einer größten Klubs in Europa."

Pflaume über Kane: "Natürliche Ausstrahlung mit Persönlichkeit"

Ein großer Hoffnungsträger für viele Bayern-Fans ist dabei Neuzugang Harry Kane – Pflaume macht da keine Ausnahme. "Man sieht, was das ausmacht, wieder einen echten Stürmer vorne drin zu haben", sagt er. Das habe der Mannschaft nach dem Abschied von Robert Lewandowski gefehlt und sei mit dem Kapitän der englischen Nationalmannschaft jetzt wieder vorhanden. Es mache Spaß, Kane dabei zuzuschauen, wie er seine Tore schießt.

Mehr noch. "Er hat eine natürliche Ausstrahlung mit seiner Persönlichkeit", so Pflaume. Dass mit dem Kapitän der englischen Nationalmannschaft ein solcher Superstar nach München gewechselt ist, sei dementsprechend nicht nur gut für den FC Bayern, sondern auch ein sehr positives Zeichen für die Liga, von dem alle profitieren würden.

Aber ein anderer Münchner Profi bereitet Pflaume momentan aber sogar noch mehr Freude: Leroy Sané. Der habe in München "nicht immer einfache Zeiten gehabt. Hier und da hat ihm auch einfach etwas Glück gefehlt", sagte er. "Deshalb freut es mich im Moment mega, wie stark er spielt. Man sieht, er hat einen Lauf." Dem Nationalspieler gelangen in den ersten sechs Ligaspielen fünf Treffer, auch beim Champions-League-Auftakt gegen Manchester United gehörte er zu den Torschützen.

Pflaume: "Jérôme ein supernetter, sympathischer Typ"

Begrüßen würde Pflaume unterdessen auch die im Raum stehende Rückkehr von Jérôme Boateng zum FC Bayern. Pflaume hielt sogar ein regelrechtes Plädoyer für den 35-Jährigen, der derzeit vereinslos ist und ein Probetraining bei den Münchnern absolviert.

"Ich halte Jérôme für einen supernetten, sympathischen Typen", sagte er. "Er kennt den FC Bayern, der FC Bayern kennt ihn. Er habe "gesehen, dass er sich sehr fit gehalten hat im Sommer."

Und Bayern sei in der Innenverteidigung "nicht überbesetzt. Vielleicht ist Boateng jemand, der helfen kann. Genau deswegen ist er jetzt da, um zu schauen: Reicht das? Wie fit ist er? Hat er noch das Niveau?", so Pflaume, der zu Recht darauf verwies, dass Boateng in der Champions League nicht mehr spielberechtigt wäre. "Vielleicht könnte er in der Meisterschaft und Pokal noch helfen", so Pflaume. Man wisse nie, wie es mit möglichen Verletzungen der anderen Abwehrspieler laufe.

Boateng hatte in jüngerer Vergangenheit mit Gerichtsverfahren und der gerade erst aufgehobenen Verurteilung wegen gewalttätiger Attacken auf seine Ex-Freundin für Schlagzeilen gesorgt. Das wollte Pflaume nicht kommentieren. "Man muss mal abwarten", sagte er. "Der FC Bayern wird da die richtige Entscheidung treffen."