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Bundesliga vor dem zweiten Spieltag: So liefen die Trainer-Debüts


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Welche Trainer schon nach einem Spiel um ihren Job bangen


12.08.2022Lesedauer: 6 Min.
Niko Kovac, Sandro Schwarz und Edin Terzic (v.l.n.r.): Die drei Trainer sind komplett unterschiedlich in die neue Spielzeit gestartet.Vergrößern des Bildes
Niko Kovac, Sandro Schwarz und Edin Terzic (v.l.n.r.): Die drei Trainer sind komplett unterschiedlich in die neue Spielzeit gestartet.

Sieben Bundesliga-Teams haben in dieser Saison einen neuen Trainer. Den Start haben sie hinter sich gebracht. Manche erfolgreich, manche nicht.

Der erste Bundesliga-Spieltag war äußerst torreich: In den neun Stadien sind insgesamt 33 Tore gefallen. Zum Vergleich: Am ersten Spieltag der Saison 2021/2022 waren es 28 Treffer. Doch viele Tore sind nicht das einzige, was der Bundesliga-Auftakt zu bieten hatte. Sieben Trainer feierten ihr Liga-Debüt für den neuen Klub.

Daniel Farke (Borussia Mönchengladbach), Niko Kovac (VfL Wolfsburg), Sandro Schwarz (Hertha BSC), André Breitenreiter (TSG Hoffenheim), Frank Kramer (FC Schalke 04) und Enrico Maaßen (FC Augsburg) – sie alle standen am Wochenende das erste Mal für ihren neuen Verein in der Bundesliga an der Seitenlinie. Dazu feierte Edin Terzic (Borussia Dortmund) sein Comeback, nachdem er bereits in der Rückrunde der Saison 2020/21 als Übergangstrainer des BVB im Einsatz war. Dabei hatten sie unterschiedlichen Erfolg: Zwei Trainer gewannen ihr Auftaktspiel, einer spielte unentschieden und vier Coaches mussten an Spieltag eins die erste Saisonniederlage hinnehmen.

t-online hat den Auftakt der neuen Trainer genauer unter die Lupe genommen.

Edin Terzic (Borussia Dortmund)

Terzic kennt die Aufgabe als Trainer von Borussia Dortmund bereits – und wusste mit einem glatten Zweier-Punkteschnitt zu überzeugen. Nach einem Jahr Marco Rose ist er wieder Coach der Westfalen. Zum Auftakt gab es einen 1:0-Arbeitssieg gegen Bayer Leverkusen. Zusammen mit dem Pokalsieg gegen 1860 München (3:0) hat seine Mannschaft in zwei Pflichtspielen noch kein Gegentor kassiert. Ob es ihm damit aber schon gelungen ist, die in den letzten Jahren wacklige Defensive zu stabilisieren, muss abgewartet werden. Denn: Gegen Leverkusen verteidigte der BVB zwar leidenschaftlich, hatte aber auch das Glück auf seiner Seite. Bayer-Torjäger Patrik Schick vergab zwei Großchancen, die er sich in Normalform nicht nehmen lässt. Außerdem erzielte die Werkself zwei knappe Abseitstreffer.

Dennoch darf der Start als gelungen betrachtet werden. Kompliziert ist aber die Personalsituation. Neben Sébastien Haller (Hodenkrebs) und Niklas Süle (Muskelverletzung) droht nun auch noch Neuzugang Karim Adeyemi (Kapselverletzung) auszufallen. Und das vor dem schwierigen Auswärtsspiel in Freiburg. Am heutigen Freitagabend (20:30 Uhr im t-online-Liveticker) spielt der BVB im Breisgau, wo er sich in letzter Zeit mächtig schwergetan hat. Von den letzten drei Pflichtspielen auswärts beim Sportclub haben die Dortmunder keines gewonnen.

Daniel Farke (Borussia Mönchengladbach)

"1a, 1b, 1c? Vielleicht werde ich ja 1d – D wie Dauerlösung." Das sagte Daniel Farke bei seiner Vorstellung in Gladbach, als er darauf angesprochen wurde, dass die Borussia eigentlich Lucien Favre als Chefcoach verpflichten wollte. Die "Fohlen" wollen wieder eine Dauerlösung auf der Trainerbank. Seit Dieter Heckings Abgang (Juni 2019) waren Marco Rose und Adi Hütter im Amt, beide blieben nicht lange. Das soll sich nun mit Farke ändern.

In seinem ersten Bundesliga-Spiel liefen viele Dinge so, wie sie sich der 45-Jährige vorgestellt hatte. Sein Team trotzte dem Rückstand, drehte das Spiel gegen Hoffenheim nach Rückstand und gewann am Ende mit 3:1. Deswegen haben die Borussen vor dem Samstagabendspiel auf Schalke (18:30 Uhr im t-online-Liveticker) eine gute Ausgangslage – und könnten mit einem Sieg beim Aufsteiger perfekt in die neue Spielzeit starten.

André Breitenreiter (TSG Hoffenheim)

Farkes Gegenüber hieß am Samstag André Breitenreiter. Er zog mit der TSG 1899 Hoffenheim im Auftaktspiel den Kürzeren, verlor mit 1:3. Dadurch stehen die Kraichgauer schon am Samstag im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten VfL Bochum unter Druck. Die Woche drauf geht es mit Leverkusen zu einem Topklub, drei Punkte im heimischen Stadion wären also besonders wichtig.

"Breite" ist in der Bundesliga kein Neuling, trainierte bereits den SC Paderborn, den FC Schalke 04 und Hannover 96 in der deutschen Eliteliga. Zuletzt war er Trainer vom FC Zürich und gewann mit dem Klub die Schweizer Meisterschaft. Die Erwartungen an den Meistertrainer sind bei der TSG groß. Dietmar Hopp forderte vor der Saison: "Wer dauerhaft Spitzenfußball anbieten möchte, muss auch Spitzenleistungen bringen", und charakterisierte die Leistungen in der vergangenen Saison als teilweise "peinlich, inakzeptabel, unentschuldbar". Denn da verspielten die Kraichgauer die Teilnahme am europäischen Geschäft durch eine schwache Rückrunde. Die Anforderung an Breitenreiter ist klar: In diesem Jahr ohne Doppelbelastung soll am Ende mindestens Platz sechs herausspringen – und damit die Rückkehr ins internationale Business.

Niko Kovac (VfL Wolfsburg)

Eine schwere Aufgabe hat sich auch Niko Kovac ausgesucht. Er soll neuen Glanz in die triste Autostadt Wolfsburg bringen. Im Vorjahr landeten die "Wölfe" nach einem verkorksten Jahr unter Mark van Bommel und Florian Kohfeldt auf einem enttäuschenden 12. Platz. Kovac ist seit 2016 der achte Trainer, der die Niedersachsen betreuen wird.

Direkt am ersten Spieltag hat der gebürtige Berliner gemerkt, auf was für eine Aufgabe er sich in Wolfsburg eingelassen hat. "In der Bundesliga musst Du giftig sein, musst in jedem Zweikampf dabei sein wollen – das hat mir gefehlt. Ohne Zweikämpfe wirst Du in der Bundesliga nicht erfolgreich sein", sagte er auf der Pressekonferenz nach dem 2:2-Unentschieden gegen Werder Bremen und übte damit Kritik an der Einstellung seines Teams. Besonders in der Anfangsphase waren die Gegner deutlich aktiver. Ein Auftaktsieg wäre für den VfL wichtig gewesen, trifft man doch nun am zweiten Spieltag auf Kovac' Ex-Klub, den FC Bayern München (Sonntag, 17:30 Uhr im t-online-Liveticker).

Frank Kramer (FC Schalke 04)

Für Frank Kramer verlief das Debüt als Trainer von Bundesliga-Aufsteiger Schalke 04 äußerst unglücklich. Umstrittene Einsätze des Videoassistenten, eine passive Mannschaft und individuelle Fehler in der Defensive sorgten dafür, dass die Königsblauen ihr Auftaktspiel beim 1. FC Köln (1:3) verloren. Kramer steht auf Schalke von Anfang an unter besonderer Beobachtung. Für die Entscheidung, ihn als Cheftrainer anzustellen, gab es in Gelsenkirchen starken Gegenwind. Viele Fans wünschten sich einen anderen Coach, bei seiner vorherigen Station in Bielefeld wurde er kurz vor dem Abstieg mit der Arminia entlassen. "Ich sehe das als zusätzlichen Ansporn", sagt der Trainer angesprochen auf die Zweifel an seiner Person.

Umso wichtiger ist für Kramer ein guter Saisonstart. Besonders bei einem emotionalen Umfeld wie dem von Schalke 04 könnte es sonst schnell ungemütlich werden für den 50-Jährigen. Am Samstagabend empfängt der Aufsteiger Borussia Mönchengladbach. Das Saisonziel auf Schalke ist klar: Nach dem Aufstieg wird alles dem Klassenerhalt untergeordnet, die 40-Punkte-Marke wird, so schnell es geht, angestrebt.

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Sandro Schwarz (Hertha BSC)

Er hat den wohl schwierigsten Job aller neuen Trainer angenommen. Sandro Schwarz trainiert seit Sommer den Hauptstadt-Klub Hertha BSC. Und hat nach den ersten beiden Pflichtspielen gehörig Druck auf dem Kessel. Zunächst verloren die Berliner in der Vorbereitung alle Spiele gegen größere Teams, scheiterten dann im DFB-Pokal (5:6 n.E.) und unterlagen nun im Derby mit 1:3 den ungeliebten Stadtrivalen von Union. Und das Programm bleibt schwierig: Am Samstag (15:30 Uhr im t-online-Liveticker) empfängt Hertha den Europapokal-Sieger Eintracht Frankfurt, dann geht es nach Mönchengladbach, bevor Vizemeister Borussia Dortmund ins Olympiastadion kommt.

Schwarz ist bei den Blau-Weißen der achte Trainer binnen drei Jahren, seine Aufgabe ist kompliziert. Immerhin: Anders als bei den letzten Derby-Niederlagen munterten die Fans ihre Mannschaft nach der Niederlage in Köpenick auf. Die Frage ist nur, wie lange das anhält, sollte der Erfolg für Sandro Schwarz und seine Mannschaft ausbleiben.

Enrico Maaßen (FC Augsburg)

Maaßen ist der wohl unbekannteste neue Trainer, der FC Augsburg seine erste Bundesliga-Station. Zuvor trainierte er Regionalliga-Klub SV Rödinghausen und die Reserve von Borussia Dortmund. Maaßen war jedoch umworben, hatte einige Angebote. Interessant machte er sich zunächst durch den Drittliga-Aufstieg mit dem BVB II, anschließend auch mit dem Klassenerhalt.

Die Aufgabe des 38-Jährigen ist es nun, den FC Augsburg wieder attraktiver zu machen. Zwar gehen die Bayern schon in ihre zwölfte aufeinanderfolgende Spielzeit im deutschen Fußball-Oberhaus. Das sorgt jedoch auch dafür, dass die Ansprüche höher werden. Das Erreichen des Klassenerhalts mit ergebnisorientiertem Fußball genügt den Ansprüchen nicht mehr ausschließlich.

In den letzten vier Jahren beendete der FCA die Saison tief in der zweiten Tabellenhälfte (14., 13., 15., 15.). Und auch der Auftakt verlief alles andere als vielversprechend: Im Heimspiel gegen den SC Freiburg zeigte Augsburg eine miese zweite Halbzeit, kassierte dort vier Gegentreffer und verlor am Ende deutlich mit 0:4. Leichter wird es nicht, denn am morgigen Samstag geht es nach Leverkusen (15:30 Uhr im t-online-Liveticker).

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