Drogenrückstände in Wohnung Kokain-Missbrauch: Ermittlungen gegen Eintracht-Boss eingestellt

Gegen den langjährigen Präsidenten von Eintracht Frankfurt war ein schwerwiegender Verdacht aufgekommen. Nun hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft aber eine Entscheidung getroffen.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat die Ermittlungen gegen Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer wegen unerlaubten Drogenbesitzes eingestellt. Dies teilte die Behörde am Donnerstag mit. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Im November 2022 waren gegen den 67 Jahre alten Vereinschef und drei weitere Beschuldigte Ermittlungen aufgenommen worden. Ihnen war vorgeworfen worden, zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt eine unbekannte Menge Kokain unerlaubt erworben und aufbewahrt zu haben.
"Nach Abschluss der Ermittlungen besteht aus Sicht der Staatsanwaltschaft zwar weiterhin ein Anfangsverdacht wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz", heißt es in der Mitteilung der Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. "Dieser konnte letztlich aber gegenüber keinem der Beschuldigten im Sinne eines hinreichenden Tatverdachts erhärtet werden, da sich nicht feststellen ließ, zu welchem Zeitpunkt die oder einer der erwachsenen Beschuldigten welche konkrete Menge Rauschgift beschafft oder erworben und in der Folge besessen hat, so dass der 13-jährige Sohn der Lebensgefährtin des Eintracht-Präsidenten in der Wohnung darauf zugreifen konnte."
Haarprobe bestätigte Kokain-Konsum
Der Sohn soll am 17. November 2022 zwei Beutel Kokain mit in die Schule genommen und sie dort mit einem gleichaltrigen Freund konsumiert haben. Dessen Mutter erstattete dann wenige Tage später Strafanzeige. Das Ergebnis einer Haarprobe im Rahmen einer rechtsmedizinischen Untersuchung des 13-jährigen Zeugen bestätigte dann Aussagen, wonach der Junge mehrfach Kokain konsumiert hatte.
Fischer hatte die Vorwürfe als haltlos zurückgewiesen. Bei einer Hausdurchsuchung waren minimale Rückstände einer verdächtigen Substanz gefunden worden. Fischer ist seit August 2000 Präsident des Vereins mit mehr als 100.000 Mitgliedern in 19 Abteilungen. Während der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen hatte er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. In den mehr als 22 Jahren hat er den hessischen Traditionsverein mit seiner unkonventionellen Art und Nähe zu den Fans zu einem der größten Bundesligaklubs in Deutschland entwickelt. Erst am 26. September 2022 war er für weitere vier Jahre im Amt bestätigt worden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main