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Bundesliga: Schalke trumpft im Kellerduell auf – Hertha nun Letzter


Aus für Hertha-Coach nach Pleite im Abstiegskampf?
"Richtiger Schlag in die Fresse"

Von dpa, ak, aj

Aktualisiert am 15.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Trainer Sandro Schwarz (l) wechselt Tolga Cigerci aus: Enttäuschung bei Hertha BSC.Vergrößern des BildesTrainer Sandro Schwarz (l) wechselt Tolga Cigerci aus: Enttäuschung bei Hertha BSC. (Quelle: David Inderlied/dpa/dpa)
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Schalke 04 hat sich Luft im Abstiegskampf verschafft. Der Sportdirektor von Hertha BSC vermeidet nach der Pleite seines Klubs ein klares Bekenntnis zum Trainer.

Der FC Schalke 04 hat den Abstiegskracher gegen Hertha BSC hochverdient gewonnen und den letzten Tabellenplatz an die zeitweise völlig indisponierten Berliner abgegeben. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis besiegte die Hauptstädter mit 5:2 (2:1). Durch den Sieg sprangen die Schalker zumindest über Nacht auf den Relegationsplatz der Fußball-Bundesliga. "Wir hatten heute nicht viele Chancen, aber die, die wir hatten, haben wir gemacht", sagte Schalkes Bülter nach dem Spiel bei DAZN. Für die Berliner wird die Lage im engen Rennen um den Klassenerhalt dagegen immer prekärer.

Auch der Druck auf Hertha-Coach Sandro Schwarz wird nach der herben Niederlage größer. Sein Team blieb zum sechsten Mal nacheinander sieglos. Vor 61.981 Zuschauern in der stimmungsvollen Gelsenkirchener Arena erzielten Tim Skarke (3. Minute), Marius Bülter (13./78.), Simon Terodde (48.) und Marcin Kaminski (90.+2) am Freitagabend die Tore für Schalke. Stevan Jovetic (45.+3), Marco Richter (84.) trafen für die Gäste.

Schwarz: "Ich bin hauptverantwortlich dafür"

Sichtlich niedergeschlagen und mit dem Realismus eines erfahrenen Profis ordnete Schwarz seine persönliche Situation ein: "Wir haben einfach in der Summe heute zu viele Fehler gemacht." Er wolle alles erstmal sacken lassen und hinterfrage sich auch selbst. "Ich bin hauptverantwortlich dafür."

Wie groß seine Sorge vor persönlichen Job-Konsequenzen sei, wurde der 44 Jahre alte Trainer gefragt. "Was das betrifft, habe ich keine Sorge", sagte Schwarz. "Das ist legitim, das ist auch die Verantwortung des Klubs, dass er sich darüber Gedanken macht."

"War ein richtiger Schlag in die Fresse heute", kommentierte indes Herthas Sportdirektor Benjamin Weber. Dass Coach Schwarz auch am kommenden Wochenende noch auf der Bank sitzen werde, wollte Weber nicht definitiv bestätigen. Wenn man 2:5 beim Tabellenletzten verliere, sei es "völlig klar", dass die Fragen nach dem Übungsleiter nun kommen, sagte Weber. Man wolle nun analysieren, und "natürlich ist es so, dass wir jetzt jeden Stein umdrehen werden." Eine Option bei einem Trainerwechsel könnte Vereins-Ikone Pal Dardai sein, der die Berliner bereits zweimal trainierte.

Der Verein lechze nach Kontinuität und Stabilität, betonte Weber und sagte: "Natürlich ist es auch ein Stück weit so, dass der Trainer die ärmste Sau in dem Augenblick ist, wenn man das Defensiverhalten sieht."

So lief das Spiel

Beide Trainer hatten mit einem harten Spiel und eher wenig Fußballkunst gerechnet – und dann startete Schalke mit einem Traumtor. Keine 180 Sekunden waren gespielt, da nahm sich Skarke den Ball und dribbelte an den Strafraum. Fast schien der 26-Jährige sich schon verrannt zu haben, doch er blieb dran und schlenzte den Ball aus rund 17 Metern an die Unterkante der Latte. Von dort sprang das Spielgerät ins Tor. Für die Winter-Leihgabe von Herthas Lokalrivale Union Berlin war es der erste Bundesliga-Treffer der Karriere. Coach Reis stürmte begeistert auf den Platz und riss beide Arme nach oben.

Für den 49-Jährigen und sein Team wurde es noch besser. Dominick Drexler schickte Skarke auf der rechten Außenbahn, der Torschütze flankte punktgenau ins Zentrum und dort vollendete Bülter per Kopf zum 2:0.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
14
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Bochum
341051940:72-3235
16
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Stuttgart
347121545:57-1233
17
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Schalke
347101735:71-3631
18
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Hertha
34781942:69-2729

Weil auch die Hertha trotz des extrem unglücklichen Starts nach vorne spielte, sahen die Zuschauer eine sehr unterhaltsame Partie. Berlins Stürmer Jovetic hatte das Anschlusstor auf dem Fuß, doch Schalke-Keeper Ralf Fährmann lenkte den Ball mit einem Klasse-Reflex an den Pfosten. Die Gelsenkirchener Fans jubelten wie nach einem eigenen Treffer.

Sichtlich unzufrieden stand dagegen Schwarz mit verschränkten Armen in seiner Coachingzone. Schon in der 26. Minute wechselte er erstmals. Der frühere Schalker Suat Serdar ersetzte im Mittelfeld Tolga Cigerci. Auch Reis tauschte früh – jedoch unfreiwillig. Torwart Fährmann verletzte sich, Alexander Schwolow kam für ihn.

Wegen der langen Unterbrechung zu Fährmanns Behandlung, gab es vier Minuten Nachspielzeit. Die Hertha nutzte das: Jovetic, der neu in die Startelf gekommen war, traf sehenswert zum Anschluss in den Winkel.

Schalke ließ sich davon aber nicht schocken. Der gerade eingewechselte Kenan Karaman bediente Simon Terodde und der 35-Jährige erzielte in seinem ersten Startelf-Einsatz seit Anfang Februar sein viertes Saisontor.

Die Gastgeber hatten die Begegnung nun im Griff. Die Berliner wurden kaum noch gefährlich. Stattdessen legte Schalke sogar noch nach: Dem starken Bülter gelang sein zweites Tor des Abends zum 4:1. Richter verkürzte nach einem feinen Konter der Berliner, verletzte sich aber unglücklich am Auge und blutete sogar; Henning Matriciani hatte ihn unabsichtlich mit dem Finger erwischt, als der Ball schon im Netz lag.

Für den Schlusspunkt sorgte Kaminski, der mit einem tollen Freistoßstor zum 5:2 einen perfekten Abend aus Sicht der Königsblauen krönte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung
  • DAZN-Interviews mit Marius Bülter und Benjamin Weber
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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